Jerusalem: Stadt dreier Weltreligionen
Nein, ganz locker-flockig ist die Stimmung in den Gassen der ewigen Stadt nicht immer. Den Palästinensern gehört der Osten, den Israelis der Westen, und über die Besitzverhältnisse rund um den heiligen Tempelberg, wo sich neben der jüdischen Klagemauer auch die den Muslimen heilige Al-Aqsa-Moschee befindet, wird man sich nicht so recht einig. Doch wer den Konflikt für einmal ausblendet, dem präsentiert sich eine unendlich spannende City, deren mittelalterliches Gassengewirr Neulinge in die Verzweiflung treiben kann. Jeder Zentimeter ist hier mit Geschichte aufgeladen. Schönster Blick auf die Stadt der drei Weltregionen hat man vom Ölberg. In der Grabeskirche Jesu‘ herrscht bedrückt-heilige Stimmung. Und bei der Gedenkstätte Yad-Vaschem erinnern sich die jüdischen Nachfahren an die Opfer des Holocaust.
Geheimtipp: Macht einen Abstecher in die St.-Anna-Kirche nahe dem alten Löwentor und wartet, bis eine der vorbeikommenden Pilgergruppen ein Lied anstimmt. Die Akustik hier ist magisch.
See Genezareth: Wo Jesus übers Wasser lief
Der See Genezareth liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefstgelegene Süsswassersee der Erde. Er ist die natürliche Zisterne für das Land und ein beliebtes Ausflugsziel für Wasserratten. Rund um den See wimmelt es nur so von biblischen Stätten, an denen Jesus gewirkt haben soll. Und in der Stadt Tiberias am Westufer gibt es die günstigsten Touristenshops mit Heiligenfiguren des Landes.
Partytown Tel Aviv
Die Grossstadt an der Mittelmeerküste ist nicht nur das Finanz- und Technologiezentrum Israels (daher der Übernahme «Silicon Wadi»), sondern auch das unangefochtene Party-Mekka der Region. So hoch wie im Quartier rund um den Hafen ist die Club- und Beizendichte nirgendwo sonst im Nahen Osten. Hier spielen internationale Top-DJs und hier treffen sich die Schönen und Schönsten für wilde Nächte, die in den Augen konservativer Kreise alles andere als koscher sind – nicht zuletzt wegen der hohen Toleranz gegenüber der LGBT-Gemeinschaft.
Startet eure Party-Tour im Haoman 17 (Abarbanel St 88, Tel Aviv-Yafo, Israel), geht weiter in den Block Club (Shalma Rd 157, Tel Aviv-Yafo, Israel) und lasst die Nacht im Penguin (Yehuda ha-Levi St 43, Tel Aviv-Yafo, Israel) ausklingen – und bräunt euer Teint tagsüber am berühmten Stadtstrand.
Berg Tabor: Dem Himmel so nah
Es ist gar nicht einfach, ob der schieren Menge an biblischen Stätten im Land, den Überblick zu behalten. Einer der schönsten und andächtigsten heiligen Orte Israels ist die Verklärungsbasilika auf dem Berg Tabor. Man kann hochwandern – oder sich gemütlich mit dem Bus hinaufchauffieren lassen. Hier soll Jesus seinen Jüngern in verklärter, göttlicher Gestalt erschienen sein. Von der Aussichtsplattform vor der Kirche aus sieht man bis hinüber nach Nazareth, der Heimatstadt von Josef und Maria.
Baden im Toten Meer
Das Tote Meer ist das salzigste Gewässer der Welt. Selbst Nichtschwimmer können hier unmöglich untergehen, derart stark drückt einem das Wasser nach oben. Der dunkle Schlamm am Boden des Toten Meeres soll eine heilende Wirkung haben. Einer der schönsten Badestrände ist der Ein Gedi Beach.
Baden im Roten Meer
Eilat, die südlichste Stadt Israels, hat es in sich. Im warmen Wasser des Roten Meeres kann man auch im Winter wunderbar tauchen (Wassertemperaturen sinken kaum je unter 20 Grad). An Land bietet die hippe City neben dem farbigen Promenaden-Bazar immer wieder hochkarätige Konzerte. Und manch einer meint, nirgendwo in Israel finde man derart gute Restaurants wie hier (toll sind zum Beispiel die frischen Fische im Rak Dagim).
Bethlehem: Wo alles begann
Bethlehem, die Geburtsstadt Jesu, ist eines der Hauptziele der Pilgerreisenden, von denen täglich tausende nach Israel kommen. Die hübsche Kleinstadt liegt zwar offiziell auf palästinensischem Gebiet, kann aber dank einer Sonderregelung problemlos im Rahmen eines Tagesausfluges erkundet werden. An der Stelle, wo Jesus geboren worden sein soll, steht heute eine grosse Kirche. Das Gedränge im Inneren der Kirche ist an manchen Tagen kaum auszuhalten. Viel besinnlicher ist eine Wanderung zum Verkündigungsfeld, an der Engel der Schäfern erschienen sein soll.
Tipp: Wer ein Gefühl für die Grenzmauer zwischen Israel und Palästina bekommen möchte, sollte sich mit dem Taxi zum «Walled Off Hotel» des Künstlers Bankys bringen lassen. Das ehemalige Wohnhaus ist komplett von der Mauer umgeben.
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Fotos: Getty Images, Shutterstock, mauritius images