Geht doch! Sie kam spät, aber sie kam, die Entschuldigung von Axel Lehmann: «Dass wir über Jahre hinweg den angestauten Vertrauensverlust nicht mehr aufhalten konnten, dass wir Sie alle enttäuscht haben, dafür bitte ich um Entschuldigung.» Später fügte er noch an: «Es tut mir wahnsinnig leid.»
Dass er allerdings mit seiner unglücklichen Kommunikation massgeblich zum rasanten Verlust des Vertrauens beigetragen hat, liess er geflissentlich unter den Tisch fallen. Lieber sprach er von der Schuld der sozialen Medien, von der Digitalisierung als Brandbeschleuniger und von den Altlasten, die ihm seine Vorgänger hinterlassen haben.
Auch kein Wort darüber, dass eine Strategie, mit der die Bank noch auf Jahre hinaus kein Geld verdient hätte, nicht aufgehen kann. Für diesen letzten Akt von Realitätsverlust erhielt Lehmann von den Aktionären die Quittung. Mit einem so schlechten Resultat wurde in der Schweiz wohl noch nie ein Präsident eines grossen Schweizer Unternehmens wieder gewählt.
Immerhin: In der Misere um die Credit Suisse war das der beste Auftritt von Alex Lehmann. Ruhig und besonnen führte der Präsident durch die letzte Generalversammlung der untergehenden Bank. Er hatte seinen Anteil daran, dass die Veranstaltung nie ausartete. Und das unwürdige Ende einigermassen in Würde begangen wurde.