Der Tag der Zerstörung von Beirut: Eine gewaltige Explosion hat die libanesische Hauptstadt verwüstet. Ein ganzer Stadtteil liegt in Schutt und Asche. Selbst Häuser meilenweit entfernt werden noch beschädigt. Viele Menschen sind noch unter Trümmern vergraben, die genauen Opferzahlen bleiben noch viele Stunden nach der Katastrophe unklar. Gegenwärtig gehen die Behörden von mehr als 70 Toten und 3700 Verletzten aus. Das meldet die libanesische Zeitung «The Daily Star».
Nach dem Grossbrand in einer Lagerhalle am Hafen der Stadt wurde Beirut am Dienstag von einer gewaltigen Hauptexplosion erschüttert, deren Druckwelle noch im mehr als 200 Kilometer enfernten Zypern zu spüren war. Nach der Explosion stieg über Beirut eine riesige Pilzwolke auf.
Unzählige Menschen wurden bei den Explosionen verletzt, bestätigt der Gesundheitsminister Hamad Hasan. Fotos zeigen Menschen, die unter Trümmern eingeschlossen und blutverschmiert sind. Die libanesische Armee half dabei, die Verletzten in Krankenhäuser zu bringen.
Lösten Chemikalien die Explosion aus oder wars ein Anschlag?
Bei der Detonation hatte sich am Himmel die Pilzwolke gebildet. Eine Druckwelle breitete sich blitzschnell kreisförmig vom Hafen aus. Fensterscheiben zerbarsten, grosse Teile des Hafens und Bereiche im Stadtzentrum wurden schwer beschädigt.
Eine sehr grosse Menge Ammoniumnitrat könnte nach Einschätzung des libanesischen Ministerpräsidenten Hassan Diab (61) die Detonation mit Dutzenden Toten und Tausenden Verletzten verursacht haben. US-Präsident Trump indes geht von einem Anschlag aus. «Es war eine Art Bombe», sagte Trump nach Rücksprache mit seinen «grossen Generälen» im Weissen Haus.
Präsident Michel Aoun (85) rief für Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts ein, um die Ursachen der Explosion zu klären. «Ich werde nicht ruhen, ehe ich den Verantwortlichen kenne und ihm die härteste Strafe gebe», sagte Aoun laut Zitaten des Präsidialamts bei Twitter. (szm/kes)