Armee findet am Hafen wieder Tonnen explosives Material
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Apokalypse in Beirut:Explosions-Krater ist grösser als zwei Fussballfelder

Beiruts Gouverneur sieht sich an Hiroshima erinnert
Der Krater der Explosion ist grösser als zwei Fussballfelder

Ein Bombenkrater mit einem Durchmesser von 140 Metern: Die massive Explosion am Dienstag in Beirut wälzte das gesamte Hafengebiet platt.
Publiziert: 06.08.2020 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2020 um 17:14 Uhr
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Ausser der Ruine des Silos ist im Hafengebiet von Beirut nichts stehengeblieben.
Foto: Keystone

Apokalyptische Bilder wie im Krieg. Bilder, die an Ground Zero erinnern. Der Hafenbereich von Beirut liegt in Schutt und Asche. Die gigantische weisse Dampfwolke, die sich nach der Hauptexplosion kugelförmig über der libanesischen Hauptstadt ausdehnte, erinnerte viele an einen Atompilz.

Eine solche Explosion zu Friedenszeiten hat die Welt noch nicht gesehen. Die Wucht der Detonation hinterliess in Beiruts Hafengebiet einen Krater von einer Grösse, wie ihn selbst die grössten konventionellen Bomben kaum schaffen. Der Durchmesser beträgt 140 Meter. Das meldet der Erdvermesser «ImageSat International», berechnet aus neuesten Satellitenbildern.

Das heisst: Der Krater mit einer Fläche von rund 15'400 Quadratmetern ist grösser als zwei nebeneinander liegende Fussballfelder. Ein Fussballfeld misst im Schnitt 100 auf 70 Meter, was bei zweien rund 14'000 Quadratmetern entspricht. Zwei dieser Felder passen jetzt über das Kraterloch, das so tief ist, dass das Meer es gleich schluckte und auffüllte.

Chaos, Leid und Zerstörung überall in Beirut. Diese Vergleiche von Bildern vor und nach der Explosion zeigen eindrücklich, wie massiv die Zerstörungsgewalt war. Auch die umliegenden Fabrik- und Lagerhallen: alle weg.

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300'000 Obdachlose in Beirut

Neben dem Silo klafft das riesige Kraterloch. Hafengebäude sind dem Erdboden gleichgemacht. Auch Büro- und Wohngebäude wurden getroffen. Besonders hart traf es das Ausgehviertel Mar Mikhael: Der beliebte Stadtteil mit Cafés, Restaurants, Bäckereien, Galerien und Geschäften gleich südlich des Silos ist zerstört.

Glück im Unglück: Das zerstörte Silo hat wenigstens die Druckwelle für die dahinter liegenden Stadtgebiete abzudämpfen vermocht.

Gouverneur zieht Hiroshima-Vergleich

Laut Marwan Abboud (51), Gouverneur von Beirut, hat die Katastrophe mehr als 300'000 Menschen auf Schlag zu Obdachlosen gemacht. Im jordanischen Staatssender «Al Mamlaka» sagte Abboud: «Sie können nicht mehr in ihren eigenen Wohnungen schlafen.» Zu «Sky News Arabia» sagte der Gouverneur: «Es sieht aus wie Japan in Hiroshima oder Nagasaki. Daran erinnert mich das hier.» Dann brach er in Tränen aus. (kes)


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