Rekord von EU-Klimawandeldienst Copernicus gemessen
Heissester April seit Beginn der Aufzeichnungen

Im April 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur erstmals über 15 Grad. Europa heizt sich dabei am schnellsten auf.
Publiziert: 08.05.2024 um 06:17 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2024 um 15:54 Uhr
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Menschen genossen Anfang April die sommerlichen Temperaturen am Walensee. (Archivbild)
Foto: Keystone

Der April 2024 ist der elfte Monat in Folge gewesen, der wärmer als alle seine gemessenen Vorjahresmonate war. Er war zudem der erste aufgezeichnete April mit einer globalen Durchschnittstemperatur von über 15 Grad, wie aus Daten des EU-Klimawandeldienstes hervorgeht. Nach Aussagen des Direktors des EU-Klimawandeldienstes Copernicus-Direktor, Carlo Buontempo, wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen «die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben».

Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April bei durchschnittlich 15,03 Grad und damit 0,67 Grad höher als im April-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, teilte der Dienst am Mittwoch mit. In Europa war der April sogar 1,49 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum. Das ist nicht ungewöhnlich: Europa erhitzt sich von allen Kontinenten nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) am schnellsten. 

1,5-Grad-Ziel wird wohl 2033 erreicht

Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900, dem vorindustriellen Referenzzeitraum, war der Monat global 1,58 Grad wärmer, wie es weiter hiess. Die globale Durchschnittstemperatur für die vergangenen zwölf Monate (Mai 2023 bis April 2024) ist die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. 

Das heisst aber noch nicht, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird. Sollte sich der Temperaturtrend der vergangenen 30 Jahre fortsetzen, werde dies im Jahr 2033 geschehen, schrieb der Copernicus kürzlich.

Der Klimawandeldienst Copernicus der EU veröffentlicht regelmässig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfliessen. Die genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar. (SDA)

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