Forscher erfolgreich
Erbgut von Menschenaffenarten erstmals vollständig entschlüsselt

Ein internationales Forschungsteam hat die Genome von sechs Menschenaffenarten erstmals vollständig entschlüsselt. Die Ergebnisse ermöglichten tiefere Einblicke in die Evolution der Menschenaffen, teilte die Universität Hamburg am Donnerstag mitteilte.
Publiziert: 10.04.2025 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2025 um 12:26 Uhr
Ein internationales Forschungsteam hat die Genome von sechs Menschenaffenarten erstmals vollständig entschlüsselt. (Archivbild)
Foto: ROLAND WEIHRAUCH
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Damit liege erstmals das komplette Erbgut von Schimpanse, Bonobo, Gorilla, Borneo- und Sumatra-Orang-Utan sowie dem Siamang vor. Der Siamang gilt als naher Verwandter der Menschenaffen.

Die Genomsequenzen weisen den Angaben zufolge eine sehr geringe Fehlerquote auf. Im Schnitt liege sie bei weniger als einem Fehler pro 500'000 Basenpaaren. Insgesamt wurden 215 Chromosomen lückenlos entschlüsselt. 

Das Genom des Menschen 2001 entschlüsselt

Das Genom des Menschen war bereits im Jahr 2001 entschlüsselt worden. Seither gab es immer wieder Anstrengungen, auch Primatengenome zu entschlüsseln. Bislang wiesen frühere Studien aber Lücken auf.

Der Erfolg gelang nun mithilfe neuer Sequenzier- und Analysemethoden. Mit den neuen Daten hätten frühere Analysen erheblich verfeinert werden können. Diese Daten ermöglichten nun ein besseres Verständnis der genetischen Verwandtschaft dieser Arten, aber auch ihrer Ähnlichkeit zum Menschen.

«Mit diesen neuen Genomdaten, die ja den Bauplan aller Körperzellen darstellen, können wir nun auch besser erforschen, warum manche Krankheitserreger leichter auf andere Arten – und somit auch auf den Menschen – überspringen können», erklärte Studienmitautor Tobias Lenz vom Fachbereich Biologie der Universität Hamburg.

Die Studie erschien in der Fachzeitschrift «Nature». Die Leitung hatte der Wissenschaftler Evan Eichler von der University of Washington in den USA.

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