Das Wasser müsse erneut gefiltert und verdünnt werden, um schädliche Isotope zu entfernen und internationalen Standards zu entsprechen, hiess es in einer Erklärung der japanischen Regierung. Der gesamte Prozess werde vermutlich Jahrzehnte dauern.
Der Betreiber Tokio Electric hat mehrere Millionen Tonnen verseuchtes Wasser auf dem Gelände des Atomkraftwerks gespeichert, das 2011 durch einen Tsunami zerstört wurde. Seitdem müssen Reaktoren mit Wasser gekühlt werden, um eine Kernschmelze zu verhindern. Tokio Electric hatte erklärt, 2022 werde es keine Lagerkapazitäten mehr haben.
Die Pläne haben bereits Proteste ausgelöst
Die Pläne haben bereits Proteste bei Umweltschützern, Fischern und Landwirten der Region ausgelöst sowie Besorgnis in Peking und Seoul. Aktuell haben sich rund 1,25 Millionen Tonnen Wasser in der Anlage von Fukushima angesammelt. Die Internationale Atomenergiebehörde hat den Vorschlag für das Ablassen des aufbereiteten Fukushima-Wassers bereits gebilligt.
Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Erdbeben am 11. März 2011 von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Wasserwand getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus. In drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die Katastrophe verwandelte umliegende Orte in Geisterstädte. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.
China bestellt wegen Entsorgung von Fukushima-Wasser japanischen Botschafter ein
China hat aus Protest gegen Tokios Plan zur Einleitung von aufbereitetem Wasser aus dem Unglücksreaktor Fukushima ins Meer den japanischen Botschafter einbestellt. Peking sieht in der Entsorgung von mehr als einer Million Tonnen des Wassers eine "mutmaßliche Verletzung internationalen Rechts", wie das chinesische Außenministerium am Donnerstag mitteilte. Japan solle mit der Freisetzung des Wassers warten, bis eine "Einigung mit Betroffenen und internationalen Organisationen" gefunden sei. (SDA/AFP)