Seinen Ursprung hat der Brauch des Samichlaus im vierten Jahrhundert nach Christus. Bischof Nikolaus von Myra wirkte zu dieser Zeit als Schutzpatron der Kinder im Gebiet der heutigen Türkei.
Nikolaus von Myra
Die Legende besagt, dass Nikolaus als Sohn einer reichen Familie geboren wurde. Nach dem frühen Tod seiner Eltern verteilte der Heilige sein gesamtes Erbe an die armen Menschen in seiner Heimatstadt Patara und verliess diese dann. Einige Jahre später wurde er zum Bischof von Myra geweiht. Deshalb erscheint er auch oft in Bischofsrobe und mit Bischofshut.
Jedes Jahr an seinem Geburtstag kleidete sich Bischof Nikolaus in sein kostbares Bischofskostüm, nahm seinen Hirtenstab zur Hand und belud seinen Esel mit einem schweren Sack. Dieser war zum Bersten gefüllt mit Äpfeln, Mandarinen, Nüssen und Honigkuchen. So beladen schritt er durch die Gassen und verteilte seine Gaben und machte den Tag zu einem Fest.
Um sein Leben ranken sich zahlreiche Legenden von Wundern und guten Taten, die er vollbracht haben soll. So heilte er Kranke, rettete Schiffe in Seenot und erweckte sogar Tote wieder zum Leben.
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An einem 6. Dezember Mitte des vierten Jahrhunderts schliesslich starb der Heilige im hohen Alter.
Zwei Nikoläuse, ein Samichlaus
Der Samichlaus-Brauch, so wie wir ihn heute kennen, kommt aber nicht gänzlich aus der Lebensgeschichte vom heiligen Sankt Nikolaus von Myra. Tatsächlich gab es im Laufe der Geschichte noch einen weiteren mildtätigen Nikolaus. Dieser war erst Abt von Sion (nicht das Sion in der Schweiz, sondern ein Ort in der Nähe von Patara) und später ebenfalls Bischof von Myra. Er befragte die Schüler nach ihren guten und schlechten Taten. Am Ende des Besuches erhielten die Schüler jeweils noch ein kleines Geschenk. Im Laufe der Zeit vermischten sich diese beiden Figuren, und es entstand der uns bekannte Samichlaus-Brauch.
Und wer zur Hölle ist der Schmutzli?
Der Schmutzli und die Hölle? Genau, denn direkt dort kommt er her. Mit Russ verdrecktem Gesicht und der Rute zieht er zusammen mit dem Samichlaus durch die Wohnzimmer des Landes und erzieht die Kinder. Freilich unter Aufsicht. Der heilige Nikolaus hat ihn nämlich in Ketten gelegt.
Früher hatte der Schmutzli auch noch nicht so einen netten Namen: Düvel, Beelzebub oder Leutfresser nannte man ihn damals. Kinder, die nicht artig waren oder ihre Gebete nicht aufgesagt hatten, kamen in den Sack. Diejenigen, die aber brav waren, erhielten Geschenke vom Nikolaus.
Heutzutage ist der Schmutzli freilich nicht mehr als Ausgeburt der Hölle unterwegs, sondern als gutmütiger Helfer des Samichlaus.