Welle zerschmettert Scheibe einer Hafenfähre
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So heftig wütet Orkan «Ylenia»:Welle zerschmettert Scheibe einer Hafenfähre

«Ylenia» fordert Todesopfer
Mann in Deutschland von Baum erschlagen

Derzeit sorgt das Sturmtief Ylenia für erhebliche Stürme in ganz Europa. Auch die Schweiz ist davon betroffen. Im deutschen Niedersachsen fiel die erste Person dem Sturm zum Opfer.
Publiziert: 16.02.2022 um 17:29 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2022 um 15:28 Uhr
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Umgestürzter Baum in Niedersachsen: Sturmtief Ylenia hält die Feuerwehr auf Trab.
Foto: imago images/localpic

Seit der Nacht auf Donnerstag sorgt das Sturmtief Ylenia in ganz Europa für heftige Winde. Deutschland ist besonders stark betroffen, doch auch in der Schweiz machen sich die Orkan-Böen bemerkbar. In Deutschland kam es in tiefen Lagen zu Böen mit 125 km/h, in erhöhten Lagen gar zu Böen mit 152 km/h. An einigen Orten hat der Sturm zu entwurzelten Bäumen und zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt.

«Das sind Windgeschwindigkeiten, die wir so verbreitet bis ins Flachland nicht jedes Jahr erleben», sagt Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst gegenüber Focus.de. Die Feuerwehr Berlin rief am frühen Donnerstagmorgen wegen des Sturmtiefs Ylenia gar den Ausnahmezustand aus. Das Sturmtief beeinträchtigte auch den Bahn- und Flugverkehr. Umgestürzte Bäume behinderten Züge. Auch mussten in Deutschland mehrere Flüge gestrichen werden.

Mann verstarb noch vor Ort

Wie am Donnerstagmittag bekannt wird, forderte das Sturmtief bereits das erste Todesopfer. In der Kleinstadt Bad Bevensen im deutschen Niedersachsen stürzte eine grosse Eiche zusammen und krachte direkt auf einen Skoda, der auf einer Landstrasse unterwegs war. Der Baum konnte den hohen Windgeschwindigkeiten nicht mehr standhalten.

Der Fahrer wurde unmittelbar vom Baum erschlagen. Die Feuerwehr konnte dem Opfer nicht mehr helfen, der Mann verstarb noch an der Unfallstelle. Der Leichnam wurde geborgen und zur Obduktion gebracht. Dies schreibt die «Bild».

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Störung der Bahn während Rushhour

Die Sturmböen sind auch über die Schweiz gefegt. Auf dem Säntis erreichten die Böen mit 152 km/h ihren Höhepunkt. Im Flachland wehte der Sturm in Arbon TG mit 85 und und in Luzern mit 71 km/h. Obwohl die Schweiz nicht so stark betroffen war wie Deutschland oder Grossbritannien, richtete der Sturm auch hierzulande Schäden an.

So legte der Sturm am Donnerstagmorgen gar die Bahn lahm: Zwischen Aarau und Brugg AG sei ein Baum umgestürzt. Gemäss der Bahnverkehrsinformation dauerte die Störung bis gegen 8 Uhr. Die SBB setzten Bahnersatzbusse zwischen Brugg und Wildegg ein. Die exponierte Strecke zwischen Appenzell und Wasserauen AI war wegen des Sturms gesperrt. Zwischen Weissbad AI und Wasserauen setzten die Appenzeller Bahnen Ersatzbusse ein.

Lage beruhigt sich gegen Nachmittag

Wie Meteonews Schweiz schreibt, erreichten die Windspitzen bisher in der Schweiz im Flachland zwischen 60 und 90 km/h, lokal teilweise gar mehr. In den kommenden Stunden sei aber nicht damit zu rechnen, dass der Sturm in der Schweiz stärker werde – der Höhepunkt der Böen sei vielerorts erreicht. Schon am Nachmittag werde der Wind abflachen.

Am Freitagvormittag ist der Wind zunächst schwach, er zieht aber im Verlauf des Abends wieder an. Der Samstag bleibt gemäss dem Meteorologen windstill. Ab Sonntag kommt er dann wieder und bleibt voraussichtlich bis am Montag. (ced/euc/dzc)

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