«Los gehts! Haut in die Tasten!», feuert BLICK-Kolumnistin und SRF-Journalistin Patritzia Laeri (42) die 62 Teilnehmerinnen und acht Teilnehmer des Edit-a-thons über den Livestream an. Die vierte Ausgabe des Schreibevents fand aufgrund der Corona-Pandemie digital statt.
96 neue Frauenbiografien wurden dabei erfasst. «Ich bin sprachlos», erzählt Muriel Staub (33), Mit-Organisatorin des Schreibanlasses, nach dem Event. «Wir haben einen Teilnehmer- und Artikelrekord verzeichnet. Die Stimmung war super – wir hatten trotz harter Arbeit viel Spass.»
Auch Katia Murmann (40), Leiterin Digital der Blick-Gruppe, zeigt sich begeistert: «Der Anlass hat gezeigt, wie viel Energie man entwickeln kann, wenn so viele Leute gemeinsam an etwas arbeiten. Wahnsinn, wie produktiv man auch im Homeoffice ist!»
Frauen sichtbar machen
Nur 16,1 Prozent der Biografien auf der deutschsprachigen Wikipedia handeln von Frauen. Das möchte das Projekt «Frauen für Wikipedia» ändern. SRF, Ringier und Wikimedia organisieren dafür regelmässig den Edit-a-thon.
Siebzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer schrieben beim Anlass am Donnerstag fleissig von zu Hause aus mit. Die älteste Schreiberin: eine 76-Jährige.
«Ich habe viele erfolgreiche Frauen nicht auf Wikipedia gefunden»
Zum ersten Mal dabei war Moderatorin und Musikproduzentin Annina Frey (39). «Ich habe einige erfolgreiche Frauen, die ich kenne, auf Wikipedia gesucht und nicht gefunden», erzählt sie im Gespräch mit BLICK. «Das hat mir die Augen geöffnet und mich motiviert, am Event mitzuschreiben. Es ist wichtig, dass wir Frauen sichtbar machen.»
Dank Frey haben nun Kazu Huggler, eine schweizerisch-japanische Modedesignerin und DJ Manon, eine Pionierin der Schweizer Technoszene, einen Eintrag auf Wikipedia.
Eine Biografie auf Wikipedia zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Es braucht viel Recherche, und jeder Satz muss mit einer Quelle belegt werden. «Ich war überrascht, wie lange es geht, bis man einen Artikel erstellt hat», erzählt Frey, die im Dezember Mutter wurde. «Die kurze Pause während des Events habe ich genutzt, um nach meinem Sohn zu schauen.»
Beim nächsten Edit-a-thon möchte Frey auf jeden Fall wieder mit dabei sein. Es seien zwar anstrengende Stunden gewesen, aber alle hätten für die gleiche Sache gebrannt. Ausserdem verspricht sie: «Das nächste Mal, wenn ich eine Frau auf Wikipedia suche und nicht finde, werde ich die Person gleich erfassen.»
Rauchende Köpfe und erfreute Gemüter
Muriel Staub freut sich über den Durchhaltewillen der Teilnehmenden: «Der Grossteil war von Anfang bis Ende dabei, das ist nicht selbstverständlich.» Patrizia Laeri fügt an: «Ich war überrascht, dass es auch rein virtuell möglich ist, ein Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.»
Nach fünf Stunden war es geschafft: Die letzten Beiträge wurden fertiggestellt. Normalerweise würde jetzt der gemeinsame After-Edit-a-thon-Drink folgen. «Das habe ich vermisst», erzählt Laeri. «Nach einem fünfstündigen, hochkonzentrierten Schreibmarathon ist man nudelfertig.»
«Jetzt raucht der Kopf», schreibt auch eine der Teilnehmerinnen zum Schluss in den Livechat. «Aber cool wars!»
Das Projekt «Frauen für Wikipedia» bringt mehr Frauen auf die wichtigste Informationsseite der Welt – auf Wikipedia. Wer dort nicht existiert, bleibt unsichtbar. Und wer unsichtbar ist, kommt nirgendwo hin.
Zurzeit ist die grosse Mehrheit der Wikipedia-Editoren männlich. Doch nicht nur Autorinnen fehlen: Auch Frauen-Biografien! Der Edit-a-thon von SRF, Ringier und Wikimedia setzt genau da an und will Frauen sichtbar machen.
Das Projekt «Frauen für Wikipedia» bringt mehr Frauen auf die wichtigste Informationsseite der Welt – auf Wikipedia. Wer dort nicht existiert, bleibt unsichtbar. Und wer unsichtbar ist, kommt nirgendwo hin.
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