Schlittenfahrt ins Tal
Die vielleicht berühmteste Strasse Madeiras führt vom Ortsteil Monte bis hinab ins Tal des Hauptortes Funchal. Die Strasse ist so steil, dass man in einem der traditionellen Korbschlitten bis ins Tal gleiten kann – und das ganz ohne Schnee, denn den gibt es bei dem milden Klima sowieso nie. Auf dem Holzschlitten wird man von zwei Fahrern gelenkt, die traditionell in weisser Kleidung und Hut navigieren. In früheren Zeiten mussten sie nicht nur die Schlitten, sondern auch die wohlhabenden Passagiere wieder den Berg hinauftragen. Und das in Hängematten: heute unvorstellbar.
Tipp: Was früher nur für die Reichen zugänglich war, ist heute eine Touristenattraktion. Die Fahrt im Schlitten kostet für zwei Personen rund 30 Franken. Hoch in den Ort geht es mit der Seilbahn.
Cabo Girao
Nahe dem Fischerort Câmara de Lobos an der Südküste von Madeira befindet sich die höchste Steilklippe Europas, das Cabo Girao. Das zweithöchste Kap der Welt thront fast 600 Meter über dem Meer. Auf einer Aussichtsplattform, dem sogenannten Skywalk, kann man durch den Glasboden nach unten sehen. Aber aufgepasst: Man sollte schwindelfrei sein, um den Blick zu geniessen.
Tipp: Wer den Blick noch etwas intensiver geniessen möchte, kann von der Klippe aus mit einem Paragliding-Schirm gen Horizont segeln.
Levadas und das Caldeirao Verde
Madeira ist für eine landschaftliche Besonderheit bekannt: Die Wasserkanäle, Levadas genannt, die das frische Quellwasser über die gesamte Insel verteilen. Sie werden nicht nur zur Bewässerung der trockenen südlichen Region genutzt, sondern auch zur Stromerzeugung. Das Wassernetzwerk umfasst 1600 Kilometer und entlang dieser Wasserwege lässt es sich wunderbar wandern. Denn die Wege zur Wartung wurden direkt entlang der Levadas angelegt.
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Tipp: Eine besonders schöne Region ist das Tal Caldeirao Verde. Beim Wandern und Canyoning schlagen hier die Herzen aller Outdoor-Fans höher.
Faja dos Padres
Der schmale Landstreifen von Faja dos Padres, an dem einst Priester wohnten, ist nur vom Meer aus oder mit einer modernen Seilbahn zu erreichen. Wo einst Madeira-Wein von den Jesuiten-Priestern angebaut wurde, wachsen heute vor allem Bananen, Avocados und Mangos. In einem der Apartments kann man die Ferien in wahrer Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen. Der kleine Kiesstrand mit Steg lädt zum Entspannen und Erholen ein.
Tipp: Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant von Faja dos Padres. Wer möchte, kann hier auch eines der Zimmer mieten.
Wandern über die Insel
Madeira ist ein Paradies für Wanderer. Deswegen haben sich hier auch einige deutschsprachige Führer niedergelassen, die Touren anbieten. Dabei gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, mehrere Routen zu einem Wanderweg über die gesamte Insel zu verbinden: Über acht Tage geht es dabei vom westlichsten Punkt, dem Ponta do Pargo, bis zum östlichsten Punkt Madeiras. Die Wege führen entlang der Levadas und durch die höchsten Gipfel. Dabei lernt man die Landschaft der Blumeninsel hautnah kennen und trifft an vielen Ecken auf den einheimischen Fenchel.
Velofahren auf Madeira
Auch für sportliche Velofahrer bietet Madeira viele Möglichkeiten. Weil die Landschaft viele Berge aufweist, sollte man aber fit und sicher fahren. Die zahlreichen Wege führen entlang der Fischerdörfer, durch duftende Pinien- und Eukalyptuswälder, vorbei an Lorbeersträuchern und Fenchel. Wer die Levadas mit dem Velo erkunden möchte, kann auch das tun, sollte aber auf die ein oder andere Wurzel gefasst sein. Am besten lässt sich die Insel mit einem ortskundigen Führer «erradeln».
Tipp: Bei einer geführten Tour mit dem Mountainbike bieten sich wunderschöne Aussichten über die Wälder, bis zum Meer. Viele Veranstalter bieten deutschsprachige Touren an.
Lava-Pools von Porto Moniz
Der Badeort Port Moniz im Nordwesten bietet eine willkommene Abwechslung zu den Wanderungen und anderen Aktivitäten in der Bergregion. In Porto Moniz kann man sich in natürlich entstandenen Lava-Pools im Atlantik abkühlen. Das ist eine willkommene Möglichkeit für viele Reisende, denn sandige Badestrände gibt es auf Madeira nicht. Die Pools im Hafenstädtchen bieten Schutz vor der Brandung des Atlantiks. Und im Anschluss wartet Erholung in einem der Cafés bei Madeira-Wein und gegrilltem Fisch.
Tipp: Die Fahrt entlang der Nordküste nach Porto Moniz ist ein Erlebnis an sich. Denn sie führt entlang der spektakulärsten Strasse der Insel, direkt an den Felsen entlang.
Praktische Information:
- Flugzeit: 3 Std. 30 Min.
- Milde Temperaturen und ausreichend Sonnenstunden bescheren uns auch in den kalten Monaten Frühlingsgefühle.
- Der berühmteste Sohn der Insel: Cristiano Ronaldo.
- Der Weltfussballer hat in der Hauptstadt sein erstes Hotel eröffnet. Pestana CR7 Funchal (Av. Sá Carneiro / Praça CR7)
- Das spektakuläre Relief der Vulkaninsel garantiert interessante Trekkings.
Raue Küstenstreifen, spektakuläre Panoramen und Blumenmeere so weit das Auge reicht: Portugals Schönheitskönigin unter den Inseln ist in jeder Hinsicht eine Reise wert. Und zudem nach wie vor vom Massentourismus verschont.
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