Schräg, schräger, Mitbewohner
«Er pinkelte in all unsere Blumentöpfe»

Wer einmal in einer WG gelebt hat, kennt es: kleine Zimmer, hohe Preise. Und dann sind da noch die Mitbewohner. Die BLICK-Leser erzählen von ihren schrägsten WG-Erlebnissen. Vom Krishna-Anhänger bis hin zum OP-Saal in der WG-Küche ist alles dabei.
Publiziert: 16.10.2020 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2020 um 22:20 Uhr
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Was man als WG-Bewohner alles erlebt, davon können die meisten von uns eine Geschichte erzählen.
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Community-Team

Wir waren jung und brauchten das Geld. Also lebten wir in Wohngemeinschaften, in kleinen Zimmern zu überteuerten Preisen. Und die Mitbewohner gab es gleich noch dazu. Sie können das WG-Leben versüssen – doch so manche lassen uns auch verzweifeln. Wir wollten von unseren Leserinnen und Lesern wissen: Wer war dein schrägster Mitbewohner?

Vom Hare-Krishna-Anhänger, über den OP-Saal in der WG-Küche bis hin zum geklauten Klodeckel. Hier erzählt die Community von ihren schrägsten Erlebnissen mit Mitbewohnern.

Putzteufel vs. Drecksspatz

Dass in einer WG nicht immer gleiche Ansichten bezüglich Ordnung und Sauberkeit herrschen, ist jedem bekannt. Doch was, wenn es einfach zu extrem wird?

Die Leser Tom und Peter erzählen von einem ehemaligen Mitbewohner der besonders unhygienischen Sorte. «Unser Mitbewohner war immer betrunken. Dann pinkelte er in alle Blumentöpfe und in das Waschmittelfach der Waschmaschine.» Als sie versuchten, ihn loszuwerden, habe er den Spiess umgedreht und versucht, die beiden aus der WG zu ekeln. «Weiter dürfen wir gar nicht erzählen – es ging viel zu weit!», berichten die Leser.

Leser Simon hingegen hatte es mit einem wahren Putzteufel zu tun: «Mein Mitbewohner hatte einen Sauberkeitsfimmel.» Wegen des WCs habe es in der WG dann regelmässig Streit gegeben, da die beiden unterschiedliche Vorstellungen von Sauberkeit hatten. «Teilweise wusste ich nicht mal, dass man an manchen Stellen putzen kann», erzählt er.

«Er hat jeden Tag zwölf Stunden lang Ego-Shooter gespielt»

Ein weiterer Leser erzählt, dass er mal mit einem 40-Jährigen zusammengewohnt habe, der Anhänger der Hare-Krishna-Bewegung war – eine neue religiöse Bewegung, die ihren Ursprung in Indien hat. «Der hat nie gelüftet! Stattdessen hat er jede Menge künstliche Räucherstäbchen verbrannt und täglich zwölf Stunden Ego-Shooter gespielt.» Ausserdem untersagte er allen Mitbewohnern streng, das Katzenfutter im gleichen Schrank wie die Reinigungsartikel zu lagern.

Als der Hare-Krishna-Anhänger dann auch noch immer öfter aggressiv wurde, zog der Leser die Reissleine: «Ich musste ihn dann leider mit Ohm-Shanti aus der Wohnung werfen.»

Wohngemeinschaft oder Liebeshöhle?

Gleich mehrere Leser aus der Community berichten von lustigen und schrägen Erlebnissen mit den Liebschaften ihrer Mitbewohner.

«Ich habe mit einer jungen Studentin zusammengewohnt», erzählt Leserin Silvia. An und für sich sei sie ein sehr liebes Mädchen gewesen. «Aber jeden Morgen, wenn ich in die Küche kam, sass da ein neuer, mir unbekannter Mann.» Bis heute habe sie keine Idee, wo ihre damalige Mitbewohnerin die Männer immer aufgabelte. «Ich muss allerdings gestehen, dass ich noch nie so viele Männer kennengelernt habe, ohne das Haus zu verlassen.»

Eine andere Leserin erzählt von ihrem ehemaligen Mitbewohner, der schwul ist: «Er hatte am liebsten Sex in der ganzen Wohnung – genauer gesagt: Quer durch die ganze Wohnung!»

Und ein weiterer Leser wurde in einer früheren WG gleich selbst zum Objekt der Begierde: «Ich habe mal bei einer älteren Frau zur Untermiete gewohnt, die mich regelmässig nach dem Duschen abpasste und anzügliche Kommentare machte.»

«Ab und zu wurden am Küchentisch Platzwunden geklammert»

Besonders schräg sind die Geschichten von Leserin Franziska. Auf der Suche nach einer WG in Zürich hatte sie so manch interessante Begegnung. Am Schrägsten war «Sheldon», den die Leserin so nennt, weil er sie an den Charakter von «The Big Bang Theory» erinnerte. «Bei der Besichtigung klimperte mir Klangschalen-Musik entgegen, die Wohnung war OP-steril und sauber eingerichtet.» Nach der Besichtigung musste sie dann eine penible Excel-Tabelle mit allerlei ungewöhnlichen Fragen ausfüllen. «Von WG-Erfahrungen, über die Anzahl ehemaliger Mitbewohner bis hin zu meinen Kochgewohnheiten – mit Gerichten und Uhrzeiten! Ich füllte alles aus.»

Letztendlich sei es aber trotzdem nichts mit Sheldon geworden. Die Leserin zog mit einer Kinderärztin zusammen. So steril wie bei Sheldon sei es nicht gewesen, erzählt sie. «Aber ab und zu kamen Freunde mit ihren verletzten Kindern vorbei. Dann wurden Platzwunden am Küchentisch geklammert.»

«Mein Ex-Mitbewohner hat meinen Klodeckel geklaut»

Kaum zu glauben, was in einer WG so alles passiert, oder? Eine besonders kuriose Leser-Geschichte haben wir aber noch in petto.

Ein Leser berichtet BLICK von ganz mysteriösen Geschehnissen in seiner vierer WG. «Unser schrägster Mitbewohner hatte immer die ganze Nacht lang in seinem Zimmer das Licht an. Am Tag schlief er dann.» Theoretisch sei er Student der Soziologie gewesen – was genau er aber gemacht und woher er sein Geld gehabt habe, darüber wunderten sich jedoch alle in der WG. «Wir haben ihn nie gefragt, aber jeder von uns hatte da so seine Theorie», erzählt der Leser.

Leserin Marianne erzählt von einem ganz besonderen Mitbewohner. «Mein schrägster Mitbewohner weckt mich jede Nacht pünktlich um zwei und fünf Uhr und will spielen und essen!» Na, erraten, wer es ist? Richtig, die Leserin spricht von ihrem Kater Yuri.

Was wir sehr amüsant finden, fand eine weitere Leserin zum damaligen Zeitpunkt wohl gar nicht witzig: «Mein damaliger bester Freund und ich wohnten zusammen, bis er plötzlich anfing, mich zu kontrollieren und meine Unterwäsche zu klauen.» Sie machte ihm klar, dass er keine Chance bei ihr hatte – da habe das Drama erst so richtig begonnen.«Als ich ihm letztendlich die Kündigung gab, machte er sich heimlich mit meinem Klodeckel davon. Nie wieder WG!» Heute, so die Leserin, könne sie jedoch über all das lachen.

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