Auf einen Blick
- Die Abfallmengen im Dezember häufen sich markant
- Mit kleinen Tricks und Umstellungen kannst du schon mal viel ausrichten
- Auch beim Essen solltest du clever planen, um Foodwaste zu vermeiden
Neue Dekoration, Verpackungen, Geschenkbänder und -Papier, Essensreste.... wie viel mehr Müll durch Kaufrausch und Völlerei an Weihnachten wirklich anfallen, ist in der Schweiz nicht in Zahlen erfasst. In Deutschland erhöht sich die Abfallmenge an Weihnachten um 20 bis 30 Prozent, bei uns wird das wohl nicht anders sein, denn auch hier gehen die Festtage keinesfalls spurlos am Planeten vorbei.
Aufs Fest verzichten muss man deshalb sicher nicht. Mit einigen einfachen Tricks kann man mit kleinem Aufwand viel Müll einsparen. Praktischer Nebeneffekt: Diese effektive Abfallminimierung schont auch gliech noch dein Portemonnaie!
Keine Pflicht-Geschenke
Nachhaltiges Schenken fängt schon beim Einkaufen an. Unnötige, oft billige «Pflicht-Geschenke» landen früher oder später ohnehin im Müll. Dinge, die wirklich brauchbar, schön und von guter Qualität sind, machen länger Freude. Noch besser als materielle Geschenke sind Gutscheine für gemeinsame Erlebnisse: Ein feines Abendessen, ein Besuch im Thermalbad oder Kino verursachen keinen Verpackungsmüll – und sind erst noch gut für die Beziehung. Gleichzeitig verteilst du so dein Geschenkebudget ein wenig aufs gesamte Jahr.
Christbaum mieten
Rund eineinhalb Millionen Christbäume werden in der Schweiz pro Jahr verkauft. Spätestens Anfang Januar werden sie alle wieder entsorgt – meist kompostiert oder vergärt. Dies sei die umweltfreundlichste Verwertungsart für die Bäume, wie Biomasse Suisse gegenüber Blick mitteilt.
Statt eines gefällten Baums besteht auch die Möglichkeit, einen Christbaum im Topf zu mieten. Nach dem Fest werden diese zurück zum Händler gebracht, der sie wieder eingräbt. So können die Bäume Jahr für Jahr wiederverwendet werden. Aber Achtung: Die Bäume sollten nicht zu lange in der warmen Stube stehen und gut gewässert werden.
Warum nicht einen Baum im Garten oder eine Pflanze auf dem Balkon zum Weihnachtsbaum schmücken?
Weihnachtsbäume mieten anstatt kaufen und entsorgen – das ist nachhaltig und spart Zeit. Zahlen zeigen, dass es in der Schweiz boomt, einen Christbaum im Topf zu mieten und nach Weihnachten wieder zurückzugeben.
Weihnachtsbäume mieten anstatt kaufen und entsorgen – das ist nachhaltig und spart Zeit. Zahlen zeigen, dass es in der Schweiz boomt, einen Christbaum im Topf zu mieten und nach Weihnachten wieder zurückzugeben.
Geschenke mit recyceltem Papier verpacken
Viel Müll entsteht beim Verpackung der Geschenke. Aber deswegen muss man nicht aufs spannende Ein- und vor allem Auspacken verzichten. Am besten, man lässt das Papier gleich ganz weg und wickelt das Geschenk in Stoff ein. Ein schönes Geschirrtuch, ein Schal oder ein Beutel oder ein neues T-Shirt funktionieren als Verpackung und Geschenk zugleich. Für grosse Geschenke kannst du mit den Kindern alte Bettbezüge bunt bedrucken und verwenden. Hierfür funktionieren die guten alten Kartoffelstempel sehr gut.
Wer nicht auf Papier verzichten möchte, greift besser zu recyceltem Packpapier. Buntes, glänzendes Geschenkpapier ist oft plastifiziert und muss im normalen Kehrrichtsack entsorgt werden, es darf nicht in die Papiersammlung.
Verziert mit bunten Stoffschleifen, Naturmaterialien wie Beeren, Zweigen, Zapfen oder auch Zimtstangen wird auch das braune Packpapier zum Hingucker. Oder man bedruckt oder bemalt es, so bekommt das Geschenk einen ganz persönlichen Touch.
Auf Plastik-Dekoration verzichten
Auch wenn es verlockend ist, sich jedes Jahr zu neuer, trendiger Weihnachtsdekoration hinreissen zu lassen – billige Plastik-Deko ist alles andere als umweltschonend. Mit getrockneten Zitrusfrüchten, bunten Stoffschleifen, Strohsternen und einigen ausgefallenen Stücken vom Flohmarkt oder Brockenhaus lässt sich der bereits vorhandene Weihnachtsschmuck wunderbar aufpeppen. Denk kreativ: Auch Playmobiltiere, Legomännchen oder Spielzeugautos können den Baum zum persönlichen Dekotraum werden lassen. Oder du stellst die Deko selber aus Salzteig her, und hängst diese mit festlichen Bändern an den Baum. Auch das schont Umwelt und Portemonnaie - und macht gleichzeitig riesig Spass.
Reste nach dem Festessen wieder verwenden
Wie zu jeder anderen Zeit im Jahr gilt auch an Weihnachten: Regional, saisonal, Bio und möglichst unverpackt ist am nachhaltigsten. Für ein gelungenes Festessen braucht es weder Wildlachs aus Alaska noch exotische Früchte – geschweige denn Erdbeeren aus dem Treibhaus.
Ebenso wichtig ist es, sich zu fragen, wie viel Essen man wirklich braucht. Zwei Tage – nicht zwei Wochen! – sind die Läden geschlossen. Monster-Einkäufe am 23. Dezember sind stressig und führen meist dazu, dass man viel zu viel kauft. Am Ende landet davon die Hälfte im Müll. Karin Spori von foodwaste.ch nennt es das «Gute-Gastgeber-Syndrom». «Mit den täglichen Festessen will man als guter Gastgeber dastehen und kocht lieber mal zu viel, um nicht geizig dazustehen.» Mit einer guten Menüplanung und geschickter Resteverwertung nach den Festtagen lässt sich schon viel Foodwaste verhindern. Die Gäste freuen sich bestimmt, wenn sich noch etwas vom feinen Essen mit nach Hause nehmen dürfen.
Das nach den Festtagen übrig gebliebene Essen bitte nicht in den Kübel oder auf den Kompost werfen! Clever verarbeitet, ergeben Reste noch manch feines Alltagsessen. Vor allem ein Mixer leistet gute Dienste.
Das nach den Festtagen übrig gebliebene Essen bitte nicht in den Kübel oder auf den Kompost werfen! Clever verarbeitet, ergeben Reste noch manch feines Alltagsessen. Vor allem ein Mixer leistet gute Dienste.