Traumhafte Strände, Luxussuiten und ein bisschen gesunder Seegang: Das erhoffen sich die Menschen, die eine Kreuzfahrt buchen. Unsere Autorin musste nach ihrem Kreuzfahrttrip merken: Sie gehört sicher nicht zu diesen Menschen.
Doch Panik vor hohen Wellen und Seekrankheit sind nicht die einzigen Gründe, die gegen eine Kreuzfahrt sprechen. Blick hat zehn Geschichten gefunden, die uns ordentlich die Lust auf Luxus-Liner verderben:
Leiche wird in der Kühltruhe aufbewahrt
Im April 2023 starb ein 78-jähriger US-Amerikaner an Bord der Celebrity Equinox an einem Herzinfarkt. Die Crew teilte der Witwe mit, dass sein toter Körper in einer speziellen Kühlvorrichtung aufbewahrt sei, bis man ihn an Land in eine Leichenhalle bringen könne. Doch nach sechstägiger Fahrt stellte die Frau fest, dass man seine Leiche in einer Getränke-Kühltruhe aufbewahrt hatte und diese bereits zu verwesen begann. Der Körper war schon aufgebläht und wies grüne Flecken auf. Die Frau verklagte das Unternehmen auf 1 Million Dollar Schmerzensgeld.
Bub will über Balkon in sein Zimmer und stürzt in den Tod
Ein 16-Jähriger hatte seine Key Card nicht bei sich, als er auf dem gerade vor Haiti angedockten Kreuzfahrtschiff Harmony of the Seas in sein Zimmer wollte. US-Medienberichten zufolge wollte er aus einem Nebenzimmer über den Balkon in sein Zimmer klettern. Doch er rutschte aus und fiel acht Stockwerke in die Tiefe. Er überlebte den Unfall nicht.
Die Chance, dass Menschen den Sturz von einem Kreuzfahrtschiff überleben, ist gering. Eine Untersuchung zeigt, dass nur rund 20 Prozent der Personen, die über Bord gehen, gerettet werden können. Gleichermassen kommt es äusserst selten vor, dass Menschen von einem Kreuzfahrtschiff stürzen: 2022 gab es erst 13 Vorfälle – bei 20 Millionen Passagieren.
Corona-Ausbruch auf Quarantäne-Schiff
Weitaus häufiger ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krankheit an Bord ausbricht und sich auf dem ganzen Schiff ausbreitet. «Forbes» meldet, dass in diesem Jahr ein neuer Rekord an Norovirus-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen aufgestellt werden könnte.
Krank: Als im Februar 2020 die Corona-Pandemie Fahrt aufnahm, wurde vor der Küste Tokios der komplette Luxus-Liner Diamond Princess unter Quarantäne gestellt. Die Bilanz: 3711 Personen konnten über Wochen nicht von Bord, 717 von ihnen infizierten sich mit Covid und sechs Personen starben.
60 Beteiligte bei Massenschlägerei an Bord
Der Nachtclub auf der Carnival Magic war im Gewässer vor New York im Juni 2022 Schauplatz einer irren Massenschlägerei. 60 Personen sollen sich an der rund einstündigen Klopperei beteiligt haben. Wenn man den Aussagen einiger Passagiere glaubt, war ein flotter Dreier Auslöser der Schlägerei.
Havarie der Costa Concordia führt zu 32 Toten
Die Costa Concordia ist das gravierendste Schiffsunglück dieses Jahrtausends. Das Kreuzfahrtschiff kollidierte Anfang 2012 vor der Insel Giglio im Mittelmeer mit einem Felsen und lief auf Grund. Die Crew des 4229 Menschen fassenden Schiffs war aber zu schlecht geschult für die Evakuierungsaktion, 32 Passagiere starben. Noch 18 Monate blieb das schräge Schiffswrack direkt in der Bucht vor der Insel liegen.
Piraten attackieren mit Panzerfäusten und Kalaschnikows
Im November 2005 attackierten zwölf Piraten auf zwei Schlauchbooten die Seaborne Spirit. Sie waren mit Kalaschnikows und Panzerfäusten bewaffnet. Laut «CBS» schaffte die Crew es, den Piratenbooten zu entfliehen, sodass das Kreuzfahrtschiff nicht geentert wurde. Doch ein Matrose wurde von einer Granate verletzt, de die Piraten auf das Schiff warfen.
Urin und Kot fliesst über den Boden
Ein Feuer auf der Carnival Triumph sorgte 2013 dafür, dass mitten auf See der Strom ausfiel. Das führte dazu, dass für vier Tage die Klimaanlagen und Toiletten nicht funktionierten. Die Notdürfte mussten auf Deck in Plastiksäcken gelagert werden. Passagiere berichteten «CNN», dass die Toiletten überliefen und die Böden voller Urin und Kot waren.
30 Passagiere sterben nach Kollision mit Fischerboot
1992 wurde die MS Royal Pacific bei einer «Fahrt ins Nichts» von einem taiwanesischen Fischerboot gerammt, was das grössere Kreuzfahrtschiff zum Sinken brachte. Laut dem «Independent» sprangen Passagiere in ihrer Panik einfach in die Dunkelheit hinaus, die Crew half den Passagieren nicht. 30 Personen kamen ums Leben.
Sturm lässt Schiff mit 1300 Passagieren stranden
Situationen wie auf der Titanic beschrieben Betroffene, als 2019 die Ocean Viking während eines Sturms vor der norwegischen Küste in Seenot geriet. Passagiere und Möbel wurden über Bord geschleudert. Die Wellen waren so stark, dass Türen zerbrachen. Während etwa die Hälfte der 1300 Passagiere per Helikopter gerettet werden konnte, musste die andere Hälfte 24 Stunden warten, bis ein Schlepper das Schiff zurück in einen sicheren Hafen brachte.
Kreuzfahrtunternehmen verliert Dialysator
Eine Familie aus Florida wollte 2012 eine Reise nach Jamaika antreten. Die Tochter ist auf einen Dialysator für ihre nächtliche Nierenersatztherapie angewiesen. Vor der Reise erfuhr die Familie jedoch, dass das Unternehmen Carnival die Maschine nicht mehr finden konnte. Die Familie wurde regelrecht von Bord geschmissen und musste sofort ins Krankenhaus – während ihr Gepäck an Bord blieb. Die Reisekosten wurden laut «Yahoo News» erstattet.