Wir leben in Zeiten der Fast Fashion, also der schnellen Mode. Unsere Kleiderschränke so voll wie selten zuvor, ständig kommt Neues dazu, und wenn uns die Klamotten nicht mehr gefallen, landen sie in der Altkleidersammlung.
Mit diesem Verhalten schaden wir nicht nur unserem Geldbeutel: Denn Fast Fashion wird nur ermöglicht durch Hungerlöhne, Chemikalien in den Kleidern und eine geringe Haltbarkeit der Ware (damit man dann wieder neue kauft). Mit jedem Kauf unterstützen wir solche Praktiken – auf Kosten der Umwelt.
«Das weiss ich doch schon lange!», sagen wir uns. Aber wie genau klappts mit einer nachhaltigeren Mode? Wir haben ein paar Tipps.
Wie widerstehe ich Fast Fashion?
Vor jedem Kauf sollte man sich diese Fragen stellen:
- Wie oft werde ich dieses Stück tragen?
- Zu welchen Anlässen kann ich es tragen?
- Wie lange wird es halten?
- Wie viele ähnliche Stücke besitze ich bereits?
- Ist es wirklich nötig, die gelben Sandalen zu kaufen, weil Gelb gerade trendy ist? Werde ich sie nächstes Jahr auch noch tragen? Werden sie nach ein Mal Regen auch noch schön aussehen?
Oft kaufen wir auch Kleider, die wir als Stücke schön finden, an unserem Körper aber dann doch nicht. Vielleicht sind sie etwas unbequem. Vielleicht passen sie einfach nicht so gut zum Rest des Kleiderschranks. Und dann versauern sie in einer Ecke, obwohl sie eigentlich schön wären.
Wie erkenne ich nachhaltige Mode?
Es gibt diverse Siegel, die zeigen, ob Kleidung nachhaltig hergestellt wurde. Das sind die wichtigsten Siegel:
IVN Best: Eines der strengsten Siegel. In der ganzen Lieferkette sind schädliche Chemikalien verboten, und alle Fasern müssen biologisch abbaubar sein.
GOTS: Die Abkürzung steht für den «Global Organic Textile Standard». Um für das GOTS-Siegel qualifiziert zu sein, müssen mindestens 70 Prozent der Fasern biologisch abbaubar sein und die Produktionskette soziale Mindeststandards erfüllen.
Oeko-Text Made in Green: Greenpeace zählt es zu den strengsten Siegeln. Die Chemikalien müssen den einschränkendsten Anforderungen entsprechen.
Das Bluesign-Siegel ist streng bei den Chemikalien, recyclebar müssen die Klamotten aber nicht sein.
Cradle to Cradle basiert auf einer guten Idee. Alle Materialien im Produktionsprozess sollen ohne Abfall zu produzieren auskommen. Das System hat aber viele Stufen und ist etwas undurchsichtig.
Welche Marken produzieren fair?
H&M, Zara und Co. findet man überall. Aber wer steht für faire Mode? Da kann die App «Good On You – Ethical Fashion» helfen, die rund 2000 Marken untersucht hat.