Es kann etwas dunkel werden im Seitental der Mosel in Traben-Trarbach (D). Eingebettet in Rebberge und behütet von riesigen alten Bäumen bietet das Ayurveda Parkschlösschen den idealen Ort für eine Reise nach innen. Und das ist nicht nur sprichwörtlich gemeint, im 5-Sterne-Hotel gehts an Eingemachte: Ayurveda ist kein Kuschel-Wellness, sondern eine Gesundheitslehre mit tiefgehenden Reinigungskuren.
Ghee statt Sekt
Statt wie sonst in der Gegend fliesst hier nicht der Sekt, sondern das Ghee. Butterschmalz gilt in der uralten indischen Heilkunst als Gold. Die geklärte Butter gibts die ersten drei Tage der Panchakarma-Kur zum Frühstück, das bereitet auf die Reinigung des Verdauungstrakts vor. Nicht jeder kriegt das flüssige Fett leicht runter, aber anders als bei Kuren in Indien wacht kein Ayurveda-Arzt mit aufmerksamem Blick, ob man den Ghee tatsächlich schluckt.
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Schliesslich will man seinem Darm was Gutes tun – ist er doch das grösste Immunorgan des Körpers, in dem mehr als 70 Prozent der Abwehrzellen sitzen. Im Laufe meines 50-jährigen Lebens sind schon mehr 20 Tonnen Nahrung und 33'000 Liter Flüssigkeit durchs Gedärm gewandert. Es lohnt sich also durchaus, dem Darm für ein bis zwei Wochen die volle Aufmerksamkeit zu schenken, beeinflusst er als sogenanntes Bauchhirn doch nicht nur Gesundheit, sondern auch die emotionale Befindlichkeit.
Mehr Ruhe im Bauch
Mit dem Ghee im Bauch bewegt man sich lieber etwas vorsichtiger. Die Yogastunde mag ich mir dennoch nicht entgehen lassen, sie ist mehr achtsam als sportlich. Denn eines ist oberstes Gebot bei einer Ayurveda-Kur: Ausruhen! Man nimmt sich Zeit, insbesondere beim Essen. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass man wegen Corona allein an einem Tisch sitzt. Statt zu plaudern erinnert man sich daran, richtig zu kauen, zwischen den Bissen mal eine Pause zu machen und zu geniessen. Denn die Kurkost ist alles andere als fad – immer frisch und abwechslungsreich zubereitet, damit alle fünf Geschmackssinne stimuliert werden. Tatsächlich vermisse ich weder Fleisch noch Kaffee oder Wein. In meinem Bauch scheinen sich Ruhe und Raum auszubreiten.
Zum Beginn der Kur gehört die Konsultation bei der Ärztin mit klassisch medizinischer und Ayurveda-Ausbildung. Für die Pulsdiagnose legt die Ärztin drei Finger um mein Handgelenk und spürt sofort meinen Frosch-Puls, das ist typisch für den Pitta-Typen, das Element Feuer. Sie weiss aber auch sofort, dass ich eine Schilddrüsen-Unterfunktion habe. Dass ich mich momentan eher schlapp als feurig fühle, erklärt sie mit einer Kapha-Störung, die führt zu Trägheit, Müdigkeit und Übergewicht. So simpel die Unterteilung nach den drei Doshas Vata (Luft), Pitta (Feuer, Wasser) und Kapha (Erde) klingt, so komplex ist die Analyse der Konstitution, da alle Mischtypen sind, beeinflusst von Umwelteinflüssen und Lebensgewohnheiten.
5 Sterne mit klösterlicher Struktur
Neben täglichen Massagen und Anwendungen mit Sesamöl bietet der Park den idealen Ort, um ein Buch zu lesen oder einfach mal gar nichts zu tun. Wer mal rauswill, kann mit dem Lift im Hotel in den obersten Stock fahren, von dort führt ein Spazierweg direkt in die Rebberge, oder man radelt mit dem E-Bike gleich bis in die Ortschaft direkt an der Mosel. Meist bleibt man aber im Hotel, abends bringen Vorträge Abwechslung, und um 22 Uhr ist Lichterlöschen. Die strenge Struktur hat zeitweise auch etwas Klösterliches, hilft aber, einen erholsamen Rhythmus zu finden.
Die neun Kurtage vergehen wie im Flug und zeigen Wirkung: Auf der Waage sind zwar nur eineinhalb Kilo weg, aber der Körper fühlt sich um das Zehnfache leichter an. Und die Lust auf «gesundes» Essen bleibt, so als ob sich meine Darmbakterien die neue Kost gewöhnt hätten.
Hinkommen: Mit dem Zug via Basel über Mannheim (D), Koblenz bis Bullay (D). Von dort aus gehts mit dem Schienenbus bis Traben-Trarbach (D) weiter. Die Reise mit den ÖV dauert etwa sechs Stunden, dafür wird man auf der Strecke entlang dem Rhein bis zur Mosel mit Aussicht auf Fluss und Landschaft belohnt. Das Hotel bietet auch einen Taxi-Transfer ab Koblenz an.
Übernachten und Kur: Das Ayurveda Parkschlösschen setzt die Gesundheits-Lehre des Ayurveda seit 1993 ganzheitlich im komfortablen Ambiente eines 5-Sterne-Hauses um. Ein Doppelzimmer im Ayurveda Parkschlösschen gibt es ab 244 Franken bei Einzelbelegung, plus ayurvedische Vollpension für 82 Franken pro Tag. Die 9-tägige Panchakarma-Kur kostet zuzüglich 2460 Franken. Möglich sind auch kürzere Schnupperkuren und Detox-Programme mit Yoga. Infos gibt es unter +49 65 41 70 50 oder www.ayurveda-parkschloesschen.de
Erleben: Ausgerechnet in einer ehemaligen Weinkellerei befindet sich die grösste private Sammlung von Buddhas. Auf 4000 Quadratmetern gibt es 2000 Statuen, viele davon sind über tausend Jahre alt. Darunter sind fünf Gandhara-Buddha-Statuen aus Afghanistan, die mit 2000 Jahren zu den weltweit ältesten zählen. Das Museum erreicht man in zehn Minuten mit dem Velo, das Hotel bietet auch einen geführten Besuch an. Für Hotelgäste ist der Eintritt immer gratis.
Hinkommen: Mit dem Zug via Basel über Mannheim (D), Koblenz bis Bullay (D). Von dort aus gehts mit dem Schienenbus bis Traben-Trarbach (D) weiter. Die Reise mit den ÖV dauert etwa sechs Stunden, dafür wird man auf der Strecke entlang dem Rhein bis zur Mosel mit Aussicht auf Fluss und Landschaft belohnt. Das Hotel bietet auch einen Taxi-Transfer ab Koblenz an.
Übernachten und Kur: Das Ayurveda Parkschlösschen setzt die Gesundheits-Lehre des Ayurveda seit 1993 ganzheitlich im komfortablen Ambiente eines 5-Sterne-Hauses um. Ein Doppelzimmer im Ayurveda Parkschlösschen gibt es ab 244 Franken bei Einzelbelegung, plus ayurvedische Vollpension für 82 Franken pro Tag. Die 9-tägige Panchakarma-Kur kostet zuzüglich 2460 Franken. Möglich sind auch kürzere Schnupperkuren und Detox-Programme mit Yoga. Infos gibt es unter +49 65 41 70 50 oder www.ayurveda-parkschloesschen.de
Erleben: Ausgerechnet in einer ehemaligen Weinkellerei befindet sich die grösste private Sammlung von Buddhas. Auf 4000 Quadratmetern gibt es 2000 Statuen, viele davon sind über tausend Jahre alt. Darunter sind fünf Gandhara-Buddha-Statuen aus Afghanistan, die mit 2000 Jahren zu den weltweit ältesten zählen. Das Museum erreicht man in zehn Minuten mit dem Velo, das Hotel bietet auch einen geführten Besuch an. Für Hotelgäste ist der Eintritt immer gratis.