«Ich bin total überrascht und überwältigt von all den Rückmeldungen und Angeboten, die ich bekommen habe», sagt die vierfache Mutter Sabrina Mäder (29) aus St. Gallen. Sie hat ihren grössten Wunsch zu Weihnachten – ein Fondue Chinoise für ihre Familie – bei der Weihnachtsaktion vom Verein Siidefade platziert.
Nachdem BLICK darüber berichtete, haben sich zahlreiche Leserinnen und Leser bei Mäder und ihren Kindern Leandro (10), Santiago (6), Sophia (4) und Leana (11 Monate) gemeldet und der von Armut betroffenen Familie Hilfe angeboten.
Von Spielsachen für die Kinder, über Windeln für die jüngste Tochter bis hin zu Gutscheinen oder Angeboten von Metzgereien, die der Familie den Weihnachtswunsch erfüllen wollen, sind dutzende Angebote bei der Mutter beim Verein Siidefade und bei BLICK eingegangen.
Gerührt von der Solidarität
«Uns hat die Geschichte der Frau sehr berührt und wir möchten das Weihnachtsessen für die Familie gern übernehmen», so Oscar Schmid, Inhaber der Metzgerei Schmid in St. Gallen zu BLICK.
Sabrina Mäder ist gerührt von all der Solidarität, die sie erfährt: «Ich kann gar nicht alles annehmen und bin mit dem Verein im Kontakt. Schliesslich bin ich nur eine von vielen und möchte, dass auch andere Weihnachtswünsche von Armutsbetroffenen erfüllt werden können.»
Auch Fabienne Menna, Gründungsmitglied beim Verein Siidefade, hatte nach dem BLICK-Artikel alle Hände voll zu tun und koordiniert mit dem Helferteam die Weihnachtsaktion.
Viele neue herzergreifende Wünsche
Wie alle im Verein arbeitet Menna ehrenamtlich. «Bis am späten Abend habe ich Anfragen beantwortet.» Es seien sehr viele Angebote für Sabrina Mäder und die Kinder eingegangen, aber es haben sich auch noch einmal viele Armutsbetroffene beim Verein mit einem Weihnachtswunsch gemeldet.
«Wir haben viele herzergreifende Wünsche erhalten. Eine Familie wünscht sich beispielsweise eine Kreissäge, da sie mit ihren Kindern zusammen viele Dinge selber baut und upcyclet und das Geld für die Anschaffung bis jetzt fehlt», erzählt Menna.
Der Wunsch einer anderen jungen Mutter ist eine Joghurtmaschine, damit sie mit den Kindern beim nahegelegenen Bauernhof Milch holen und verarbeiten kann. Sie möchte ihren Kindern so zeigen, wie man nachhaltig und gesund lebt.
Eine ältere Frau, die sich gemeldet hat, würde sich über ein Hallenbad-Abo freuen, damit sie regelmässiger schwimmen gehen und ihre Schmerztherapie mit weniger Medikamenten umsetzen kann.
Anmeldefrist wird verlängert
Fabienne Menna ist zuversichtlich, dass sie alle der rund 300 eingegangen Wünsche erfüllen können. Der Verein will die Anmeldefrist für Armutsbetroffene noch bis zum 6. Dezember verlängern.
«Wir haben sehr viele Weihnachtspaten, die Armutsbetroffenen zu Weihnachten einen Wunsch erfüllen möchten und würden gern noch weitere Wünsche dazunehmen.»
In der Schweiz sei es eher schwierig, dass sich Armutsbetroffene melden, als dass sich Spender für die Weihnachtsaktion finden. «Viele haben Hemmungen oder denken, dass es Andere noch viel nötiger haben und melden uns ihre Wünsche leider nicht», weiss Fabienne Menna.
Ab dem 29. November werden die eingegangenen Weihnachtswünsche anonym auf der Homepage des Vereins aufgeschaltet und Spender können dort auswählen, welchen Wunsch sie erfüllen möchten.
Keine Päckli-Flut unter dem Weihnachtsbaum
Sabrina Mäder schaut dank der Weihnachtsaktion ihrer ersten Weihnachten allein mit den vier Kindern entspannt entgegen und freut sich auf das Weihnachtsessen und die Bescherung unter dem Weihnachtsbaum.
«Mit Geschenken überhäufen werde ich die Kinder trotz den Spenden nicht, aber ich freue mich für die Kinder, dass es neben dem Weihnachtsessen auch ein Paar Päckli unter dem Baum haben wird.»