Zeit für Neues – die Corona-Projekte der Community, Teil 2
«Ich habe ein Raclette-Stübli selbst gebaut»

Durch Lockdown, Homeoffice und Freizeiteinschränkungen haben wir in den vergangenen Monaten Zeit gewonnen, uns mit Neuem zu beschäftigen. Von sportlichen Herausforderungen bis hin zu selbst gebauten Gegenständen: Hier die schönsten Corona-Projekte der Community, Teil 2.
Publiziert: 12.01.2021 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2021 um 21:43 Uhr
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BLICK-Leser Joseph Eberle hat während der Corona-Zeit eine Kugelbahn selbst gebaut.
Foto: BLICK-Leserreporter
Community-Team

Die Corona-Krise hält uns weiterhin in Atem. Doch durch Lockdowns, Homeoffice-Vorschriften und Einschränkungen von Freizeitaktivitäten haben viele von uns auch Zeit gewonnen, uns mit schönen Dingen zu beschäftigen. Projekte, die wir unter anderen Umständen möglicherweise nie in Angriff genommen hätten, haben eine neue Bedeutung erhalten. Wir konnten uns in ganz neuen Dimensionen unserer Selbstentfaltung widmen.

Auch die BLICK-Leserinnen und -Leser haben die Zeit genutzt, sich mit Neuem zu beschäftigen. Von Radtouren mit einem alten Bahnvelo über ein selbstgebautes Baumhaus bis hin zum Heim-Kino wurde im ersten Teil berichtet. Nun geht es im zweiten Teil weiter mit einem selbstgebauten Raclette-Stübli, einem Internet-Zirkus und vielen anderen Herzensprojekten.

Die Sammlung aller eingesendeten Fotos findest du in der Bildergalerie weiter oben.

«Dank Corona habe ich nun meinen eigenen Zirkus»

BLICK-Leser Florian Walther hat ein ganz besonderes Herzensprojekt während der Pandemie-Zeit umgesetzt. «Ich habe mir meinen Traum vom eigenen Zirkus verwirklicht», beginnt er zu erzählen.

«Da ich ein grosser Zirkus-Fan bin, wurde es während der ersten Corona-Welle Zeit, meinen eigenen Zirkus zu gründen.» So sei der Zirkus zu Hause entstanden – ein Zirkus per Skype. «Ich verkleide mich als ‹Clown Pajass› und rufe per Skype die Familien an. Diese erleben dann 20 Minuten interaktiven Live-Zirkus auf dem Sofa bei ihnen zu Hause.» Es werde getanzt, jongliert und gezaubert. «Und sogar Tiere treten beim Zirkus zu Hause auf.»

Foto: zVg

Am Anfang habe Walther nur Auftritte im Freundeskreis gehabt, plötzlich dann im gesamten Kanton Wallis, wo er lebt, und später sogar über die ganze Schweiz verteilt. «Das Internet kennt kein Corona und keine Grenzen, so durfte ich in Hamburg und sogar in Vietnam mit meinem Zirkus per Skype auftreten. Das hätte ich mir nie erträumen lassen!»

Im eigenen Wohnzimmer befinde sich aktuell das Filmstudio für den Zirkus, so der Leser. «Ich musste viel ausprobieren, damit die Technik gut funktioniert. Dafür habe ich professionelles Licht gekauft, eine neue Filmkamera und, um das Zirkusfeeling noch optimieren, ein leistungsstarkes Mikrofon. So ist die Zirkusmusik gut hörbar.» Eine im Wallis bekannte Organistin habe sogar nur für den Zirkus zu Hause den Marsch der Gladiatoren eingespielt. «Unglaublich, dass das alles via Internet geklappt hat.»

Foto: zVg

«Ich habe ein Raclette-Stübli selbst gebaut»

Auch Leser Daniel Blum hat während des Lockdowns ein ganz besonders kreatives Projekt umgesetzt. «Ich wollte die Zeit so gut wie möglich nutzen, denn man weiss ja nicht, wann man das nächste Mal so viel Zeit hat. Also habe ich mir ein beheizbares Raclette-Stübli gebaut.»

Auf seiner neuen Terasse, so der Leser, gebe es eine Nische, die er als perfekten Ort für das Stübli empfand. Das besorgte Holz habe er dann direkt drei Mal mit einer speziellen Sonnenglasur imprägniert und alles allein in den vierten Stock getragen. «Noch bevor ich mit dem Bau beginnen konnte, habe ich mit einem Gasbrenner die Terrasse von Unkraut befreit.»

Foto: zVg

Am nächsten Tag sei es dann pünktlich um 8 Uhr losgegangen. «Ich das Wetter genau studiert. Mir war klar, dass ich mindestens bis zum Dach fertig werden musste.» Den zusätzlich verstärkten Boden habe er ausgelegt und verschraubt und dann von hinten nach vorne die Wände hochgezogen und quer verschraubt. «Dann kam der schwierigste Teil des Projekts: das Dach selbst zu montieren», erzählt Blum. Aber auch das sei letztendlich problemlos verlaufen.

Der Feinschliff kam dann am nächsten Tag. «Ich habe Rohre montiert, Stromkabel eingezogen, Beleuchtungen angebracht und den Innenraum gemütlich eingerichtet.» Ausserdem sei eine Abzugsblende vorhanden, sodass der Raclette-Geruch direkt nach draussen zieht. Insgesamt habe er fünf Tage für sein Projekt gebraucht. «Und fertig war mein Raclette-Stübli mit Seesicht!»

Foto: zVg

Hattest auch du innerhalb dieses Jahres Zeit, dich eines Bereichs anzunehmen, der Neuland für dich war oder den du lange vernachlässigt hast?

Ganz egal, ob du dich handwerklich, musikalisch, sportlich oder vielleicht sogar spirituell neu orientiert und selbst entfaltet hast: Wir wollen von deinem ganz persönlichen Corona-Projekt erfahren. Schreibe uns hierzu über das Formular und schicke uns gleich noch ein Foto von deinem Projekt über den Leserreporterzugang. (bej)

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