Der Bundesrat ist nicht zu beneiden. Die bürgerlichen Parteien machen Druck, möglichst bald die Restaurants, Fitnesszentren und Kinos wieder aufzumachen. Und auch in der Bevölkerung wünschen sich viele, wieder einmal mit Freunden in der Bar einen Apéro zu nehmen oder im Schwimmbad eine Runde zu drehen. Auf der anderen Seite steigen die Fallzahlen bereits wieder an. Und auch die Impfungen sind noch überhaupt nicht dort, wo wir sie alle gerne hätten. Was also tun?
Es scheint, als ob der Bundesrat in dieser Situation nur verlieren kann: Entweder bringt er die Bevölkerung gegen sich auf – oder er lässt die epidemiologische Situation eskalieren. Aber stimmt das wirklich?
Umfragen weisen darauf hin, dass die Bevölkerung den Kurs des Bundesrats stützt. Zwar wünschen sich einige etwas mehr Lockerungen, andere mehr Restriktionen. Dennoch sind jene, die mit der Regierung total unzufrieden sind und schnellstmögliche Lockerungen wünschen, eine klare Minderheit: Je nach Umfrage machen sie zwischen 13 und 15 Prozent aus.
Für den Bundesrat ist das eine gute Nachricht. Die Zahlen stärken ihm den Rücken, falls angesichts steigender Fallzahlen unpopuläre Schritte nötig sind.
Verbesserungsbedarf gibt es allerdings bei der Kommunikation: Mehr Transparenz trägt zur Akzeptanz der Massnahmen bei – wohl auch auf bürgerlicher Seite.