Die Herbstsaison lockt uns in die Berge. Die Temperaturen sind angenehm, die Bäume leuchten golden. Die perfekten Voraussetzungen für eine idyllische Wanderung. Um sicher und schön zu wandern, sollte man im Herbst jedoch einige Dinge beachten.
Wie man sich richtig auf eine Herbstwanderung vorbereitet, erklärt der Berner Wanderweg-Experte Michael Roschi (48), der Geschäftsleiter der «Schweizer Wanderwege».
Geeignete Regionen
Für eine schöne Herbstwanderung eignen sich Wanderwege, die sich über der Nebelgrenze befinden. Vorher sollte man aber prüfen, ob die Wege noch begehbar sind. «So lange in den höheren Lagen noch kein Schnee liegt, ist der Herbst die ideale Wandersaison», so Roschi.
Die richtige Kleidung
Die richtige Kleidung ist das A und O beim Wandern. Am besten eignet sich das Zwiebelprinzip. Roschi empfiehlt: «Direkt auf der Haut sollte eine komfortable Schicht liegen, also etwas aus Baumwolle, das einem warm und trocken hält. Dann folgt eine Wärmeschicht aus Wolle oder Fleece, die für die richtige Temperatur sorgt und isoliert. Aussen wehrt eine Schutzschicht aus wasserdichtem Stoff den Wind und die Nässe ab.» Die Wanderschuhe sollten zudem schon eingelaufen sein und eine rutschfeste Sohle besitzen.
Verhalten bei Wetteränderung
Das Wetter kann sich im Herbst schnell ändern und einen überraschen. Bevor man zur Wanderung aufbricht, sollte man den Wetterbericht prüfen und sich entsprechend vorbereiten. «Für den Fall der Fälle, zum Beispiel bei starkem Regen, sollte man bereits Abkürzungen geplant haben», so Roschi.
Was tun bei Nebel
Immer den Wegmarkierungen folgen: Das ist der wichtigste Tipp, wenn man sich plötzlich in einem Nebelmeer befindet. Die Wegmarkierungen der Schweizer Wanderwege sind so angelegt, dass sie auch bei Nebel sichtbar sind. «Es empfiehlt sich, eine aktuelle Karte dabeizuhaben und eine GPS-Tracking-App auf dem Smartphone herunterzuladen. Gewisse Apps blenden sogar die offiziellen Wanderweg-Netze ein», erklärt Roschi.
Zeit einplanen
Unabdingbar ist eine gute Zeitplanung. Da es im Herbst früher dunkel wird, muss man die Wanderung rechtzeitig beginnen. Vor der Wanderung sollte man sich über die exakte Dauer der Wanderung informieren. Roschi warnt: «Wenn es dunkel wird, kann es schnell gefährlich werden.» Darum immer genug Reservezeit einberechnen!
Getränke und Snacks einpacken
Zwischendurch braucht man einen Energieschub, um weiterzuwandern. Snacks gehören in jeden Wanderrucksack. Zum Beispiel Früchte, Energie-Riegel, Nüsse oder Reiswaffeln. Ebenfalls sehr wichtig beim Wandern: genügend zu trinken einzupacken. Roschis Tipp: «Wenn es kühler ist, kann man eine Thermosflasche mit warmem Tee mitnehmen.»
Vorsichtig im Spätherbst
Insbesondere im Spätherbst sollte man sich gut auf eine Bergwanderung vorbereiten. Da die Temperaturen schnell sinken, können einige Wanderwege nämlich schon verschneit oder vereist sein und dadurch gefährlich rutschig werden. Roschi empfiehlt: «Am besten informierst du dich über die Situation des Wanderwegs und nimmst bei Fragen Kontakt auf mit den kantonalen oder lokalen Verantwortlichen.»