Mein Erlebnis am Genuss-Film-Festival Zug
Warum du auf ein Solo-Date gehen solltest

Alleine Dinge unternehmen, die die meisten lieber in Gesellschaft machen, ist für viele unangenehm. Aber das muss es nicht sein. Im Gegenteil: Ich habe das Genuss-Film-Festival Zug zum Anlass genommen und habe mich auf ein Solo-Date gewagt. Mit vollem Erfolg.
Publiziert: 08.10.2024 um 11:57 Uhr
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Der Pavillon des Genuss-Film-Festivals steht direkt am Ufer des Zugersees und hat eine fantastische Aussicht auf die Berge.
Foto: Céline Podevin
Céline Podevin

Es war Sonntagmittag, und ich hatte beschlossen, mich auf ein kleines Abenteuer einzulassen – alleine auswärts essen gehen. Der Anlass? Das 10-jährige Jubiläum des Genuss-Film-Festivals Zug. Ein Festival, das nicht nur dem Filmgenuss, sondern auch der Kulinarik gewidmet ist. Jedes Jahr wird in Zug an ausgewählten Tagen der kulturelle Austausch gefeiert, und dabei darf gutes Essen natürlich nicht fehlen. An den Abenden – oder wie in meinem Fall am Mittag – werden im Kino Seehof Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt, gefolgt von einem kulinarischen Erlebnis direkt am Ufer des Zugersees.

Filmgenuss im Kino Seehof

An jenem Mittag stand das Programm «Matinée Littéraire» auf dem Plan. Zuerst ging es ins Kino, wo der Film «The Biggest Little Farm» gezeigt wurde. Der Film erzählt die beeindruckende Geschichte von John und Molly Chester, die das städtische Leben gegen 81 Hektar unfruchtbares Land eintauschen, um sich dem nachhaltigen Anbau mittels Artenvielfalt zu widmen. Ich war sofort gefesselt. Die schönen Aufnahmen und die inspirierende Botschaft des Films – die Akzeptanz der Natur und die Bedeutung von Nachhaltigkeit – regten mich zum Nachdenken an. Ich erwischte mich sogar dabei, wie ich darüber nachdachte, selbst auf einem Bauernhof leben zu wollen. Der Film war emotional und mitreissend und ermutigt dazu, an seine Träume zu glauben, selbst wenn Rückschläge unausweichlich sind. Der Start in den Tag war auf jeden Fall gelungen.

Pavillon mit fantastischer Aussicht

Nach dem Film machte ich mich auf zur Seepromenade, wo der Pavillon des Festivals wartete. Der Pavillon stand direkt am Wasser, die Inneneinrichtung fügte sich passend in die Umgebung. Der Blick auf den Zugersee, die Berge und die Altstadt von Zug ist einfach atemberaubend – eine Aussicht, die ich schon unzählige Male gesehen habe und die mich dennoch jedes Mal aufs Neue fasziniert. Ich wurde an einen der 8er-Tische gesetzt, ohne zu wissen, mit wem ich die nächsten Stunden verbringen würde. Ein wenig nervös war ich schon, aber die Neugier überwog.

Veganes 4-Gänge-Menü von Spitzenköchin Zizi Hattab

Als der Raum sich füllte, wurden wir herzlich begrüsst und die Köchin des Tages vorgestellt: Zizi Hattab (35). Ihr gehören die Restaurants Kle, Dar und Cor in Zürich. Sie ist bekannt für ihre kreative und nachhaltige Küche, die sich an den Ernten der Landwirte orientiert. Ihre Menüs sind eine Reise durch verschiedene Kulturen, geprägt von ihrem multikulturellen Hintergrund und weltweiten Erfahrungen. Das Restaurant Kle wurde mit 15 Gault-Millau-Punkten und einem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet. Es ist das erste rein vegane Restaurant der Schweiz, das einen Michelin-Stern erhält. Um so beeindruckender: Zizi Hattab ist Quereinsteigerin und war früher Software-Ingenieurin.

Unser Menü war vegan und mit regionalen Produkten zubereitet. Ein komplett veganes 4-Gänge-Menü – das war für viele, mich eingeschlossen, Neuland. Doch ich war begeistert. Die Gerichte waren kreativ, die Geschmäcker intensiv und vollkommen neu für mich. Man merkte sofort die Liebe zum Detail und die Qualität der Zutaten. Am Ende des Essens kam das junge Küchenteam auf die kleine Bühne und erhielt wohlverdient tosenden Applaus.

Rundum gelungener Sonntag

Und was war mit meinen Tischgenossen? Anfangs hatte ich noch ein wenig Bedenken, ob ich die nächsten drei Stunden mit oberflächlichem Small Talk verbringen würde. Doch das Gegenteil war der Fall. Die Gespräche waren spannend und inspirierend.

Am Ende des Tages war ich mehr als zufrieden. Der Film, das Essen, die Gespräche – alles war stimmig und hat mich bereichert. Alleine essen gehen ist gar nicht so schlimm, wie viele – mich eingeschlossen – vielleicht denken. Im Gegenteil, es hat richtig Spass gemacht. Zugegeben, ich war ja nicht wirklich alleine, nur mit Menschen, die ich nicht kenne. Falls du dich auch auf ein Solo-Date wagen willst, sei es, weil deine Freunde keine Zeit haben oder du etwas Neues ausprobieren willst, kann ich dir das Genuss-Film-Festival wärmstens empfehlen. Natürlich ist es auch zu zweit oder in einer Gruppe ein tolles Erlebnis. Für mich war dieser Sonntag ein voller Erfolg – den ich nächstes Jahr gerne wiederhole.

Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise.

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