Ohrenbetäubender Krach und stinkige Abgase, damit belasten viele Bäuerinnen und Bauern ihre Ohren und Nasen beim Gras schneiden mit einem Einachsmäher. Dank Gian Caduff (33) und dem Team von Novaziun lässt sich das ändern. Dafür muss man nicht mal einen neuen Mäher kaufen, sondern nur ein Umbau-Kit. Mit der sogenannten «ePowerUnit» kann man die Maschine für den elektrischen Betrieb umrüsten.
Wer seinen Einachser gut kennt und mechanisch-handwerklich begabt ist, kann den Elektro-Motor mit 48-Volt-Spannung einfach nach Hause bestellen und selber einbauen. Ansonsten hilft dir auch der Landmaschinenmechaniker deines Vertrauens.
Kein Rütteln und Ruckeln
«Kaum Lärm, keine Abgase und wenn mit Solarstrom geladen, absolut umweltfreundlich», sagt Gian Caduff in seiner Werkstatt in Schluein im Kanton Graubünden. Hoch oben, im ehemaligen Kinder- und später Durchgangsheim, ist heute das Surselva Impact Lab, wo Caduff mit dem Team von Novaziun aktuell eingemietet ist.
Doch nicht nur die Umweltfreundlichkeit des Umbau-Kits überzeugt, sondern vor allem, dass die Maschine nach dem Umbau nicht mehr wie für den Benzinmotor typisch rüttelt und ruckelt. «So ist das Mähen viel weniger anstrengend», sagt Caduff. Er spricht aus Erfahrung. In Morisson im Val Lumnezia auf einem Bauernhof aufgewachsen, half er viel mit, unter anderem auch beim Mähen. Heute hat sein Bruder den Hof übernommen und der Einachser-Mäher des Bruders, war (und ist) das Testobjekt von Caduff.
Schluein und Zürich
Der Ingenieur probiert jeden Entwicklungsschritt selber aus. 2018 startete er mit der Idee des Umbau-Kits. Heute ist die Firma Novaziun eine AG mit vier Inhabern und für rund zehn Leute Arbeitgeber. Und zwar in Schluein und in Zürich. «Für mich war klar, dass ich nach dem Studium in Rapperswil und der Arbeit in Zürich wieder zurück in meine Heimat wollte. Aber dank unserer Filiale in Zürich, können wir auch Leute für uns gewinnen, die lieber in der Stadt leben», erzählt er.
Vom ersten Test 2018 bis zum funktionierenden Modell brauchte es Zeit und immer wieder Verbesserungen. «Mein Bruder aber hatte Vertrauen in mich und liess mich an seinem Einachser viel ausprobieren», sagt er und schmunzelt.
In der Mittagspause Strom tanken
Im Jahr 2020 hatte Caduff dann ein Umbau-System, das funktionierte. Leicht sollte der Motor sein, leistungsstark, aber nicht so, dass man mit einer Batterieladung nur zehn Minuten mähen kann. «Obwohl man einen zweiten Akku kaufen kann, passt es für die meisten gut mit einer Ladung – sie passen den Tagesablauf quasi dem Strom an», erzählt der Bündner von den Rückmeldungen seiner Kunden.
So wird erst Mitte Vormittag mit Mähen gestartet und anschliessend die Mittagspause zum Aufladen genutzt, um danach wieder zu mähen. Zudem kann so ideal gleich Solarstrom genutzt werden.
Fast 59'000 Personen zeigten sich 2022 solidarisch mit der Bergbevölkerung: Über 38 Millionen Franken haben sie der Stiftung Schweizer Berghilfe gespendet. Seit 1943 setzt sich die Stiftung für Menschen in den Schweizer Bergen ein und finanziert Projekte, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Berggebiet schaffen, damit die Bergregionen lebendig bleiben.
Im vergangenen Jahr unterstützte die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Adliswil ZH mit 24,5 Millionen Franken insgesamt 474 Projekte aus den verschiedensten Bereichen.
Die Schweizer Berghilfe übernimmt die Restfinanzierung von geplanten Investitionen – das heisst, sie finanziert keine Projekte, die bereits abgeschlossen sind oder keine laufenden Kosten oder Betriebsdefizite. Die Antragssteller müssen zuerst eigene Mittel einbringen und alle anderen Finanzierungsquellen ausschöpfen. Erst wenn dann noch eine Finanzierungslücke besteht, kann die Berghilfe für einen A-fonds-perdu-Beitrag angefragt werden.
Fast 59'000 Personen zeigten sich 2022 solidarisch mit der Bergbevölkerung: Über 38 Millionen Franken haben sie der Stiftung Schweizer Berghilfe gespendet. Seit 1943 setzt sich die Stiftung für Menschen in den Schweizer Bergen ein und finanziert Projekte, die Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Berggebiet schaffen, damit die Bergregionen lebendig bleiben.
Im vergangenen Jahr unterstützte die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Adliswil ZH mit 24,5 Millionen Franken insgesamt 474 Projekte aus den verschiedensten Bereichen.
Die Schweizer Berghilfe übernimmt die Restfinanzierung von geplanten Investitionen – das heisst, sie finanziert keine Projekte, die bereits abgeschlossen sind oder keine laufenden Kosten oder Betriebsdefizite. Die Antragssteller müssen zuerst eigene Mittel einbringen und alle anderen Finanzierungsquellen ausschöpfen. Erst wenn dann noch eine Finanzierungslücke besteht, kann die Berghilfe für einen A-fonds-perdu-Beitrag angefragt werden.
Auch auf weichem Boden
Alle Flächen rund um den Hof oder auch in den Reben seien ideal mit dem Einachser zu mähen. Auch im Frühling, wenn der Boden weich ist, kann man mit dem Einachser bereits mähen, während ein Traktor im Schlamm versinken würde. Grundsätzlich ist der leichtere Einachser ökologischer, da er den Boden weniger verdichtet als ein schwerer Traktor.
Jedes Umbau-Kit wird von Hand in der Werkstatt in Schluein zusammengebaut. Bald benötigt Novaziun aber mehr Platz, denn in diesem Jahr sollen mehr Kits hergestellt werden. Bis jetzt haben sie 30 Stück verkauft, in diesem Jahr sollen es 50 sein. Bei der Finanzierung für die Produktion hat die Klimastiftung Schweiz sowie die Schweizer Berghilfe geholfen – die Berghilfe unterstützt auch Geschäftsideen in den Bergen.
Das Team von Novaziun hat noch weitere Ideen, so möchten sie künftig auch Schneeräum-Maschinen umbauen. «Dann gäbe es nach dem Schneefall keinen Lärm mehr auf der Sonnenterrasse», sagt Caduff. Im Sommer möchten sie ein neues Produkt vorstellen, für alle, die ein neues Gerät anschaffen müssen und gleich auf Strom setzen wollen.