«Meine Wohnung ist meine Oase. Ich komme immer gern nach Hause», erzählt Verena Birchler (67).
Die pensionierte Reiseleiterin, die noch immer gelegentlich als Reiseleiterin unterwegs ist, schätzt das ländliche Leben und die Ruhe, sowie die angenehme Nachbarschaft an ihrem Wohnort in Pfäffikon ZH.
Zusage direkt nach der Besichtigung
Vor über 20 Jahren sah sie das Wohnungsinserat für ihre Viereinhalbzimmer-Wohnung in einer Zeitung. «Ich wohnte schon vorher in Pfäffikon, aber viel zentraler, nahe der Kirche und mit viel Durchgangsbetrieb. Ich fühlte mich in meiner Erdgeschosswohnung nicht mehr wohl und suchte etwas Ruhigeres», sagt Birchler.
So meldete sich die alleinstehende Frau beim Vermieter und konnte die Wohnung im zweiten Stockwerke eines Mehrfamilienhauses mit Lift und sechs Mietparteien besichtigen. Noch am selben Tag erhielt sie vom privaten Vermieter, der ebenfalls im Haus wohnte, die Zusage und den Wohnungsschlüssel. «Das kann man wohl einen gelungenen Start nennen. Noch immer lebe ich gern hier und möchte hierbleiben», sagt sie.
Kein Luxus, aber viel Lebensqualität
Für ihre Wohnung bezahlt Birchler monatlich 1890 Franken, inklusive Nebenkosten und Garage. Ihre Wohnung hat eine kleine Küche mit Durchreiche zum Essbereich, ein offenes, helles Wohnzimmer mit grossem Balkon, ein Badezimmer mit zeitgemässem Ausbau, sowie ein separates WC. «Meine Wohnung ist nicht modern oder luxuriös, aber mir gefällt es und der Preis ist fair», so die gesellige Rentnerin, die gern für Freunde oder Nachbarn kocht und sie bei sich zum gemütlichen Essen einlädt.
Neben ihrem geräumigen Schlafzimmer, mit einem weiteren Ausgang zum Balkon, hat Verena Birchler zwei kleinere Zimmer. Eines nutzt sie als Büro- und Arbeitszimmer, wo sie ihre geführten Reisen plant. Im zweiten Zimmer hat sie Sportgeräte, bügelt Wäsche und nutzt den Platz für allerlei. «Hier ist vor allem mein Kreativbereich, wo ich auch male», sagt sie.
Einige gemalte Bilder und Fotocollagen von ihren Reisen finden sich an den Wänden. Als Souvenir von ihren Reisen nimmt die Gin-Liebhaberin auch oft ausgewählten Gin nach Hause. Einige dekorative, leere Gin-Flaschen hat sie zu Seifenspendern umfunktioniert. Gin-Queen Birchler: «Das sieht schöner aus als Plastik und ist nachhaltiger.»
Lieblingsplatz im Freien zum Geniessen und Arbeiten
Verena Birchlers Lieblingsplatz ist der Balkon mit Aussicht auf die Berge und ins Grüne. Im Sommer stehen hier Töpfe mit Tomaten, Chili, Peperoni, Kräuter und was man sonst noch auf einem Balkon anpflanzen kann.
«Sobald es warm wird, nehme ich meinen Laptop auf den Balkon zum Schreiben und manchmal zeigen sich sogar Rehe», so die naturverbundene Singlefrau.
Gelebte Nachbarschaftshilfe
Besonders wichtig neben ihrer Wohnung an der ländlichen und ruhigen Lage ist Verena Birchler das gute nachbarschaftliche Verhältnis mit den Hausbewohnern und im Nachbarhaus. «Mein Auto brauche ich selten und wenn es die Nachbarsfamilie ohne Auto braucht, können sie es nutzen. Das machen wir seit Jahren so», sagt Birchler. Wenn sie auf einer Reise ist, «hüten» Nachbarn ihre Wohnung und füllen ihr manchmal sogar den Kühlschrank.
Besorgt waren daher Birchler und ihre Nachbarn, als der Vermieter verstarb. «Wir haben befürchtet, dass die Erbinnen das Haus verkaufen und wir ausziehen müssen. Zum Glück ist das nicht der Fall und nicht alle Vermieter sind nur auf Profit aus», sagt Birchler.
Sie habe sich damals auch mal nach anderen Wohnungen umgesehen, aber: «Für diesen Preis finde ich nicht mal eine kleinere Wohnung an einer solchen Lage.» Solange sie ihr Büro noch braucht und kreativ tätig sein kann, möchte sie in ihrer Vierzimmerwohnung bleiben. Später kann sie sich vorstellen, in eine Zweizimmerwohnung zu ziehen. Verena Birchler: «Vielleicht habe ich Glück und es passt zeitlich, dass dann eine kleinere Wohnung in unserem Haus frei ist und ich weiterhin hierbleiben kann.»