Auf zur Genusstour
Die schönsten Weinregionen der Schweiz

Wenn es um Wein geht, denken viele zuerst an unsere Nachbarn im Süden. Warum in die Ferne schweifen? Denn das Gute liegt tatsächlich nah: Sei es im Wallis, in der Romandie, im Tessin oder gar in der Deutschschweiz. Das sind die sieben Weinparadiese der Schweiz.
Publiziert: 18.10.2024 um 15:20 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2024 um 15:29 Uhr
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Lavaux, mit seinen fast 4000 Hektar Rebbergen, ist das Waadtland der zweitwichtigste Weinkanton der Schweiz.
Foto: KEYSTONE/Valentin Flauraud
Sonja Zaleski-Körner
Sonja Zaleski-KörnerRedaktorin Verticals
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Fully, VS – auf den Spuren der Rebsorte Petite Arvine

An den sonnigen Hängen des Weinbaugebiets von Fully wird die hier heimische Rebsorte Petite Arvine angebaut. Die Traube gilt seit 1602 als exklusive Walliser Spezialität und wird zu dichten, trockenen Weissweinen mit elegantem, leicht salzigem Abgang gekeltert. Die edlen Weine von 20 Winzern tragen allesamt das Qualitätssiegel «Fully Grand Cru». Wer die Degustation mit etwas Bewegung kombinieren möchte, erkundet am besten den Wein- und Rebhäuschenweg, der durch die mit Trockenmauern befestigten Weinterrassen um Fully führt und einen einmaligen Ausblick über die Rhoneebene bietet.

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Salgesch, VS – das grösste Anbaugebiet des Wallis

Das Wallis ist mit seiner über 5000 Hektar grossen Rebfläche die grösste Weinbauregion der Schweiz. Die grösste Weinbaugemeinde im Oberwallis ist Salgesch. Über 40 Weinbetriebe prägen hier den Alltag. Verschiedene Mikroklimas und eine einmalige Bodenvielfalt ermöglichen die Kultivierung von Rotwein, was für das Wallis aussergewöhnlich ist. Die strikten Mengenbeschränkungen und das dementsprechend konsequente Zurückschneiden der Rebstöcke bringt wenige, dafür umso aromatischere Trauben hervor. «Grosse Weine stammen immer von Reben, die leiden mussten», wie es auf der Website von Salgesch heisst. Auch ein Besuch im faszinierenden Reb- und Weinmuseum von Salgesch ist zu empfehlen – am besten vor der Degustation!

Drei Fakten zur Schweizer Weinlese

23,5 Mio - So viele Liter produziert das Wallis

In der Schweiz hat die Weinlese begonnen. In jedem einzelnen Kanton wird Wein angebaut, doch das Wallis ist absoluter Spitzenreiter. Schweizer Weine werden zum Grossteil auch hierzulande getrunken. Nur ein bis zwei Prozent werden exportiert.

14 Tage früher wird im Schnitt geerntet

Wegen der Auswirkungen der Klimaerwärmung findet die Weinlese immer früher statt. Es können daher auch immer mehr spät reifende Traubensorten angepflanzt werden. Die Winzerinnen und Winzer erwarten wegen des heissen Wetters einen aussergewöhnlich guten Jahrgang.

1,67 m² misst der kleinste Weinberg der Welt

Der offiziell kleinste Weinberg liegt in Saillon VS. Die drei Rebstöcke gehören dem Dalai Lama, dem spirituellen Oberhaupt tibetischer Buddhisten. Der Weinberg ist im Grundbuch eingetragen, obwohl dies normalerweise erst bei Weinbergen ab 200 Quadratmetern passiert.



23,5 Mio - So viele Liter produziert das Wallis

In der Schweiz hat die Weinlese begonnen. In jedem einzelnen Kanton wird Wein angebaut, doch das Wallis ist absoluter Spitzenreiter. Schweizer Weine werden zum Grossteil auch hierzulande getrunken. Nur ein bis zwei Prozent werden exportiert.

14 Tage früher wird im Schnitt geerntet

Wegen der Auswirkungen der Klimaerwärmung findet die Weinlese immer früher statt. Es können daher auch immer mehr spät reifende Traubensorten angepflanzt werden. Die Winzerinnen und Winzer erwarten wegen des heissen Wetters einen aussergewöhnlich guten Jahrgang.

1,67 m² misst der kleinste Weinberg der Welt

Der offiziell kleinste Weinberg liegt in Saillon VS. Die drei Rebstöcke gehören dem Dalai Lama, dem spirituellen Oberhaupt tibetischer Buddhisten. Der Weinberg ist im Grundbuch eingetragen, obwohl dies normalerweise erst bei Weinbergen ab 200 Quadratmetern passiert.



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Lavaux, VD – geniessen im Unseco-Welterbe

Mit seinen fast 4000 Hektar Rebbergen ist das Waadtland der zweitwichtigste Weinkanton der Schweiz. Das Weinbaugebiet setzt sich aus sechs verschiedenen Regionen zusammen – eine davon ist das Lavaux: Es erstreckt sich zwischen Lausanne und Vevey am Ufer des Genfersees auf imposanten, steilen Terrassen. Die wunderschöne Terrassenlandschaft gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist nicht nur für eine Degustation bei einer der Winzerfamilien einen Ausflug wert, sondern auch für eine Wanderung auf einem der gut markierten Wege, die atemberaubende Blicke auf den See und die Alpen freigeben. Zu degustieren gibt es feine trockene Weissweine aus dem berühmten Chasselas, der fast 70 Prozent der gesamten Weinbaufläche ausmacht.

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Chablais, VD – in der Welt des Chasselas

Zwischen dem Genfersee und dem Fuss der Waadtländer Alpen liegt die abwechslungsreiche Weinbauregion Chablais. Das kleine Gebiet weist eine grosse Vielfalt an Sorten und Weinstilen auf: Neben dem Chasselas bauen die Winzer auch Pinot-Noir-Reben an und keltern daraus vorzügliche Tropfen. Auch auf Merlot und Syrah stösst man – diese gedeihen hier dank des Einflusses des Föhns aus dem Süden. Ihren speziellen Charakter haben die verschiedenen Chasselas-Crus aus dem Chablais vor allem durch die unterschiedlichen Böden, die den Weinen je nachdem einen filigranen, rassigen oder eleganten Charakter verleihen. Welche Assoziationen lösen die verschiedenen Terroirs in deinen Geschmacksknospen aus?

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Genf – fast schon wie in Frankreich

Das Genfer Weinbaugebiet erstreckt sich über rund 1400 Hektar und macht Genf so zum drittwichtigsten Weinbaukanton des Landes. Genf war 1988 auch der erste Kanton, der eine Ursprungsbezeichnung (AOC) für seine Weine eingeführt hat. Auf dem Gebiet wächst eine eindrückliche Vielfalt an Rebsorten – allen voran die Gamay-Traube, mit der auch die prestigeträchtigen Crus aus dem Beaujolais gekeltert werden. Die Genfer Weine sind in der Deutschschweiz zu Unrecht wenig bekannt – sie kommen qualitativ nämlich durchaus an ihre französischen Nachbarn heran. Unser Tipp: Es lohnt sich, in Genf in einem guten Restaurant einzukehren und sich durch die Weinkarte zu degustieren. Diese ist vielerorts vorbildlich mit einheimischen Tropfen garniert.

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Tessin – der runde Geschmack des Merlot

Die Tradition des Tessiner Weinbaus hat eine lange Geschichte, die bis zu den Römern zurückgeht. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden fast alle Weinstöcke der Region durch Reblaus- und Mehltaubefall zerstört. Im Auftrag des Kantonsparlaments untersuchte man darauf die verschiedenen Tessiner Rebsorten mit wissenschaftlichen Methoden und stellte fest, dass allen voran der Merlot den Rebbau im Süden der Schweiz aus seiner Existenzkrise führen könnte. So wird heute tatsächlich auf über 80 Prozent der Rebflächen im Kanton Merlot angebaut. Unser Tipp: Eine Degustation im Weinkeller Fa’wino des jungen Önologen-Duos Claudio Widmer und Simone Favini in Mendrisio.

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Schaffhauser Weinland – nördlicher gehts in der Schweiz nicht

Die bedeutendste Region des Schaffhauser Weinbaugebiets, zu dem 20 Gemeinden gehören, ist der Klettgau. Hier erstreckt sich an sanften Hügellagen der grösste zusammenhängende Rebberg der Deutschschweiz. Der kalkreiche Lehmboden bietet der Rebsorte Blauburgunder beste Voraussetzungen und hat die Traube so zum Aushängeschild der Region gemacht. Das Herz der Region ist das Winzerdorf Hallau, dessen Wahrzeichen, die Bergkirche St. Moritz, die Etiketten des schweizweit bekannten Hallauer Rotweins ziert. Wer eine Weindegustation mit einem Spaziergang kombinieren möchte, dem empfehlen wir den Meditationsweg oberhalb von Hallau, der an verschiedenen Stationen zum Nachdenken über das Leben und die Natur anregt.

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