Wie lässt sich bei Versicherungen einfach Geld sparen?
Eine Handyversicherung ist laut Versicherungsexperte Dominique Fetz in den meisten Fällen sinnlos. Sie werde häufig über die Hausratsversicherung gedeckt, womit eine Einzelpolice unnötig wird. Fetz arbeitet als Account Manager bei esurance.ch, einer digitalen Vertriebsplattform für Versicherungen. Auch ein Instrument zu versichern, lohnt sich nur, wenn es sich um ein auffallend wertvolles Exemplar handelt. Der grösste Fauxpas ist laut Experten aber eine «Überversicherung», also wenn man für eine Sache mehrfach versichert ist. Darum rät Fetz: «Kläre ab, ob du über deinen Arbeitgeber bereits eine Unfallversicherung hast, die auch für Freizeitunfälle gilt. Dann kannst du auf den Unfall-Zusatz bei deiner Krankenkasse verzichten. Und wenn du mit jemandem zusammengezogen bist, könnt ihr euren gemeinsamen Hausrat sowie die Privathaftpflicht zusammen versichern.» Viele Menschen seien nämlich doppelt versichert und wissen es nicht. Sparen kann man auch bei der Wahl zwischen Einzel- oder Jahrespolice: «Überlege dir je nach Gegenstand gut, wie oft und wo du diesen nutzt. Ein Velo oder eine Kamera für unterwegs zu versichern, kann teuer werden.» Für wertvolles Equipment mache darum eine Tagesversicherung manchmal mehr Sinn.
Dominque Fetz (37) ist diplomierter Versicherungskaufmann und arbeitet bei esurance.ch (https://www.esurance.ch/) als Account Manager. Nebenberuflich unterrichtet er im Rahmen der Berufsbildung im Auftrag des Versicherungsverbandes.
Dominque Fetz (37) ist diplomierter Versicherungskaufmann und arbeitet bei esurance.ch (https://www.esurance.ch/) als Account Manager. Nebenberuflich unterrichtet er im Rahmen der Berufsbildung im Auftrag des Versicherungsverbandes.
Welche Policen lohnen sich?
«Eine Versicherung lohnt sich dann, wenn ich als Privatperson den Schaden im Schadenfall nicht bezahlen kann, also wenn der Schaden unkalkulierbar wird», sagt Fetz. Ein Schaden gilt bis zu 10'000 Franken als kalkulierbar, allerdings ist das abhängig vom Vermögen der Privatperson. Neben den obligatorischen Versicherungen in der Schweiz empfiehlt Fetz darum eine Privathaftpflichtversicherung. Diese ist in der Regel nicht teuer und schützt vor grossen Kosten. Auch eine Hausratsversicherung ist je nach Hausrat sinnvoll, oft werden die beiden Policen kombiniert. Grundsätzlich gilt aber: «Versicherungen sind sehr individuell. Ich würde mich fragen: ‹Was kann und will ich finanziell selber tragen›», sagt Fetz. Schweizer scheinen vorsichtig zu sein: Laut Bundesamt für Statistik gibt der durchschnittliche Schweizer Haushalt am meisten für die finanzielle Sicherheit aus, rund 74 Franken pro Tag.
Wie nützt mir eine Privathaftpflichtversicherung und wann zahlt die Hausratsversicherung?
Die Privathaftpflichtversicherung deckt Sach- und Personenschäden ab, die du anderen zufügst. Wer also beispielsweise mit dem Velo in eine andere Person fährt und diese verletzt, ist so finanziell abgesichert. Auch wenn die Police nicht obligatorisch ist, kann sie bei der Wohnungssuche vom Vermieter verlangt werden. In den meisten Kantonen ist die Versicherung ausserdem für Hundehalter zwingend. In der Schweiz empfehlen die Versicherungen eine Deckung von 5 bis 20 Millionen, die Franchise beläuft sich auf ungefähr 5000 Franken. Die Hausratsversicherung deckt grundsätzlich alle Schäden, die dir zu Hause widerfahren und nicht selbst verschuldet sind. Bricht jemand ein oder ein Feuer aus, bist du so abgesichert.
Was sollte man beim Abschluss einer Versicherung beachten?
Wer eine Versicherung abschliesst, soll selbstverständlich Faktoren wie Preis- und Leistung vergleichen, und abklären, wie hoch Selbstbehalt und Prämie sind. Besonders wichtig ist laut Experte aber etwas anders: «Jede abgeschlossene Police soll von Zeit zu Zeit überprüft werden.» So wird verhindert, dass sich unnötige Kosten anhäufen oder wichtiger Versicherungsschutz vergessen geht. Ausserdem empfiehlt Fetz, mehrere Offerten zu vergleichen. Dabei gelte es zu beachten, dass bei einer Versicherung manchmal auch Kombi-Rabatte möglich sind. Diesen Rat scheinen sich Herr und Frau Schweizer zu Herz genommen zu haben: Laut einer Befragung des Wirtschaftsunternehmens «deloitte» von 2021 gaben zwei Drittel der Befragten an, die Mehrzahl ihrer Policen oder gar alle beim gleichen Anbieter abgeschlossen zu haben.