Mohammed Mursi erleidet Herzinfarkt vor Gericht
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Ex-Präsident Ägyptens tot:Mohammed Mursi erleidet Herzinfarkt vor Gericht

Nach Zusammenbruch in Gerichtssaal
Herzinfarkt laut TV Grund für Tod von Ägyptens Ex-Präsident Mursi

Der Tod des ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi bei einem Gerichtsverfahren ist auf einen Herzinfarkt zurückzuführen. Mursi sei am Dienstag in Kairo im Beisein seiner Familie bestattet worden, sagte Anwalt Abdelmoneim Abdel Maksud der Nachrichtenagentur AFP.
Publiziert: 18.06.2019 um 01:40 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2019 um 14:40 Uhr
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Starb am Montag bei einem Auftritt vor Gericht: der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi. (Archivbild)

Das Totengebet sei zuvor im Spital des Tora-Gefängnisses gesprochen worden, in dem Mursi am Montag für tot erklärt worden war.

Todesursache soll Herzinfarkt sein

Der seit Jahren inhaftierte 67-Jährige war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft am Montag bei einer Gerichtsanhörung zusammengebrochen und später im Spital gestorben. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete, Mursi sei an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Eine Autopsie habe keine Anzeichen für jüngere Verletzungen ergeben, hiess es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Mursi sei wegen einer Tumorerkrankung behandelt worden, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag unter Berufung auf Ärzte.

Mursis Anwalt Abdel-Menem Abdel-Maksud sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der 67-Jährige sei während seiner Haft in schlechter gesundheitlicher Verfassung gewesen. «Wir haben mehrere Anträge auf Behandlung gestellt», sagte er. «Einige wurden genehmigt, andere nicht.»

Mursi als Märtyrer dargestellt

Mursi war ein Vertreter der fundamentalistischen Muslim-Brüder, die inzwischen in Ägypten verboten sind. Sie sprachen von einem «ausgewachsenen Mord» und riefen die Menschen dazu auf, in Massen zu Mursis Beisetzung zu kommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ebenfalls ein Vertreter einer religiösen Politik, nannte Mursi einen Märtyrer. Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International rief die ägyptische Regierung auf, eine «unparteiische, gründliche und transparente» Untersuchung einzuleiten.

Putsch nach Protesten

Mursi wurde 2012 erster frei gewählter Präsident des Landes. Kritiker warfen ihm vor, seine Macht ausbauen und religiösen Ansichten der Brüder durchdrücken zu wollen sowie mit seiner Wirtschaftspolitik gescheitert zu sein. Mursi hatte dies zurückgewiesen.

Nach Massenprotesten gegen ihn wurde er 2013 von der Armee gestürzt. Mursi verbüsste im Gefängnis unter anderem eine lebenslange Strafe wegen Spionage. Bei der Anhörung am Montag ging es ebenfalls um Vorwürfe der Spionage, diesmal im Zusammenhang mit mutmasslichen Verbindungen zur radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas.

(SDA)

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