Ukraine-Konferenz
Mutige Gratwanderung auf dem Bürgenstock

Mit der Friedenskonferenz riskiert die Schweiz einen Triumph für Russlands Präsident Wladimir Putin. Trotzdem ist es richtig, das Wagnis einzugehen.
Publiziert: 14.04.2024 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2024 um 15:55 Uhr
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Auf dem Bürgenstock soll die Friedenskonferenz im Juni stattfinden.
Foto: keystone-sda.ch
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Andreas SchmidInlandredaktor

Mit grossem Engagement bemühen sich Bundespräsidentin Viola Amherd und Aussenminister Ignazio Cassis, in der Schweiz einen Friedensgipfel zum Ukraine-Krieg zu organisieren. Im Juni soll die Konferenz auf dem Bürgenstock stattfinden. Einladungen werden demnächst verschickt.

Russland hat frühzeitig klargemacht, dass es nicht teilnehmen wird. Wladimir Putin betrachtet die Initiative der Schweiz als Provokation und legt sie als Parteinahme für seinen ukrainischen Widersacher Wolodimir Selenski aus.

Umso entscheidender wird sein, wie hochkarätig die chinesische Delegation besetzt sein wird – und ob Ministerpräsident Li Qiang selbst erscheint. Nicht, dass er einen Frieden in der Ukraine erwirken könnte: Bedeutend wäre dies vor allem als Zeichen Chinas an Russland. Sucht Peking die Nähe zu den Westmächten und lässt höchste Regierungsvertreter teilnehmen? Oder betrachtet es den Anlass als Alibiübung und demonstriert durch eine zweitklassige Abordnung Treue zum russischen Präsidenten?

Die Schweiz riskiert einen Triumph Putins. Gut, dass sie die Gratwanderung auf dem Bürgenstock trotzdem wagt und nach der gelungenen Ukraine-Konferenz 2022 in Lugano TI weiter hilft, den Frieden zu suchen. So mutig und entschlossen erleben wir und die Welt Amherd und Cassis nicht auf allen Gebieten.

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