1. Farbenfrohe Traditionen
Die Seele Balis spürt man nirgends so intensiv wie bei religiösen Festen. Tempelfeste zu Ehren eines Gottes finden regelmässig statt. Wer die Chance hat, sollte unbedingt hingehen. Dann ist das ganze Dorf auf den Beinen: Die Männer wetten beim Hahnenkampf, und die Frauen balancieren Opfergaben auf ihren Köpfen zum Schrein. Gäste, die sich respektvoll verhalten, sind gerne gesehen. Das gilt auch für die wohl eindrücklichste Zeremonie Balis: die Totenverbrennung. Laut dem hinduistischen Glauben von Karma und Wiedergeburt wird bei einer Kremation der Geist für ein neues Erdenleben frei. Der Verstorbene wird in einem prächtigen Sarg in einer langen Prozession zum Verbrennungsplatz getragen. Touristenbüros auf der Insel bieten Besuche an.
2. Tempel-Mania
Auf der 5634 km2 grossen Insel gibt es fast 10 000 Tempel – und manche davon sind wahre Instagram-Stars. Einer davon ist der ausgesprochen fotogene «Pura Ulu Watu» im Süden der Insel, welcher auf haushohen Klippen über dem Pazifik thront. Highlight ist der allabendliche Kecak-Tanz, der bei Sonnenuntergang aufgeführt wird. Der mit Abstand meistfotografierte Tempel Balis ist jedoch der Wassertempel «Pura Tanah Lot» (Bild), der malerisch auf einem Felsen im Wasser sitzt. Wer ein Selfie ohne Touristenmassen schiessen will, sollte morgens kommen.
3. Das schöne Ubud
Die meisten Besucher kommen wegen der Traumstrände und erstklassigen Beach-Resorts auf die Insel. Das wahre Highlight Balis ist allerdings das Städtchen Ubud im Inselinnern. Umgeben von Reisfeldern und üppigem Tropengrün verströmt die Kleinstadt eine heilsame Ruhe – und dies, obwohl Tagestouristen aus den All-inclusive-Resorts die Stadt überrennen. Es empfiehlt sich daher, ein paar Tage zu bleiben, um den besonderen Geist der Stadt vollumfänglich zu erleben. Berühmt ist Ubud nebst seinem Chill-out-Feeling und vielen Hipster-Cafés für Kunstgalerien und traditionelle Tanzvorführungen. Und: Ubud ist DAS Shoppingparadies auf Bali!
Nirgendwo sonst auf der Insel lässt sich die balinesische Kultur so intensiv und authentisch erleben wie im Städtchen Ubud. Reistipps und Ideen für Ubud.
Nirgendwo sonst auf der Insel lässt sich die balinesische Kultur so intensiv und authentisch erleben wie im Städtchen Ubud. Reistipps und Ideen für Ubud.
4. Das Surf-Paradies
Balis Strände eignen sich nicht nur zum Sünnelen, sondern auch zum Surfen. Balis Südküste gilt als bester Surf-Spot der Region. Am beliebten Kuta Beach können Anfänger auf kleineren Wellen ihre ersten Surfversuche wagen. Etwas für Könner sind dagegen die hohen Brecher auf der Halbinsel Ula Watu. Viele Surfschulen bieten Material und Kurse an.
5. Die Reis-Terrassen
Asiens Grundnahrungsmittel ist Reis, der in Bali noch in Handarbeit angebaut wird. Da die nahrhaften Körner im Wasser gedeihen, werden die Felder mit kleinen Erdwällen umgeben, welche die Landschaft mit einem unregelmässigen Muster überziehen. Eine besonders schöne Reis-Landschaft findet sich nördlich von Ubud in der Region Tegalalang. Wer Zeit hat, sollte eine geführte Trekkingtour durch die Reisfelder unternehmen. So erlebt man Landschaft und Menschen noch intensiver. Touren können leicht in Ubud gebucht werden.
6. Vulkan Gunung Agung
Indonesien ist übersät mit aktiven Vulkanen, die regelmässig für Chaos sorgen. So wie der Gunung Agung auf Bali, der mit seinen Rauchwolken vor einigen Monaten den Flugverkehr lahmlegte. Mit 3000 Metern ist der Vulkan nicht nur der höchste Berg der Götterinsel, er ist zugleich auch der heiligste: Der Agung gilt als Symbol für den mystischen Berg Meru des hinduistischen Weltbilds. Klar, dass an seinen Flanken der wichtigste Tempel der Insel sitzt. In etwa vier Stunden kann der heilige Berg bestiegen werden. Die Strapazen lohnen sich: Vom Kraterrand hat man einen herrlichen Blick über Zentralbali. Unbedingt eine Tour mit Guide buchen!
7. Seminyak – Balis hippe Ecke
Balis Antwort auf Ibiza heisst Seminyak, der hippste Spot der Insel. Hier finden sich die besten Restaurants und luxuriösesten Resorts. Tagsüber chillt man am Strand, zum Sonnenuntergang (mit idealem Blick gen Westen) geniesst man einen Cocktail im Beachclub, nachts feiert man in angesagten Clubs. Und wer genug hat von Billig-Souvenirs und gefälschten Markenklamotten, findet in den vielen Boutiquen individuelles Handwerk und Designerstücke.
8. Robinson-Crusoe-Insel Nusa Lembongan
Der Mini-Archipel Nusa Lembongan vor der Ostküste Balis ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, täglich kommen Dutzende Schiffe mit Tagestouristen an Bord vom «Festland» an. Dennoch haben die Inseln ihren ursprünglichen Charme bewahren können – besonders abends, wenn man sie nur noch mit wenigen Besuchern teilt, kommt Robinson-Crusoe-Feeling auf. Nebst einigen atemberaubenden Stränden kann man hier Mangrovenwälder entdecken und bei einfachen Tauchgängen sogar Manta-Rochen sehen.
9. Nationalpark Bali Barat
Ein Grosssteil der westlichen Inselspitze ist seit 1983 als Nationalpark geschützt. Gegründet wurde das Reservat vor allem zum Schutz des seltenen Balistars. Wer Glück hat, kann aber auch Jaguare entdecken. Der Park eignet sich für Trekkingtouren, die mit einem offiziellen Guide unternommen werden müssen. Highlight ist allerdings die unbewohnte Insel Menjangan, an dessen Korallenriffen die besten Tauchplätze Balis liegen. Oft sind die Divespots auch zum Schnorcheln geeignet.
10. Garuda - Adler meets Drache
Wichtigstes Götter-Wesen der Balinesen ist der adlerähnliche Garuda. Das Reittier des hinduistischen Hauptgottes Vishnu kann vor Unheil schützen und ist Vermittler zwischen Götter- und Menschenwelt. Passenderweise nennt sich die staatliche Fluggesellschaft Indonesiens Garuda Indonesia. Zudem ist der Vogelgott Teil des Staatswappens. Farbenfrohe Garuda-Statuen sind beliebte Souvenirs. Denn: Wer weiss, vielleicht schützt der Adler-Drachen-Hybrid auch in der Schweiz vor bösen Geistern.
Mit ihren Reisfeldern, Vulkanen und malerischen Stränden übt die Götterinsel Indonesiens eine magische Anziehungskraft aus.
Mit ihren Reisfeldern, Vulkanen und malerischen Stränden übt die Götterinsel Indonesiens eine magische Anziehungskraft aus.
Informationen
Hinkommen: Mit einmal Umsteigen über Singapur oder Bangkok. www.singaporeair.com; www.thaiairways.com
Geführte Rundreisen: www.asia365.ch
Bilder: Getty Images