Sichere Länder
Auf Nummer sicher gehen

Blick-Redaktorin Vanessa Büchel reist fürs Leben gern. In der Kolumne Fernwehgeflüster erzählt sie von berührenden Momenten, witzigen Anekdoten und permanenten Herausforderungen des Unterwegsseins.
Publiziert: 08.03.2022 um 16:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2023 um 16:48 Uhr
<p>Schnorcheln mit Karettschildkröte.</p>
Foto: Getty Images
Vanessa Büchel

In letzter Zeit habe ich häufig über Sicherheit nachgedacht. Seit im Osten Europas Krieg herrscht, fühle auch ich mich wie viele andere unsicher. Dabei sind wir in der Schweiz ja wohlbehütet. Uns geht es gut. Wir brauchen uns (hoffentlich) keine Sorgen zu machen.

Anders schaut das beim Reisen aus. Nicht alle Länder sind so sicher wie unsere Heimat. In manchen herrscht Krieg oder politische Unruhe, was sie unbereisbar macht. In anderen gibt es Bandenprobleme, grosse Armut oder eine schlechte medizinische Versorgung. Naturkatastrophen – von denen wir in der Schweiz weitgehend verschont bleiben – zählen auch zu den Risikofaktoren. In Florida oder der Karibik muss man sich beispielsweise Sorgen in der «Hurricane Season» machen. Bei der Auswahl der Feriendestination gilt es also einiges zu bedenken.

Nicht zu naiv sein!

Argentinien, Peru, Bolivien, Vietnam, Kambodscha – ich persönlich habe mich noch kaum an einem Ort unwohl gefühlt. Es ist auch immer eine individuelle Sache: Manche sind von ängstlicher Natur, während andere mutiger sind. Bei mir liegt es mitunter sicher auch an meiner Körpergrösse. Ich bin 1,77 Meter und für eine Frau ganz schön gross. In Südamerika oder Asien überrage ich die Einheimischen in der Regel. Das überzeugt mich, dass ich mich stets wehren und verteidigen könnte.

Zu weit hinauslehnen darf man sich dann aber auch wieder nicht. Man weiss ja nie, wenn jemand mit einem Messer in der Ecke lauert. Dann wäre ich ganz bestimmt auch nicht mehr so mutig. Solche Momente sind mir bisher aber glücklicherweise erspart geblieben. Ausgeraubt wurde ich zwar auch schon, aber mehr oder weniger wegen meiner eigenen Naivität. So wurde mir in Havanna in einem Museum mitgeteilt, ich solle meinen Rucksack am Eingang bei der Garderobe abgeben, wo eine Sicherheitsdame darauf Acht gibt. In meinem Gutglauben liess ich das Portemonnaie drinnen. Ein schwerer Fehler, wie ich erst zu Hause im Casa particular – die meistverbreitete Unterkunstform auf Kuba – herausfinden sollte. Beim Blick in die Finanzen fehlten mir umgerechnet rund 200 Franken. Man sollte ja auch nicht so dumm sein und das ganze Bargeld mitnehmen. Mein Fehler also…

In Mexiko etwas Ähnliches: Im Hotelzimmer liess ich neben dem Lavabo meinen Goldschmuck liegen, den ich sonst nie abziehe, nur um kurz einen Schwimm im Meer zu tun. Ist ja im Zimmer und sicher, oder? Eben nicht! Als ich zurückkam, war alles weg.

Meine erste Mittel- und Südamerika-Erfahrung war Costa Rica, wo uns die Gastmutter warnte: Wir sollten immer vor Sonnenuntergang zurück sein, wir waren damals auch noch junge 18 Jahre und fühlten uns übermütig. Sie machte sich Sorgen um ihre «Kleinen»! Passiert ist nie etwas, zum Glück. Aber Mamá María hatte schon recht: Man sollte in fremden Ländern lieber etwas vorsichtiger sein. Schliesslich kennt man die Kultur und Sitten nicht, fällt möglicherweise durch das Aussehen in fremden Ländern auf und im Endeffekt ist man unterwegs halt einfach nicht in der sicheren Schweiz.

Risk Map hilft

Besser ist es also, schon bei der Auswahl der Feriendestination gewisse Sicherheitsrisiken einzuberechnen. Wer nicht mit Gewissheit weiss, bei welchen Ländern man vorsichtiger sein sollte, der findet bei der Risk Map eine gute Übersicht. Die interaktive Weltkarte von International SOS ist auf dem aktuellsten Stand und beruht auf Daten des laufenden Jahres sowie Prognosen für das kommende Jahr.

Unterteilt wird die Map in fünf Stufen: unerheblich in Grün, gering in Gelb, mittel in Orange, hoch in Hellrot und extrem in Dunkelrot. Die Schweiz sowie Liechtenstein, Norwegen, Finnland, Dänemark, Island, Luxemburg, Andorra, Slowenien, Grönland, die karibischen Turks- und Caicosinseln und einige kleine Inselgruppen in Ozeanien werden als «unerheblich» eingestuft. Dort muss man sich keine Gedanken machen.

Anders schaut es in Mali, Libyen, Somalia, der Zentralafrikanische Republik, Teilen von Nigeria und der Demokratische Republik Kongo, im Südsudan, Irak, Jemen, in Syrien, Afghanistan, Pakistan und der Ukraine aus. Dort herrscht ein extrem hohes Sicherheitsrisiko. Ein hohes Risiko besteht unter anderem in folgenden Ländern: in Teilen Mexikos, Guatemalas, Panamas und Kolumbiens, sowie in El Salvador, Honduras, Venezuela, Haiti, Algerien oder Papua-Neuguinea. Die vollständige Übersicht gibts hier.

Vor dem Buchen einen Blick auf die Risk Map zu werfen, ist keine schlechte Idee. Denn wie heisst es schliesslich so schön? Vorsicht ist besser als Nachsicht!

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