Gelenke werden geschont
ETH-Mitarbeiter erfinden rückengesteuerten Rollstuhl

Zwei ETH Zürich-Mitarbeiter haben einen Rollstuhl entwickelt, der sich mit der Rückenlehne steuern lässt. Diese Innovation reduziert den Kraftaufwand und schont die Gelenke der Nutzer. Über 50 Rollstuhlfahrer haben die neue Technik bereits erfolgreich getestet.
Publiziert: 23.10.2024 um 10:09 Uhr
Mit dem rückengesteuerten Rollstuhl bleibt eine Hand zum Telefonieren frei, während die andere den Rollstuhl vorantreibt.
Foto: Reto Togni und Stefan Villiger E
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Zwei Mitarbeiter der ETH Zürich haben einen Rollstuhl entwickelt, der sich mit der Rückenlehne steuern lässt. Diese Steuerung reduziert den Kraftaufwand und schont Schultern, Arme und Hände von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer.

Bislang testeten mehr als 50 Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Steuerung per Rückenlehne. Viele seien davon überzeugt, teilte die ETH Zürich am Mittwoch mit.

Menschen, die mit einem Handrollstuhl unterwegs seien, müssten auf einem Trottoir beispielsweise laufend die Richtung korrigieren, um geradeaus fahren zu können, heisst es. Während die eine Hand das Gefährt beschleunige, müsse die andere Hand bremsen und gegensteuern. Das sei nicht nur anstrengend, sondern belaste auch die Gelenke.

Um Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer körperlich zu entlasten, entwickelten zwei wissenschaftliche Mitarbeiter der ETH Zürich diesen Rollstuhl mit beweglicher Rückenlehne, welche direkt mit den Vorderrädern verbunden ist und das ganze Gefährt steuert.

Zweite Hand bleibt frei

Laut der Medienmitteilung geschieht dies alles rein mechanisch: Lehnt sich der Fahrer oder die Fahrerin nach rechts, fährt der Rollstuhl nach rechts. Bei einer Neigung nach links fährt der Rollstuhl nach links. Dies spare viel Energie und mache Bremsen auf Trottoirs und in Kurven unnötig, wird einer der Entwickler in der Medienmitteilung zitiert.

Die neue Steuerungstechnik vermindere nicht nur Schulterprobleme, mit denen Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer über die Jahre konfrontiert seien. Die sanften Rumpfbewegungen, die es zum Steuern brauche, dürften die Durchblutung anregen und können gegen Rückenschmerzen und Verdauungsbeschwerden helfen, halten die Forscher fest.

Und schliesslich erlaube diese Rückensteuerung, einhändig zu fahren. Die zweite Hand bleibe somit frei, um Gegenstände von einem Ort zum anderen zu transportieren – ob Schirm, Handy oder Kaffee.

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