Auf einen Blick
- Kulinarik und Klettern im Bregenzerwald
- Touristen geniessen elektrische Mountainbikes, Wandern und Gleitschirmfliegen
- Region nicht bekannt fürs Sportklettern, aber spannend
- Eco Lodge unterstützt lokale Produzenten und bietet modernen Komfort
In den Bergen, heisst es, ist man dem Wetter ausgeliefert. Wenn die Morgensonne hinter Wald und Felsen hochsteigt, sich über die Dächer der Holzhäuser ergiesst, stehen die Touristen im Bregenzerwald früh auf. Sie steigen auf elektrische Mountainbikes, schnüren ihre Wanderschuhe oder fliegen Gleitschirm am wolkenlosen Himmel.
Wer an solchen Tagen mit Sicherheitsgurt, Seil und Karabinern zu den Kletterfelsen aufbricht, darf mit weniger Ansturm rechnen. Die Region ist bei Touristen nicht gerade bekannt fürs Sportklettern. Und so suchen wir rund 20 Minuten lang die Abzweigung auf den schmalen Trampelpfad, der uns zum Fels führen sollte. Der rechte Teil des Felsens ist vor sieben Jahren abgebrochen. Über mit Moos bewachsene Steinbrocken erreicht man die senkrechte Wand. Der Stein ist heiss, die Routen bis zu 30 Meter lang.
Wir sind nur einige Hundert Meter ausserhalb von Oberstdorf. Der Bregenzerwald grenzt an Bayern, Oberstdorf liegt bereits in Deutschland. Im Biergarten neben dem Bahnhof gibt es «Brizza»: einen runden Pizzaboden aus Laugenbrot, Speck und Zwiebeln als Belag, überbacken mit Bergkäse. Ein bayrischer Genie-Streich!
Plötzlich Sau(na)-Wetter!
Im Bregenzerwald geht es kulinarisch etwas leichter zu. Die Fuchsegg Eco Lodge serviert am Abend ein Dreigangmenü: traditionelle österreichische Küche mit lokalen Zutaten und oft mit einem Twist – indisch gewürzte Linsen, nordafrikanischer Couscous. Dazu österreichischer Wein: blaufränkisch, Weissburgunder, Chardonnay. Wir fallen wohlgenährt, leicht angesäuselt und ausgepowert in die Laken.
Mehr Reisen
Die Eco Lodge schreibt sich die Unterstützung lokaler Produzenten auf die Fahne. So wurden die Kräuterkissen im Bett, die Telleruntersetzer aus Kork und sogar die Kalksteinwände des Spas im Bregenzerwald hergestellt. Die Gäste wohnen in modernen Holzhäusern mit grossen Fenstern.
Im Morgengrauen prasseln Regentropfen gegen die Scheiben. Die Tannen sind in Nebel gehüllt – Dunst und Hitze aus der Luft gewaschen. Sau(na)-Wetter! Im Bademantel eilen wir dem Kiesweg entlang zum Herzstück der Eco Lodge: dem Spa-Haus. Und so hocken wir auf Holzabsätzen vor einer verspiegelten Scheibe, blicken Richtung Tal. Entspannt die Wärme wirklich verhärtete Muskel? Bei uns jedenfalls lässt der Schmerz nach.
Familienpicknick in der Boulderhalle
Wir fahren nach Dornbirn in die Boulderhalle – zu wohl soll es uns ja nicht werden. Dort zeigt sich: Trotz der vermeintlich wenigen Klettertouristen ist Klettern hier ein Volkssport. Zwischen den Bouldermatten packen Familien belegte Brote aus. Kinder turnen an den Wänden, drehen und verrenken sich. Ich hätte mir längst alle Knochen gebrochen. Wir bouldern, bis die Füsse schmerzen. Auf dem Rückweg halten wir auf einem Hof, setzen uns auf eine Holzbank und bestellen frischen Apfelwein.
Kulinarik und Klettern – das wollten wir im Bregenzerwald erleben. Bei Sonne oder Regen, 32 oder 18 Grad, der Wald wie nach Schneewittchens Erwachen oder wie aus einem nordischen Krimi. In den Bergen weiss man nie.
Am dritten Tag wagen wir uns noch einmal an den Felsen. Der Regen hat aufgehört, die Sonne zeigt sich zögerlich. Die Nagelflug-Wand ist kühl. Best of both worlds.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.