Es ist ein Freitagmorgen, mein fünfter Tag in Las Vegas. Ich liege gerade an der warmen Sonne Nevadas in der Poolanlage des Resorts World inmitten von Palmen. «Love Shack» (1989) von den The B-52s trällert aus den Boxen – ruhig ist es auch hier nicht, aber das ist es eigentlich nirgends in Las Vegas. Die ersten Gäste um mich herum haben bereits wieder einen Cocktail in der Hand. Das ist noch nichts für mich aus mehreren Gründen: Erstens war ich vorhin im Fitnessraum und zweitens ist der letzte Drink noch keine zehn Stunden her. Deshalb gönne ich mir ein kühles Kokosnusswasser.
Hier habe ich endlich Zeit, um meine vielen Eindrücke von dieser verrückten Stadt zu verarbeiten. Ausserdem verdaue ich immer noch das Abendessen vom Tag zuvor. Wir waren am Bacchanal Buffet im Caesars Palace – es gilt als das beste All-You-Can-Eat-Buffet in Las Vegas und kostet 80 US-Dollar.
So viel Food, wie man essen mag
An diesem Buffet im wohl bekanntesten aller Hotels in Las Vegas stürzen sich die meisten Gäste gleich zu Beginn aufs Seafood: Man findet hier unter anderem Krebsbeine, Hummerscheren, Austern und vieles mehr. Ich probiere mich zuerst querbeet durch alle Landesküchen. Es gibt ein bisschen Mexikanisch, Sushi und ich nehme ein Gläschen Hummerbisque mit.
Dann kommt auch bei mir der Seafoodteller dran. Ich probiere zum ersten Mal Krebsbeine. Das weisse Fleisch ist zart und schmackhaft, nur das Auseinandernehmen gelingt mir nicht gerade im eleganten Stil – ist hier aber auch nicht nötig.
Mein Fazit nach dem Dessert und insgesamt vier Tellern fällt positiv aus. Ob es das beste Buffet von Sin City ist, weiss ich nicht, da mir der Vergleich fehlt, aber es ist auf jeden Fall sehr gut, und wenn man drei Gänge essen mag, auch preiswert. Der Alkohol ist allerdings nicht inbegriffen.
Grösser, besser, neuer
Die Amerikaner sind mit den Bezeichnungen «grösstes», «bestes» oder «neustes» nicht gerade bescheiden. Neben dem besten Buffet besuchen wir auch die angeblich grösste Sportbar der Stadt im Circa Resort. Die gigantischen Screens mit bis zu 19 Direktübertragungen gleichzeitig und daneben die riesige Anzeigetafel, auf der man die aktuellen Wettquoten der Spiele sieht, lassen mich das gerne glauben, dass es nicht noch grösser geht.
Über Las Vegas gibt es viele Geschichten und berühmte Filme, übertrieben ist tatsächlich das wenigste davon. Das ist auch schwierig, den Vegas ist wirklich übertrieben: Übertrieben hoch, übertrieben laut, übertrieben grell. Von den riesigen Bildschirmen strahlen Rockstars, Starköche und Jackpots um die Wette. Hier Katy Perry (37), da Gordon Ramsay (55), Criss Angel (54) und Steve Aoki (44), dort Lionel Richie (72) und, und, und …
In den riesigen Hotelkomplexen sieht die Reizüberflutung nicht viel dezenter aus. Die Decke der Lobby im Venetian ist dem klassischen italienischen Stil nachempfunden. Die ersten Luxus-Shops sind auch schon zu sehen und schon von weitem hört man das Gebimmel der Automaten im Casino. Im ersten Stock kann man mit einer Gondel samt singendem Gondoliere durch die künstlichen Kanäle der US-amerikanischen Version von Venedig fahren. Für mich als grossen Italien-Fan ist dies aber eher eine peinliche Imitation als eine Dolce-Vita-Erfahrung.
Trinkgeld bereithalten
Die grösste Umgewöhnung nach zwei Jahren Corona-Pandemie und meinem ersten USA-Trip seit Anfang 2020 ist, dass hier Cash nicht nur geschätzt, sondern gar immer noch nötig ist. Das Trinkgeld hat Corona überlebt und ist nach wie vor bei vielen Angestellten ein Lohnbestandteil. Ein Bündel an 5er- und 10er-Noten ist deshalb sehr empfehlenswert.
Reiches Kontrastprogramm
Weil die Grammys zum ersten Mal in Las Vegas stattfinden – die Vergabe war am 4. April 2022 –, ist praktisch jede Party am Sonntagabend eine After-Show-Party. Ich habe die Wahl zwischen US-Rapper Nelly (47) und DJ Tiësto (53). Ich entscheide mich für Letzteren und bereue es nicht. Der Club Zouk hat neben einer beeindruckenden Lichtinstallation auch eine Soundanlage, die mehr als ordentlich ballert. Direkt vors DJ-Pult dürfen allerdings nur Gäste, die sich eine der vielen Lounges und die entsprechende Mindestkonsumation geleistet haben.
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Das Tempo von Las Vegas ist hoch, zu hoch, wenn man wirklich alles erleben will. Doch Nevada bietet auch Entschleunigung: Die Natur rund um Las Vegas ist genauso sehenswert wie der Strip mit all seinen Kuriositäten.
Rund eine Stunde entfernt liegt zum Beispiel das Valley of Fire. Wasser formte und färbte hier vor Millionen vor Jahren die Landschaft. Die roten Felsen haben die verrücktesten Formen und bilden mit der grün-gelben Flora ein farbenfrohes Bild. So erkennt man beispielsweise einen brüllenden Gorilla, einen dicken Mann und sogar die Las-Vegas-Legende schlechthin, Elvis Presley (1935-1977), soll mit dem Gesicht Richtung Himmel in der Wüstenlandschaft liegen.
Zwischen den Felsen ist es mucksmäuschenstill. Der Blick in die Ferne, ins Nichts, ist das perfekte Kontrastprogramm zur totalen Reizüberflutung in Sin City. Wer möchte, kann sich auch für Wandertouren anmelden. Wie man mir sagt, sei amerikanisches Wandern aber eher ein Spaziergang über sandige Wege und nicht so anspruchsvoll, wie es Wanderausflüge in den Schweizer Bergen sein können.
Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas …
Lohnt sich Las Vegas auch, wenn einem die Glücksspiele im Casino so gar nichts sagen? Auf jeden Fall! Die Casinos sind zwar überall, sie bringen Nevada das grosse Geld, aber damit holt sich Las Vegas auch die unzähligen anderen Attraktionen in die Stadt.
Von mir gibt es nach dieser Woche nur eine einzige Casino-Episode, die sich zu erzählen lohnt. Passiert ist sie eine Stunde, bevor ich das Hotel Richtung Flughafen verlassen habe.
Weil ich nach dem Frühstück immer noch eine Stunde habe, spiele ich nochmals Black Jack. 25 Dollar Einsatz, vier Chips. Der Dealer gibt mir einen König. Er hat ein Ass. Noch ein König für mich, der Dealer wird untypisch enthusiastisch und ruft seine Supervisorin an den Tisch. Jetzt werde ich aufgeklärt: Ich habe zwei Pik-Könige und der Dealer hat Black Jack – es ist der höchstmögliche Bonus! Hätte ich den Bonus mit fünf Dollar gespielt, hätte ich das 500-fache gewonnen! Tja, das halbwache Hirn am frühen Morgen und die fehlenden 5-Dollar-Chips haben mich um 2500 Dollar gebracht …
War das schon alles? Natürlich nicht. Aber auch ich berufe mich zumindest für gewisse Ereignisse auf die goldene Regel der Wüstenstadt: Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.
Hinreise: Edelweiss fliegt bis im Oktober bis zu dreimal wöchentlich nonstop von Zürich nach Las Vegas. Für alle Sport- und Golffans gibt es ausserdem gute Nachrichten, denn das Sportgepäck kann bei Flügen mit Edelweiss gratis mitgenommen werden.
Unterkunft: In Las Vegas gibt unzählige Hotelsuiten. Im modernen Resorts World sind drei Hotel-Kategorien von Hilton unter einem Dach. Die Zimmer gibt es ab 236 Franken. Der Las Vegas Strip ist etwa 15 Gehminuten entfernt. Wer noch näher dran sein möchte, kann das zum Beispiel im The Venetian. Hier gibt es die Zimmer ab 381 Franken.
Region: Rund um Las Vegas gibt es viele Naturspektakel zu sehen, wie das Valley of Fire, Death Valley oder den Grand Canyon. Für alle diese Orte werden geführte Tagestouren angeboten, wie zum Beispiel von Pink Adventure Tours organisiert. Mit dem Auto erreicht man zudem in rund 90 Minuten den Colorado River im Bundesstaat Arizona. Hier kann man geführte Kajaktouren unternehmen.
Essen & Trinken: Eine eigentliche Spezialität der Stadt gibt es nicht – ausser vielleicht, dass Las Vegas einer der wenigen Orte in den USA ist, wo man in der Öffentlichkeit mit seinem Jumbo-Becher Margarita rumlaufen darf. Ausserdem haben unzählige Starköche, wie zum Beispiel der britische Fernsehkoch Gordon Ramsay (55), ihre Restaurants in der Stadt.
Hinreise: Edelweiss fliegt bis im Oktober bis zu dreimal wöchentlich nonstop von Zürich nach Las Vegas. Für alle Sport- und Golffans gibt es ausserdem gute Nachrichten, denn das Sportgepäck kann bei Flügen mit Edelweiss gratis mitgenommen werden.
Unterkunft: In Las Vegas gibt unzählige Hotelsuiten. Im modernen Resorts World sind drei Hotel-Kategorien von Hilton unter einem Dach. Die Zimmer gibt es ab 236 Franken. Der Las Vegas Strip ist etwa 15 Gehminuten entfernt. Wer noch näher dran sein möchte, kann das zum Beispiel im The Venetian. Hier gibt es die Zimmer ab 381 Franken.
Region: Rund um Las Vegas gibt es viele Naturspektakel zu sehen, wie das Valley of Fire, Death Valley oder den Grand Canyon. Für alle diese Orte werden geführte Tagestouren angeboten, wie zum Beispiel von Pink Adventure Tours organisiert. Mit dem Auto erreicht man zudem in rund 90 Minuten den Colorado River im Bundesstaat Arizona. Hier kann man geführte Kajaktouren unternehmen.
Essen & Trinken: Eine eigentliche Spezialität der Stadt gibt es nicht – ausser vielleicht, dass Las Vegas einer der wenigen Orte in den USA ist, wo man in der Öffentlichkeit mit seinem Jumbo-Becher Margarita rumlaufen darf. Ausserdem haben unzählige Starköche, wie zum Beispiel der britische Fernsehkoch Gordon Ramsay (55), ihre Restaurants in der Stadt.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.