Faul sein hilft der Umwelt
10 überraschende Klima-Fakten

Warum Unordnung der Umwelt hilft, erklärt Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss in seinem Buch «Weniger ist weniger – Klimafreundlich leben von A–Z». Hier sind zehn überraschende Beispiele, wo weniger der Umwelt tatsächlich hilft.
Publiziert: 03.12.2020 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2020 um 12:44 Uhr
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Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2012 hat ein Joint die gleiche Klimawirkung wie 37 Kilometer Autofahren.
Foto: Keystone
Barbara Ehrensperger

Unordnung

«Seien sie faul!». Denn wer nicht dauernd etwas unternehme, richte weniger Schaden an, meint der «Weniger ist weniger»-Autor Mathias Plüss. Sein Beispiel: «Lassen Sie das Laub im Herbst liegen oder rechen Sie es zu einem Haufen zusammen». Darin können Kleintiere überwintern und ihren Nachwuchs aufziehen.

Autogrösse

«Modelle mit wenig PS werden in der Schweiz gar nicht erst angeboten», erzählt er im Gespräch mit BLICK. In keinem europäischen Land stossen die Neuwagen so viel CO2 aus wie in der Schweiz. Diese «Grosskaliber» seien im Alltag überdimensioniert – ausser man transportiert täglich ein Klavier oder wohnt in einer kaum zugänglichen Gegend.

Einkommen

Insgesamt verursachen die bestverdienenden zehn Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fast doppelt so viele Treibhausgase, wie die zehn Prozent der am schlechtesten verdienenden.

Bio-Plastik

Gibt es nicht, schreibt Plüss. Dieser Plastik mag aus organischen Materialien hergestellt sein, aber sei zum Schluss nicht ökologischer als Kunststoff. Der Bio-Plastik verrotte nur zäh und sollte man darum lieber nicht in den Kompost geben. Das gilt auch für Bio-Kaffeekapseln.

Drogen

Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2012 hat ein Joint die gleiche Klimawirkung wie 37 Kilometer Autofahren. Der Schlafmohn-Anbau für Heroin verschmutzt in Afghanistan das Grundwasser und die holländische Polizei räumt fast täglich Giftmülldeponien der Ecstasy-Produktion. Jedes Gramm Kokain zerstört vier Quadratmeter Regenwald.

Haustiere

Je grösser das Tier, desto grösser die Umweltbelastung. Die jährlichen Umweltkosten eines Pferdes entsprechen einer Autofahrt von 23'000 Kilometern. Ein Hund entspricht noch einer Autofahrt von 4000 Kilometern, wenn er mit Hundefutter aus Schlachtabfällen gefüttert wird und nicht mit Entrecôtes. Eine einzelne Katze hat eine geringe Umweltbelastung, aber da es so viele von ihnen gibt, ist die Wirkung der ganzen Spezies doch beträchtlich.

Fisch

Der Pro-Kopf-Konsum hat sich in den letzten Jahren verdoppelt, der Fischbestand halbiert. So gibt die Welt nur zwei Mal Fisch essen pro Monat her. Am besten geniesst man einheimische Arten oder Zuchtkarpfen.

Kryptowährungen

Mag sein, dass den Kryptowährungen die Zukunft gehört, schreibt Plüss, doch ökologisch gesehen seien sie ein Blödsinn. Allein Bitcoin verbrauche so viel Strom wie die ganze Schweiz.

Online-Videos

Nein, Streamen ist nicht das neue Fliegen. Dieser Spruch sei falsch, meint der Wissenschaftsjournalist. Dies vor allem, weil der Strom in der Schweiz fast CO2-frei sei, Flugzeuge hingegen fossilen Brennstoff benötigen.

Schokolade

Fast vier Prozent unseres Ernährungsfussabdrucks geht auf das Schokoladen-Konto, denn der Kakao-Anbau verschmutzt Boden und Wasser. Zudem stamme jede sechste Kakaobohne auf dem Weltmarkt von illegalen Plantagen an der Elfenbeinküste.

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