SonntagsBlick über Lockerungen
So gross ist der Druck gar nicht

Steigende Fallzahlen auf der einen, eine coronamüde Bevölkerung auf der anderen Seite: Der Bundesrat steckt in einer schwierigen Lage.
Publiziert: 14.03.2021 um 17:11 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 14:02 Uhr
Jene, die schnellstmöglich öffnen wollen, machen je nach Umfrage 13 bis 15 Prozent der Bevölkerung aus.
Foto: keystone-sda.ch
Camilla Alabor

Der Bundesrat ist nicht zu beneiden. Die bürgerlichen Parteien machen Druck, möglichst bald die Restaurants, Fitnesszentren und Kinos wieder aufzumachen. Und auch in der Bevölkerung wünschen sich viele, wieder einmal mit Freunden in der Bar einen Apéro zu nehmen oder im Schwimmbad eine Runde zu drehen. Auf der anderen Seite steigen die Fallzahlen bereits wieder an. Und auch die Impfungen sind noch überhaupt nicht dort, wo wir sie alle gerne hätten. Was also tun?

Es scheint, als ob der Bundesrat in dieser Situation nur verlieren kann: Entweder bringt er die Bevölkerung gegen sich auf – oder er lässt die epidemiolo­gische Situation eskalieren. Aber stimmt das wirklich?

Umfragen weisen da­rauf hin, dass die Bevölkerung den Kurs des Bundesrats stützt. Zwar wünschen sich einige ­etwas mehr Lockerungen, andere mehr Res­triktionen. Dennoch sind jene, die mit der Regierung total unzufrieden sind und schnellstmögliche Lockerungen wünschen, eine klare Minderheit: Je nach Um­frage machen sie zwischen 13 und 15 Prozent aus.

Für den Bundesrat ist das eine gute Nachricht. Die Zahlen stärken ihm den Rücken, falls angesichts steigender Fallzahlen unpopuläre Schritte nötig sind.

Verbesserungsbedarf gibt es allerdings bei der Kommunikation: Mehr Transparenz trägt zur Akzeptanz der Massnahmen bei – wohl auch auf bürger­licher Seite.

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