Auf dem Logo der saudischen Nationalgarde, der Armee des absolutistischen Königs Salman ibn Abd al-Aziz, prangen ein Panzer, ein Säbel und ein Gewehr. Beim Panzer handelt es sich laut Wikipedia um einen Piranha der Thurgauer Firma Mowag.
Ob das stimmt, lässt sich nicht verifizieren. Klar aber ist: In den saudischen Truppen steckt mehr Schweiz, als gut ist. Die Soldaten des Wüstenstaats töten mit Schaffhauser Sturmgewehren, sie kämpfen mit Thurgauer Panzern und schiessen mit Zürcher Flugabwehrkanonen. Dass die Saudis nun auch noch an Simulatoren des Rüstungskonzerns Ruag geschult wurden, fügt sich nahtlos ein in den zu lockeren Umgang der Schweiz mit dem Regime in Riad.
Wann versteht Bern endlich: Saudi-Arabien ist ein islamistischer Unrechtsstaat, der einen grausamen Krieg im Jemen führt. Dass die Schweiz daran mitverdient, ist skandalös
Pragmatiker mögen einwenden, dass Moral im Rüstungssekor nun einmal wenig Platz hat. Wer militärisches Know-how exportiert, muss damit rechnen, dass es zum Töten gebraucht wird. Dafür ist es da.
Doch das Problem geht darüber hinaus. Der zu freundschaftliche Umgang der Schweiz mit Saudi-Arabien hat System.
Als im Herbst 2019 alle EU-Staaten im Uno-Menschenrechtsrat eine Erklärung unterzeichneten, in welcher der Mord am Journalisten Jamal Khashoggi verurteilt wurde, unterschrieb die Schweiz aus einem schiefen Neutralitätsgedanken heraus nicht.
Und während die EU den Kampf gegen saudisches Terrorgeld verschärft, expandieren Schweizer Banken im Königreich am Golf.