Waffen und Ausrüstungsteile von römischen Soldaten
Über 2000 Jahre altes römisches Militärlager in Graubünden entdeckt

Archäologen haben im bündnerischen Oberhalbstein auf 2200 Meter Höhe Überbleibsel eines über 2000 Jahre alten römischen Militärlagers entdeckt.
Publiziert: 29.08.2024 um 13:21 Uhr
|
Aktualisiert: 29.08.2024 um 14:53 Uhr
1/8
Das antike römische Militärlager befand sich auf der ausgesprochen malerischen Colm la Runga oberhalb von Tiefencastel GR.
Foto: Andrea Badrutt
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Fund es Militärlagers gilt laut dem Archäologischen Dienst Graubünden als international herausragend. Das entdeckte Militärlager war durch drei Gräben und einen Wall befestigt und ermöglichte durch seine strategische Lage die Kontrolle der umliegenden Täler und Pässe, wie das kantonale Amt für Kultur am Donnerstag mitteilte.

Zu den bisherigen Funden oberhalb von Tiefencastel gehören Waffen und Ausrüstungsteile römischer Soldaten, darunter Schleuderbleie und Schuhnägel. Aufgrund von Markierungen auf den Schleuderbleien gehen die Archäologinnen und Archäologen von einem engen Zusammenhang aus mit dem bereits bekannten antiken Gefechtsfeld 900 Höhenmeter unter dem Lager.

«Die sensationelle Auffindung eines römischen Militärlagers in Graubünden verdeutlicht einmal mehr, dass die archäologische Erforschung der «römischen Schweiz» weiterhin grossartige Überraschungen bereithält», schrieb das Amt für Kultur euphorisch.

Vormarsch der römischen Streitkräfte besser nachvollziehbar

International herausragend ist die Entdeckung gemäss der Fachleute auch deshalb, weil sich der Vormarsch der römischen Streitkräfte nun über eine längere Strecke nachverfolgen lässt: vom Bergell über den Septimerpass bis in die Gegend von Tiefencastel – und weiter in Richtung Chur und Alpenrheintal.

Das Lager wurde bei der Erforschung der römischen Konfliktlandschaft zwischen Savognin und Tiefencastel entdeckt. Ein ehrenamtlicher Detektorgänger hatte eine auffällige Geländestruktur in der Flur Colm la Runga entdeckt. Er nutzte dafür die unlängst freigeschalteten, hochauflösenden digitalen Geländemodelle von Swisstopo, sogenannte LiDAR-Daten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?