Professor Hengartner erklärt
Fit für die Zukunft

Michael Hengartner ist Präsident des ETH-Rats – und damit so etwas wie der Chef-Forscher der Schweiz. In seiner Kolumne erklärt er Wissenswertes aus der Wissenschaft. Diese Woche: über die ETH.
Publiziert: 14.06.2021 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2021 um 14:54 Uhr
Michael Hengartner ist Präsident des ETH-Rates.
Foto: Nathalie Taiana
Michael Hengartner

Seit etwas mehr als einem Jahr berichte ich Ihnen an dieser Stelle aus dem Alltag der Schweizer Wissenschaft – und freue mich über die vielen Reaktionen. Was mir dabei auffällt: Viele von Ihnen wissen gar nicht so genau, was ich eigentlich tue. Das ist völlig verständlich: Beim Titel «Präsident des ETH-Rates» denkt man zuerst einmal, das sei der Rektor der ETH Zürich. Der ETH-Rat ist aber die Leitung des «ETH-Bereichs», und zu diesem Bereich gehören gleich sechs naturwissenschaftlich/technisch ausgerichtete Institutionen. Am bekanntesten sind unsere zwei technischen Hochschulen: die ETH Zürich und die EPFL in Lausanne. Dazu kommen dann aber noch vier eidgenössische Forschungsanstalten. Das Paul Scherrer Institut betreibt einen weltweit einmaligen Gerätepark an Grossforschungsanlagen, die WSL erforscht Wald, Schnee und Landschaft, die Empa entwickelt neue Materialien und Technologien, und die Eawag interessiert sich an allem rund um das Wasser.

Unsere Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich also mit extrem unterschiedlichen Themen. Vom Lawinenbulletin bis zur Krebstherapie, vom Schweizer 3D-Atlas bis zur Entwicklung von nachhaltigen Baumaterialien, vom Erdbebendienst bis zur Anwendung von künstlicher Intelligenz und von der Früherkennung von Luftschadstoffen bis hin zur Erforschung von Naturwaldreservaten. Viele dieser Forschungsgebiete habe ich Ihnen bereits vorgestellt, andere bieten noch viel Stoff für künftige Texte. Ich bin stolz auf das, was unsere Forscherinnen und Forscher leisten, auf die neuen Technologien, die sie entwickeln, und die Erkenntnisse, die sie gewinnen. Aber Sie werden sich berechtigterweise fragen: Gibt es bei so vielen unterschiedlichen Menschen und Themen denn überhaupt einen gemeinsamen Nenner? Gibt es etwas, das alle verbindet?

Aber sicher! Wir haben nämlich eine gemeinsame Aufgabe: die Schweiz fit für die Zukunft zu machen. Die Forschenden des ETH-Bereichs befassen sich mit Themen, die morgen und übermorgen wichtig sein werden und helfen, für die Schweiz und die Welt gute Lösungen zu finden. Und weil die Zukunft ganz unterschiedliche Herausforderungen bereithält, braucht es auch ganz unterschiedliche Forschungen, damit wir sie bewältigen können.

Noch mehr von dieser Forschungsvielfalt werden Sie künftig an dieser Stelle lesen können. Ich freue mich, dass ich Joël Mesot und Martin Vetterli, die Präsidenten von ETH Zürich und EPFL, dazu motivieren konnte, diese Kolumne in Zukunft mit mir zu teilen. Wir kennen uns persönlich sehr gut, und ich weiss, wie viel Spannendes die beiden aus der Welt der Forschung und Lehre zu berichten haben. Den Anfang macht übernächsten Sonntag Martin Vetterli – Sie dürfen sich jetzt schon auf seinen Text freuen!

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