Etwas verloren sieht er aus, der bronzene Aristoteles, wie er so dasitzt auf seinem Platz und in die Ferne starrt. An den Füssen Sandalen, in der Hand eine Schriftrolle, im Blick die Sehnsucht nach der weiten Welt. Rund um ihn herum das bunte Leben: Ladadika, das alte Olivenhändler-Viertel Thessalonikis, ist der Nabel der knapp eine Million Einwohner Stadt, Treffpunkt der Touristen, Standort der lautesten Bars und besten Restaurants.
Doch den bronzenen Aristoteles kann das wilde Treiben nicht so richtig aufheitern. Es scheint, als hätte der antike Philosoph die Gedanken an die wirtschaftliche Krise, die Thessaloniki in den vergangenen Jahren hart getroffen hat, noch nicht ganz abschütteln können. Dabei müsste Aristoteles eigentlich lächeln. Der Optimismus, die Rhythmen und die griechische Lebensfreude sind längst zurückgekehrt in die «second city» am Thermaischen Golf, die in ihrer langen Geschichte schon ganz andere Krisen durchgestanden hat als ein paar harte Wirtschaftsjahre.
Römer, Osmanen, Griechen
Die Römer herrschten hier, die Osmanen eroberten die Stadt, dann kamen die Griechen zurück. Wir lassen den berühmtesten Griechen, Aristoteles, hinter uns und spazieren am Quai entlang vorbei an Dutzenden Cocktail-Bars. Vom Weissen Turm aus zweigen wir links ab und schlendern hinauf zur alten Rotunda des römischen Herrschers Galerius. Sein Mausoleum wurde von den Osmanen später als Moschee genutzt. Heute ist es die schönste Ruine der Stadt, verziert mit wunderbaren Fresken.
Chtipití: Kein Essen ist komplett ohne etwas Chtipití als Vorspeise – eine Fetacreme mit Olivenöl und Chili.
Jemistés: Gefüllte Peperonischoten mit Reis und Hackfleisch. Gibt es auch in der Variante mit Zucchini. Köstlich!
Stifádo: Das typische griechische Ragout (aus Rind-, aber auch aus Kaninchenfleisch) ist nicht jedermanns Geschmack: Das herzhafte Gericht wird mit Zimt gewürzt.
Bougátsa: Für den Hunger zwischendurch gibt es zweierlei Teigtaschen, entweder gefüllt mit Hackfleisch oder süss mit Griessbrei.
Baklavá: Den mit Nuss gefüllten Blätterteig kennt man vor allem aus der Türkei. Doch auch die Nordgriechen sind Baklavá-Spezialisten. Unbedingt die griechische Variante probieren.
Chtipití: Kein Essen ist komplett ohne etwas Chtipití als Vorspeise – eine Fetacreme mit Olivenöl und Chili.
Jemistés: Gefüllte Peperonischoten mit Reis und Hackfleisch. Gibt es auch in der Variante mit Zucchini. Köstlich!
Stifádo: Das typische griechische Ragout (aus Rind-, aber auch aus Kaninchenfleisch) ist nicht jedermanns Geschmack: Das herzhafte Gericht wird mit Zimt gewürzt.
Bougátsa: Für den Hunger zwischendurch gibt es zweierlei Teigtaschen, entweder gefüllt mit Hackfleisch oder süss mit Griessbrei.
Baklavá: Den mit Nuss gefüllten Blätterteig kennt man vor allem aus der Türkei. Doch auch die Nordgriechen sind Baklavá-Spezialisten. Unbedingt die griechische Variante probieren.
Hinter der Rotunda, in der kleinen Strasse Apostolou Pavlou, decken wir uns bei Kokkinos Fournos mit feinsten Koulourakia vanilias ein. Die runden Zucker-Guetsli geben uns die nötige Energie, um den steilen Aufstieg zum Altstadtviertel Ano Poli zu meistern. Dem einzigen Stadtteil, der den verheerenden Brand von 1917 praktisch unbeschadet überstanden hat.
Der Vibe hier ist ein total anderer als in den emsigen Strassen der Unterstadt. Das Schlendern durch die engen Gassen wirkt entschleunigend, der Anblick der byzantinischen Festung aus dem 4. Jahrhundert versetzt uns in eine andere Zeit. Auf den Türmen der Festungsmauer bläst uns der warme Abendwind um die Ohren und macht Lust auf einen kräftigen Sundowner. In Thessaloniki kein Problem.
Die beste Cocktail-Bar der Stadt
Die originellste Cocktail-Bar der Stadt: La Doze im alten Handelsbezirk Valaoritou gleich beim Hafen. Wir spazieren zurück in die Unterstadt, vorbei am bronzenen Aristoteles und hinein ins abendliche Vergnügen. Mehr als 100 Drinks stehen auf der Karte. Ein DJ spielt mediterrane Melodien, und wir sind endgültig angekommen in Griechenlands wiederauferstandener Metropole.
Essen
Ein Fest für den Gaumen: Touristenfallen lauern überall im pulsierenden Händlerquartier Ladadika. Das Paparouna ist keine davon, im Gegenteil. Das Restaurant mit dem Schachbrettboden und den bunten Wänden ist berühmt für seine Amuse-Bouche-Süppli und feine Spezialitäten.
Grilliertes und Live-Musik: In der kleinen Taverna to Igglis in der Altstadt gibts neben wunderbaren Grillgerichten und lokalen Tagesmenüs auch griechische Drinks und orientalische Mezzes.
Kultur
Schönste Kirche der Stadt: Die vielleicht schönste Kirche der Stadt (Bild) ist dem heiligen Demetrios gewidmet. Der römische Soldat wurde an der Stelle, wo heute die Basilika steht, von den Schergen des Kaisers Galerius getötet. Er ist der Schutzpatron der Stadt. Seine Überreste schlummern in einem silbernen Sarg im Innern des Baus, der den Osmanen einst als Moschee diente. Erst 1913, als die Griechen die Stadt zurückerobert hatten, wurden die alten Fresken und Mosaike an den übermalten Wänden wieder freigelegt.
Kunst, wohin man geht: Fans moderner Malerei kommen in Thessaloniki voll auf ihre Kosten. Im Staatlichen Museum für Zeitgenössische Kunst werden avantgardistische Werke aus Russland gezeigt. In der Städtischen Pinakothek hängen Bilder von Salvador Dalí an den Wänden. Und das Macedonian Museum of Contemporary Art brüstet sich mit Originalen von Andy Warhol und Niki de Saint Phalle. Wer es lieber klassisch mag, kann durch die Gänge des Archäologischen Museums oder die Säle des Museums über byzantinische Kultur streifen.
Sehenswert
Das Erbe der Osmanen: Nirgendwo ist das osmanische Erbe der Stadt so gut fassbar wie in den alten türkischen Badeanstalten. Das bekannteste Hamam Thessalonikis ist das Yahudi Hamam (das «Judenbad») aus dem 16. Jahrhundert. Nicht minder schön ist das Bey Hamam, das 1444 erbaut wurde. In beiden konnte man noch bis in die 1960er-Jahre baden. Heute sind sie primär museale Räume. Das volle Hamam-Programm kann man sich im «Hammam Baths Thessaloniki» gönnen, einem piekfeinen, mit Marmor ausgestatteten, modernen Badetempel.
Frisches vom Markt: Wunderbar eintauchen in die griechische Händlerwelt kann man in den alten Hallen des Modiano Marktes. Hier werden frischer Kaffee, Gemüse und Früchte, eisgekühlter Frischfisch, Käse und Oliven in allen erdenklichen Farben und Formen zum Kauf angeboten. Ein hübsches Café in der Mitte des Marktes gibts auch.
Weisses Wahrzeichen: Das Wahrzeichen der Stadt ist der Weisse Turm direkt am Meer. 34 Meter hoch ragt der runde Riese in den Himmel. Erbaut wurde er im 15. Jahrhundert. In seiner langen Geschichte diente er unter anderem als Waffenlager, als Gefängniszelle für Todgeweihte, als Nahrungsmittellager der Nazis im Zweiten Weltkrieg, als Luftabwehr-Stützpunkt und als Wetterstation. Heute ist der Turm, der seinen weissen Anstrich erst 1913 erhielt, ein Museum. Die Audio-Guides sind gratis, die Aussicht zwischen den Zinnen fantastisch.
Nachts
Drinks und Aussichten: Hippe Bars und Underground-Clubs erobern das alte Handelsquartier Valaoritou gleich hinter dem Hafen. Eine der angesagtesten Adressen hier ist die Dachterrassen-Beiz Fragile, die die Locals auch «Taratsa» nennen. Gute Beats, gute Drinks und ein bisschen Aussicht: Mehr brauchts nicht, um in die griechische Nacht am Meer zu starten.
Gut gebettet: Unweit des Trubels des alten Olivenölhänd-ler-Viertels Ladadika bietet das kleine Hotel Colors Central zwölf schicke Zimmer – die meisten davon in modernen Farben und mit hipper Pop-Art verziert.
Hinkommen
Über den Wolken: Swiss fliegt von Zürich aus nach Thessaloniki, Easyjet bietet ab Basel Verbindungen in die griechische Metropole an.
Essen
Ein Fest für den Gaumen: Touristenfallen lauern überall im pulsierenden Händlerquartier Ladadika. Das Paparouna ist keine davon, im Gegenteil. Das Restaurant mit dem Schachbrettboden und den bunten Wänden ist berühmt für seine Amuse-Bouche-Süppli und feine Spezialitäten.
Grilliertes und Live-Musik: In der kleinen Taverna to Igglis in der Altstadt gibts neben wunderbaren Grillgerichten und lokalen Tagesmenüs auch griechische Drinks und orientalische Mezzes.
Kultur
Schönste Kirche der Stadt: Die vielleicht schönste Kirche der Stadt (Bild) ist dem heiligen Demetrios gewidmet. Der römische Soldat wurde an der Stelle, wo heute die Basilika steht, von den Schergen des Kaisers Galerius getötet. Er ist der Schutzpatron der Stadt. Seine Überreste schlummern in einem silbernen Sarg im Innern des Baus, der den Osmanen einst als Moschee diente. Erst 1913, als die Griechen die Stadt zurückerobert hatten, wurden die alten Fresken und Mosaike an den übermalten Wänden wieder freigelegt.
Kunst, wohin man geht: Fans moderner Malerei kommen in Thessaloniki voll auf ihre Kosten. Im Staatlichen Museum für Zeitgenössische Kunst werden avantgardistische Werke aus Russland gezeigt. In der Städtischen Pinakothek hängen Bilder von Salvador Dalí an den Wänden. Und das Macedonian Museum of Contemporary Art brüstet sich mit Originalen von Andy Warhol und Niki de Saint Phalle. Wer es lieber klassisch mag, kann durch die Gänge des Archäologischen Museums oder die Säle des Museums über byzantinische Kultur streifen.
Sehenswert
Das Erbe der Osmanen: Nirgendwo ist das osmanische Erbe der Stadt so gut fassbar wie in den alten türkischen Badeanstalten. Das bekannteste Hamam Thessalonikis ist das Yahudi Hamam (das «Judenbad») aus dem 16. Jahrhundert. Nicht minder schön ist das Bey Hamam, das 1444 erbaut wurde. In beiden konnte man noch bis in die 1960er-Jahre baden. Heute sind sie primär museale Räume. Das volle Hamam-Programm kann man sich im «Hammam Baths Thessaloniki» gönnen, einem piekfeinen, mit Marmor ausgestatteten, modernen Badetempel.
Frisches vom Markt: Wunderbar eintauchen in die griechische Händlerwelt kann man in den alten Hallen des Modiano Marktes. Hier werden frischer Kaffee, Gemüse und Früchte, eisgekühlter Frischfisch, Käse und Oliven in allen erdenklichen Farben und Formen zum Kauf angeboten. Ein hübsches Café in der Mitte des Marktes gibts auch.
Weisses Wahrzeichen: Das Wahrzeichen der Stadt ist der Weisse Turm direkt am Meer. 34 Meter hoch ragt der runde Riese in den Himmel. Erbaut wurde er im 15. Jahrhundert. In seiner langen Geschichte diente er unter anderem als Waffenlager, als Gefängniszelle für Todgeweihte, als Nahrungsmittellager der Nazis im Zweiten Weltkrieg, als Luftabwehr-Stützpunkt und als Wetterstation. Heute ist der Turm, der seinen weissen Anstrich erst 1913 erhielt, ein Museum. Die Audio-Guides sind gratis, die Aussicht zwischen den Zinnen fantastisch.
Nachts
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Hinkommen
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Bei mehr als 3000 Griechischen Inseln fällt es schwer, sich zu entscheiden. Am besten man hoppt von Insel zu Insel. Wir haben das Mini-Eiland Chalki entdeckt. Hier gibt es nichts! Zum Glück. Schöner waren Ferien selten.
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