Veganes Leder? Gibt es nicht. Leder stammt von Tieren. Trotzdem spricht man von veganem Leder. Dabei handelt es sich um ein Material, das in seinem Aussehen und seiner Beschaffenheit tierischem Leder ähnelt und wie dieses verarbeitet werden kann. Es wird aus Pflanzenfasern oder synthetischen Materialien hergestellt. Wenn es ausserdem ohne tierische Produkte beim Leim verklebt wird, ist es komplett vegan. Die Marke On mit dem Schuhmodell The Roger setzt auf sogenannt veganes Leder.
Aber Achtung: Veganes Leder kann aus allen möglichen Zutaten hergestellt werden. Wem es nicht nur ums Tierwohl geht, sondern auch um die Umwelt, der sollte auf veganes Leder aus Kunststoffen wie Polyurethan und Polyester verzichten. Diese Materialien werden oft alles andere als umweltfreundlich produziert.
Dank Veganerinnen, Vegetariern und Tierschützern wird fleissig an weiteren Produkten getüftelt. Viele Firmen versuchen, neue strapazierfähige Stoffe zu entwickeln, die man als veganes Leder nutzen kann, um so die Nachfrage von veganen Kunden zu erfüllen. Designerin Stella McCartney beispielsweise verwendet ausschliesslich hochwertige Leder-Alternativen.
Folgend stellt BLICK einige spannende vegane Leder vor.
Bei einer veganen Ernährung werden alle tierischen Produkte inklusive Eier, Milch und daraus hergestellte Produkte sowie Honig gemieden. Diese Ernährungsweise ist der Natur gegenüber besonders nachhaltig und bringt kein Tierleid mit sich.
Bei einer veganen Ernährung werden alle tierischen Produkte inklusive Eier, Milch und daraus hergestellte Produkte sowie Honig gemieden. Diese Ernährungsweise ist der Natur gegenüber besonders nachhaltig und bringt kein Tierleid mit sich.
Ananas-Blätter
Die Geschichte von Piñatex (Piña ist Spanisch und bedeutet Ananas) beginnt Ende der 90er-Jahre auf den Philippinen. Die Spanierin Carmen Hijosa sollte dort als Expertin die Leder-Exportindustrie beraten, schreibt sie auf ihrer Webseite. Die durch Leder verursachten Umweltauswirkungen schockierten sie so sehr, dass sie begann, nach einer nachhaltigeren Alternative zu suchen.
Nach vielen Jahren der Recherche wurde sie bei Ananasblättern fündig – der Abfall der Ananas-Ernte. Das Material benötigt keine zusätzlichen Ressourcen wie Wasser, Düngemittel oder Pestizide.
Dank Piñatex haben die philippinischen Ananas-Bauern nun eine zusätzliche Einnahmequelle: Sie verarbeiten die Fasern der Blätter zu einem Vlies. Dieses wird in Spanien noch veredelt und so zu einem weichen, aber dennoch strapazierfähigen Textil verarbeitet.
Apfeltrester
Als Apfelkammer Europas ist das Südtirol der richtige Ort, um aus Apfeltrester ein Leder zu produzieren. Der Trester ist das Aballprodukt bei der Apfelsaft-Produktion.
Die in Bozen ansässige Firma Frumat stellt mit diesem Trester eine vegane Leder-Alternative her. Apfelreste werden getrocknet, pulverisiert und auf ein Baumwollmaterial aufgetragen. Die Oberfläche wird mit einer Prägung in Lederoptik versehen.
Das Material ist komplett vegan und umweltschonend in der Herstellung. Die Schweizer Designerin Tanja Schenker verwendet für ihre Taschen das Apfel-Leder.
Pilze
Das Berliner Unternehmen Zvnder beispielsweise hat sich auf die Herstellung von Accessoires aus Zunderschwamm-Leder spezialisiert. Der Zunderschwamm ist ein Baumpilz, der aufgrund seiner Eigenschaft, Wasser zu binden, als Schwamm bezeichnet wird.
Das Material kommt aus dem rumänischen Siebenbürgen, einer Region mit einem hohen Vorkommen an Zunderschwämmen. Die dort ansässigen Familienbetriebe ernten den Pilz in naturschonender Hand-Ernte und trocknen ihn bis zu einem Jahr. Anschliessend wird er geschält und aufwendig von Hand weiter verarbeitet. In einem kleinen Studio in Berlin-Lichtenberg wird das Zunderschwamm-Leder schliesslich handgefertigt.
Papier
Auch aus Papier lässt sich ein Leder-Look erzeugen, und es ist erst noch ganz einfach zu verwenden. Es besteht aus Zellulose und Latex und sieht beim Kauf aus wie ein Stück Karton. Sobald man es wäscht, bekommt es den knittrigen Leder-Look. Bei uns oft unter dem Namen Snap-Pap oder Ursus Vegatex in Stoffläden erhältlich.
Ob eine vegane Ernährungsweise gesund oder ungesund ist, ist stark von der Menüplanung und des Ernährungswissens der jeweiligen Person abhängig. Doch wie erkennt man vegane Produkte?
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