Jede Minute werden auf der Welt drei Millionen Corona-Masken produziert. Die Masken schützen vor Covid-19, stellen aber auch eine gigantische Umweltbelastung dar. Jede Sekunde werden damit knapp 50'000 Masken hergestellt – eine Fläche von rund 30 auf 30 Meter. In einer Minute sind das 2,9 Millionen Masken.
Singapurs führende Zeitung «Straits Times» hat nachgerechnet. Jeden Monat rollen derzeit rund 129 Milliarden Masken und rund 65 Milliarden Handschuhe von Fliessbändern. Die meisten Produkte sind für den Einweggebrauch gedacht. Allein das Gewicht der monatlich produzierten Masken beläuft sich auf rund 451'500 Tonnen.
Am Boden ausgelegt – 60 Masken bedecken ungefähr einen Quadratmeter – bedeckt die Monatsproduktion eine Fläche von der Grösse Singapurs: 728 Quadratkilometer. Das ist etwas mehr als der Kanton Glarus mit seinen 685,4 Quadratkilometern.
Schwieriges Masken-Recycling
Der Plastikmüll landet vielerorts rund um den Erdball auf Mülldeponien, in Gewässern und in Ozeanen – zusätzlich zu den Millionen Tonnen Plastikmüll, die bereits jedes Jahr in die Weltmeere gekippt werden.
Die Corona-Pandemie führt schon so zu deutlich mehr Plastikabfällen. So sind unter Lockdowns Restaurants geschlossen, Take-away ist aber zugelasse. Kunden bringen wohl in den wenigsten Fällen eigene Behälter mit. Food-Delivery-Dienste wollen sich zudem nicht noch mit Plastikgeschirr für den Wiedergebrauch herumschlagen, das zurückgebracht gehört. Corona-Massnahmen führen weltweit zu einem enormen Anstieg an produzierten Einwegwaren und damit Müll.
Bezüglich Masken-Recycling kommt hinzu, dass Wegwerfmasken in der Regel aus Polypropylen bestehen, einem thermoplastischen Kunststoff, der in der Umwelt nicht schnell abgebaut werden kann. Die meisten Masken bestehen aus drei Schichten und sind aus schwer trennbaren Verbundmaterialien hergestellt. Dadurch sind sie für Recycling ungeeignet. Wiederverwendbare, waschbare Masken sind eine Lösung. (kes)