Erst die Bauern-Blockaden und nun auch das noch: Ab Mittwoch streikt die deutsche Lokführergewerkschaft GDL in Deutschland. Die Beschäftigten sind aufgerufen, ab 2 Uhr bis Freitag um 18 Uhr ihre Arbeit niederzulegen. Im Güterverkehr bei DB Cargo soll der Streik bereits am Dienstag um 18 Uhr beginnen.
Ende November hatte die GDL Verhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt, weil der Konzern nicht über die Kernforderungen der Gewerkschaft verhandeln wollte. Die Deutsche Bahn geht nach eigenen Angaben von «massiven Auswirkungen» des GDL-Streiks auf den Bahnbetrieb aus. Am Montag wies ein Gericht einen Eilantrag des Konzerns gegen die Arbeitsniederlegung ab.
Keine grösseren Auswirkungen in der Schweiz
Wirkt sich der Arbeitskampf der deutschen Lokführer auch auf die Schweiz aus? Droht ein Verkehrschaos im Grenzgebiet? Blick hat bei den SBB nachgefragt.
Die schlechte Nachricht vorab: Von 10. Januar 2 Uhr bis einschliesslich 12. Januar 18 Uhr fallen wegen des Streiks in Deutschland viele grenzüberschreitende Verbindungen von und nach Deutschland aus. Ebenfalls betroffen sind Nachtzüge vom 9. bis 11. Januar, die nach Deutschland verkehren. SBB-Sprecher Martin Meier hat aber eine gute Nachricht für alle, die eine grenzüberschreitende Verbindung gebucht haben, aber nur innerhalb der Schweiz reisen wollen: «Auf dem Schweizer Streckenabschnitt werden die ausgefallenen grenzüberschreitenden Verbindungen mehrheitlich ersetzt.» Bedeutet: Ersatzzüge bringen dich zumindest bis an die Grenze. Und: Grössere Auswirkungen auf den inländischen Verkehr wird es voraussichtlich nicht geben.
Die SBB empfehlen, Reisen nach oder durch Deutschland auf einen anderen Zeitpunkt zu vertagen. Wer nicht auf den Kosten sitzenbleiben will, kann umbuchen. «Im Rahmen einer Sonderkulanz der Deutschen Bahn haben Reisende die Möglichkeit, ihre Reise zu verschieben und das Ticket früher oder später zu nutzen», erklärt Meier. Informationen dazu finden sich auf der Seite der Deutschen Bahn. Die SBB informieren zum Streik auf railinfo.ch.