Während Gerichtsverhandlung
Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi (†67) tot

Der ägyptische Politiker Mohammed Mursi ist während einer Gerichtsverhandlung überraschend gestorben. Er wurde 2013 nach einem Jahr Präsidentschaft beim Militärputsch abgesetzt und inhaftiert.
Publiziert: 17.06.2019 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:57 Uhr
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Mohamed Mursi ist 67-jährig verstorben.
Foto: Keystone

Der frühere ägyptische Präsident Mohamed Mursi ist am Montag überraschend gestorben. Laut Angaben des Staatsfernsehens brach der Politiker während einer Gerichtsverhandlung zusammen und starb daraufhin im Spital. Er soll einen Herzinfarkt erlitten haben, so die Behörden. Er wurde 67 Jahre alt.

Mohamed Mursi gehörte zur Spitze der Muslimbruderschaft-Bewegung. Er konnte die ersten freien Präsidentschaftswahlen im Jahr 2012 für sich entscheiden, nachdem der Präsident Husni Mubarak im Februar 2011 gestürzt worden war.

Die Unterstützung im Volk währte nicht lange: Liberale und Linke riefen ab 2013 zu Protesten gegen ihn auf. Ausgelöst wurde die Wut durch die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes, die zu einer hohen Arbeitslosigkeit führte.

Siebenjährige Haftstrafe

Mursi reagierte heftig auf die Proteste und verhängte Ausgangssperren. Die Proteste eskalierten und forderten mehrere Dutzend Todesopfer. Mursi versuchte, in einer Ansprache an das Volk Sympathien zurückzugewinnen und gestand Fehler ein. Dafür war es aber zu spät: Das Militär reagierte mit einem Ultimatum und forderte, die Krise politisch zu lösen. Mursi reagierte nicht und wurde des Amtes enthoben. 

Die Justiz eröffnete nach der Entmachtung mehrere Strafverfahren gegen den unbeliebten Ex-Präsidenten. Er sass zuletzt wegen einer siebenjährige Haftstrafe im Gefängnis. Er wurde wegen der Fälschung seines Antrags für die Präsidentschaftswahlen verurteilt. (pma)

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