Ostschweizerin zeigt ihre Zürcher Studenten-WG
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Debora Baumann über 8er-WG:«Bevor wir Mädchen kamen, war die Wand kahl»

Debora Baumann (23) hatte bei der WG-Zimmersuche doppeltes Glück
Wohngemeinschaft auf zwei Etagen

Debora Baumann (23) aus Wil SG wohnt seit zwei Jahren in einer WG in Zürich. Mit der Studentin wohnen noch sieben Personen in der Wohngemeinschaft.
Publiziert: 23.06.2024 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2024 um 14:08 Uhr
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Der Eingang der studentischen Wohngenossenschaft Zürich Woko liegt an einer viel befahrenen Strasse beim Buchegglatz in Zürich.
Foto: Stella Dutly
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Corine Turrini FluryRedaktorin Wohnen

Nach einigen Absagen hat 2022 Debora Baumann (23) aus Wil SG, die in Zürich Germanistik studiert und Teilzeit in der Medienbranche arbeitet, endlich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft gefunden. «Nach Corona und dem dauernden Online-Arbeiten wollte ich endlich das Studentenleben hautnah erleben und näher bei der Uni in Zürich und meiner Arbeitsstelle wohnen», so die Studentin.

Entsprechend gross war die Erleichterung, als sie von der Vormieterin und von der studentischen Wohngenossenschaft Zürich Woko die Zusage für ein WG-Zimmer Nähe Bucheggplatz erhielt. «Ich hatte Glück. Eigentlich wurde im Online-Inserat nur eine Untermieterin für zwei Monate gesucht. Weil meine Vormieterin sich dann doch zum Auszug entschieden hat, konnte ich unbefristet hierbleiben.» Statt tägliches Pendeln zwischen Wil und Zürich, benötigt sie seither zu ihrem Arbeitsort und zur Uni mit dem ÖV noch etwa 15 Minuten.

Für 550 Franken inklusive Nebenkosten bewohnt Baumann ein eigenes Zimmer mit rund 12 Quadratmetern in der unteren Etage der zweistöckigen Studentenwohnung. Zwei weitere Zimmer und ein gemeinsames Bad sind ebenfalls auf dieser Etage sowie die offene Küche mit Essplatz und Wohnzimmer mit Balkon für alle.

App für Finanzen und Hausarbeit

Im Kühlschrank und im Tiefkühler haben alle acht WG-Bewohner ihr eigenes Fach für Persönliches. Ihr Bad teilt Baumann mit zwei weiteren Studenten, die auf der gleichen Etage ihre Zimmer haben. «Das klappt sehr gut. Ich habe nicht länger im Bad als die beiden Männer. Die brauchen häufig mehr Zeit im Bad als ich», sagt sie lachend.

In der oberen Etage sind weitere fünf Zimmer von Studierenden bewohnt, mit einem gemeinsamen Bad. Einen Arbeitsplan gibt es in der WG nicht, aber wer was erledigt, wir über eine App geregelt. Auch Finanzielles: «Beispielsweise anteilsmässige Zahlungen für WG-Einkäufe wie Toilettenpapier oder Ähnliches», erklärt die Studentin. 

Kein Strassenlärm und viel Grün

Für Baumann war der Entschluss für eine WG nicht nur die Kostenfrage. «Wenn ich nach Hause komme, ist fast immer jemand da, um mich auszutauschen, über Vorlesungen oder Sonstiges aus dem Uni-Alltag. Das schätze ich», sagt Baumann. Überhaupt werde vieles gemeinsam gemacht. Wie beispielsweise kochen, essen oder auch mal feiern.

Obschon das Studentenhaus an einer viel befahrenen Strasse steht, ist dank der doppelten Fenster kaum Strassenlärm zu hören. Zur Rückseite ist ein parkähnlicher Garten mit viel grün. «Das ist wie eine kleine Oase in der Stadt», schwärmt die Ostschweizerin. Sie ist es auch, die sich um die Pflanzen, Gemüse und Kräuter auf dem Balkon kümmert. «Nach der langen WG-Suche habe ich meine Bedürfnisse eingeschränkt und wäre auch in eine WG ohne Balkon gezogen. Jetzt schätze ich den Balkon aber sehr und bin oft draussen.» 

Schlafzimmer für Homeoffice

Ein weiterer Lieblingsplatz von Baumann in der Wohnung ist der Hängesitz im Wohnzimmer. In ihrem Zimmer hat sie neben Bett und Schrank auch einen Schreibtisch. «Wenn ich im Homeoffice arbeite, tue ich das in meinem Zimmer», sagt sie. Ansonsten ist sie gern in den Gemeinschaftsräumen mit den anderen Mitbewohnerinnen und Bewohnern. «Wir haben hier keine Regeln, auch was Besuche, Dates und Übernachtungen betrifft.» Der Umgang untereinander sei ungezwungen, aber rücksichtsvoll und sie habe sich von Anfang an in der Gemeinschaft wohlgefühlt, obschon sie vorher niemanden kannte.

Inzwischen kennt sie den Mathematik-Studenten und Mitbewohner Tristan (21) besonders gut. Er gehört zu den Erstbewohnern der vor drei Jahren erstellten Liegenschaft mit ausschliesslich Studentenwohnungen und hat sein Zimmer in der oberen Etage. Zwischen den beiden hat es eine Weile nach Baumanns Einzug gefunkt und sie sind ein Paar. «Das ist kein Problem. Anfangs haben wir noch versucht, unsere Beziehung zu verheimlichen. Als wir die anderen der WG informierten, wussten das aber alle schon», gesteht sie schmunzelnd. 

Haustierhaltung nicht erlaubt

Ein Wohnungswechsel ist für die Studentin mindestens bis zum Masterabschluss in einem Jahr kein Thema. Kein Wunder, hatte sie doch doppeltes Glück. Bei der Suche nach einer Unterkunft fand sie gleich noch die Liebe.

Einzig dass keine Haustiere erlaubt sind, bedauert die Ostschweizerin: «Eine Katze hätte ich gern. Im Quartier sind aber viele Katzen. Dann streichle ich einfach draussen fremde Katzen.»

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