Riesen Chaos im Kleiderschrank? Dann ist es höchste Zeit, dass du seinen Inhalt gründlich überdenkst. Wo fängt man da am besten an? Die Ordnungs- und Stilcoachin Dagmar Schäfer (42) zeigt ihre besten Tipps für einen ordentlichen Schrank und welche Fehler du beim Aufräumen vermeiden solltest.
Schäfer hat schon vielen Menschen beim Ausmisten und Einräumen ihrer Kleiderschränke geholfen und weiss, was zu tun ist. «Ordnung ist wichtig, damit man einen guten Überblick über all seine Kleidung hat und immer alles schnell findet, was man sucht. Das spart eine Menge Zeit und Nerven am Morgen», so die Expertin. Ihre Aufräummethode lässt sich in mehreren Schritten unterteilen.
Vorbereitung
Nimm dir an einem freien Tag ein paar Stunden Zeit. Zieh eine Trainerhose und ein T-Shirt an, damit du unkompliziert diverse Kleidungsstücke anprobieren kannst.
Zum Aufräumen braucht es die richtige Einstellung. Schäfer erklärt, wieso: «Man sollte sich bewusst sein, warum man Ordnung haben möchte und diese Vision vor Augen haben. Wenn man sich erst einmal klarmacht, wie gross der Nutzen eines ordentlichen Schranks im Alltag ist, fällt einem das Ausmisten und Ordnung halten viel leichter.»
Bevor du mit dem Aussortieren beginnst, besorg dir fünf Boxen oder Körbe. Vielleicht hast du schon welche Zuhause, die du nutzen kannst. Beschrifte sie folgendermassen:
- Entsorgen
- Verschenken
- Verkaufen
- Reparieren / ändern
- Weiss nicht
Richtig Ausmisten
Zum Start nimmst du alles aus dem Schrank heraus und machst einen grossen Haufen daraus. Dann sortierst du die Kleidungsstücke in kleinere Stapel: Alle Hosen zusammen, T-Shirts zu T-Shirts und so weiter. Da dein Schrank nun völlig leer ist, kannst du die Schrankfächer und Schubladen gründlich reinigen.
Entscheidungen treffen
Jetzt gehst du jede Kleiderkategorie durch und entscheidest, welches Kleidungsstück in welche Box gehört. Hier ist es wichtig, dass du dich von gewissen Dingen verabschiedest – auch wenn es schwierig ist!
«Wenn wir uns von unserer Kleidung trennen, kann es sich manchmal anfühlen, als würden wir ein Stück von uns selbst loslassen und das kann eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Gefühle bei uns auslösen», so Schäfer. Loslassen befreit jedoch sehr. Falls du dir bei einem Kleidungsstück nicht sicher bist, stell dir diese Fragen und beantworte sie ehrlich:
- Wann habe ich das zuletzt getragen?
- Würde ich es noch einmal kaufen?
- Passt es mir noch?
- Wäre ich traurig, wenn ich es nicht mehr hätte?
- Mag ich das Material, den Schnitt und die Farbe?
Strategie beim Einräumen
Die Kleidung, die du behalten wirst, räumst du wieder in den Kleiderschrank ein. Entscheide dich für ein bestimmtes System und fange an, deine Kleider danach zu ordnen. Das kann zum Beispiel eine Einteilung in Sommer- und Winterkleidung sein, nach Farben oder nach Nutzen.
Boxen, Einhängekörbe und Kleiderbügel
Um noch mehr Ordnung in Schubladen und Schranketagen zu bringen, kannst du dir Boxen aus Stoff zulegen. Damit bleibt alles übersichtlich und gut auffindbar. Alternativ können Einhängekörbe zu zusätzlicher Ordnung verhelfen. Besonders praktisch sind sie für Kleinigkeiten und Accessoires.
Alles, was nicht leicht zerknittert, kannst du falten. Heikle, knitterempfindliche Kleidungsstücke wie Blusen, Kleider, Stoffhose solltest du farblich auf Kleiderbügel sortieren und aufhängen.
Dauerhaft Ordnung halten
Mit einmal Ausmisten und Aufräumen bleibt es leider nicht für immer ordentlich. Du wirst deinen Kleiderschrank öfters ausmisten und aufräumen müssen. Am besten tust du das jeweils bei Saisonwechsel, also im Frühling oder im Herbst.
Diese Regeln von Schäfer helfen, dass dein Kleiderschrank über lange Zeit hinweg ordentlich bleibt und nicht wieder überfüllt wird:
- «One in, one out»-Prinzip: Sobald ein Kleidungsstück hinzukommt, sortiere eines konsequent aus.
- Lege deine Kleider direkt nach dem Waschen an ihren Platz zurück: Mit etwas Disziplin, wirst du dich schnell an dieses Vorgehen gewöhnen.
- Kaufe mit Bedacht: Beim Einkaufen musst du dir gut überlegen, ob dir wirklich alles an dem neuen Kleidungsstück gefällt und wie du es kombinieren könntest, mit den Teilen, welche du schon besitzt.
