Auf einen Blick
- Christbäume stehen in der Weihnachtszeit in fast jedem Wohnzimmer
- Woher kommt diese Tradition, und wie lange verfolgen wir sie schon?
- Wie kann ich meinen Weihnachtsbaum am stimmungsvollsten dekorieren?
Der Christbaum ist heute ein fester Teil des Weihnachtsfestes, und man kann es sich fast nicht vorstellen, ohne ihn zu feiern. Doch woher kommt dieser Brauch und haben ihn tatsächlich unsere deutschen Nachbarn erfunden?
Der erste Tannenbaum
Tatsächlich soll im Jahr 1597 in der Adventszeit in einer Zunft in Bremen ein geschmückter Tannenbaum gestanden haben. Er war einer der ersten Weihnachtsbäume, der geschichtlich nachgewiesen werden kann. Es wird ausserdem vermutet, dass der Christbaum aus dem Elsass und den umliegenden Gebieten stammen könnte.
Die Geschichte mit dem Tannenbaum geht noch viel weiter zurück als in die Zeit, in der man ihn zu schmücken begann. Ursprung war ein heidnischer Brauch, bei dem man während der Sonnenwende Tannenzweige oder andere immergrüne Pflanzen vor die Haustüre hängte. Die immergrünen Pflanzen, also auch die Tanne, standen für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Während der Wintersonnenwende sollten die Tannenzweige böse Geister fernhalten.
Nachdem der geschmückte Baum in Zünften immer öfters vorkam, hielt er auch in den privaten Haushalten Einzug, so hatten im 17. Jahrhundert die meisten reichen Bürger und hohen Beamten einen geschmückten Baum im Wohnzimmer. Und das blieb im 18. Jahrhundert so, denn die Nadelbäume waren knapp und teuer. Man begann den Baum mit Kerzen zu schmücken. Schon im Buch «Die Leiden des jungen Werthers» von Goethe aus dem Jahr 1774 kommt ein Weihnachtsbaum vor.
Der Christbaum breitet sich aus
Im 19. Jahrhundert begann sich der Christbaum in ganz Europa und noch weiter zu verbreiten. Ein Harvard-Professor mit deutschen Wurzeln stellte 1832 einen Christbaum in seinem Wohnzimmer auf und brachte den Brauch so nach Nordamerika.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden mundgeblasene Glaskugeln als Dekoration für den Baum angefertigt. In Amerika wurde der Christbaum zur selben Zeit erstmals mit elektrischem Licht beleuchtet. Der Schmuck für den Baum war aber immer noch teuer und blieb der Oberschicht vorbehalten. Die Bürger verwendeten Früchte oder Nüsse oder selbst gemachte Plätzchen. Das änderte sich, als die Christbaumkugeln während der Industrialisierung massenproduziert wurden und plötzlich für alle erhältlich waren.
Die Kirche wehrte sich lange gegen das «unchristliche» Brauchtum. Erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts dürfen Christbäume in Kirchen aufgestellt werden. 1982 holte Papst Johannes Paul II. den Christbaum erstmals in den Vatikan.
Wie dekoriere ich meinen Weihnachtsbaum?
Und jedes Jahr die gleiche Frage: Sollen wir den alten Schmuck aus dem Keller holen oder doch neuen kaufen? Wir raten zu einem Mix. Wenn man sich in den Geschäften umschaut, so wird davon ausgegangen, dass wir Konsumenten einen Grundstock an Kugeln, Sternen und Kerzen haben, den wir immer wieder gerne am Baum sehen. Dementsprechend liegt das Schwergewicht in den Regalen bei ergänzenden Elementen.
Diese Weihnachten wird wieder auf klassisch gesetzt
Dekoriert wird der Baum häufig in Rot, Grün und Gold. Farben, die eine mystische Stimmung ins Wohnzimmer zaubern. Rot und Gold stehen für Wärme und Harmonie. Und davon kann man über die Festtage kaum genug bekommen. Vorsicht hingegen ist bei Grün geboten, da sich Kugeln in diesem Ton nicht allzu sehr vom Christbaum abzuheben können. Richtig kombiniert, setzen jedoch auch Grüntöne einen stimmigen Akzent.
In den Läden findet aber auch oft ungewöhnlichen Schmuckstück. Doch Rüebli oder einen Hummer an den Baum zu hängen ist vermutlich eher etwas für verspielte Gemüter, die Lust auf etwas ganz anderes haben.
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Von zu viel Schmuck am Baum ist es auf jeden Fall abzuraten. Überbehängte Bäume wirken schnell unruhig und schlucken das Kerzenlicht. Und wer es besonders stimmungsvoll mag, der tut gut daran, die Lichterketten nicht an den Astenden aufzuhängen, sondern weiter innen um den Stamm zu wickeln. So entsteht ein weiches, festliches Licht.
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