Die Flora und Fauna in der Schweiz und insbesondere in den Bergen begeistert Menschen aus aller Welt. Es ist immer eine Freude, wenn man unterwegs beim Wandern bunte Blümchen entdeckt – egal, ob man den Namen der Pflanzen kennt oder nicht.
Sonja Hassold (41) aus Zürich ist Berufsbotanikerin und Mitgründerin und -inhaberin von Botanik-Exkursionen. Sie erklärt, weshalb manche Arten als bedroht gelten und wie man sie schützen kann.
In der Schweiz gibt es eine Nationale Rote Liste für Gefässpflanzen der Schweiz, die zuletzt 2016 von Info Flora im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (Bafu) publiziert wurde. Fast ein Drittel der bewerteten Arten und Unterarten gelten als gefährdet oder gar ausgestorben. «Diese Nationale Rote Liste wird alle zehn bis 15 Jahre neu evaluiert», erklärt Hassold. «Eine Weiterentwicklung der Roten Liste ist die Liste der national prioritären Arten. Diese betrachtet den Anteil der Schweiz am Gesamtbestand einer Art und priorisiert so Arten der Roten Liste. Somit können Pflanzen in der Schweiz unter Schutz gestellt werden, welche im nahe gelegenen Ausland selten sind», so Hassold.
Aussterbende Lebensräume
Pflanzen sind immer nur spezifisch an einem Standort und können sich nicht wie Tiere von der Stelle bewegen. Darum sind sie auf die richtigen Bedingungen ihres Lebensraums angewiesen.
Wenn die Lebensräume einer seltenen Pflanzenart verschwinden, verschwindet auch die Pflanze. «Magere Trockenwiesen sind bei uns in der Schweiz zum Beispiel sehr selten geworden», so die Expertin.
Bei «26 Summits», einer Kampagne von Blick und UBS, wirst du nicht nur mit tollen Wander-Momenten belohnt, sondern mit ein wenig Glück auch mit Wettbewerbspreisen. Wandere mit, scanne den QR-Code auf dem Gipfelschild und nimm an der Verlosung von über 400 Preisen teil. Worauf wartest du noch? Mach jetzt mit.
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Auch die Verdrängung durch andere Pflanzenarten kann ein Grund dafür sein, dass manche Gewächse aussterben. Das geschieht im Moment zum Beispiel in alpinen Lagen. «Durch die Klimaerwärmung wachsen Pflanzen aus Tieflagen jetzt auch in der Höhe. Doch die dort lebenden Arten können meist nicht noch weiter oben wachsen. Sie sind zusätzlich nicht konkurrenzstark und werden verdrängt», erläutert Hassold.
Eine weitere Bedrohung für heimische Pflanzen sind eingeschleppte Arten, zum Beispiel die Goldrute oder das Einjährige Berufkraut, die in der Schweiz bekämpft werden.
Mensch und Klima als grösste Pflanzen-Killer
Dass es so viele bedrohte Pflanzenarten gibt, liegt laut Hassold vor allem an zwei Faktoren: «Der Mensch und das Klima sind die grössten Killer für Wildpflanzen in der Schweiz.»
Skigebiete, Zersiedelung und Landwirtschaft sind nur einige Beispiele, die wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna wegnehmen. «Es besteht ein grosses Konfliktpotenzial zwischen dem Erhalt natürlicher Lebensräume und dem, was wir Menschen wollen.»
So kann man Wildpflanzen schützen
Wer gefährdete Pflanzenarten schützen will, kann neben einem umweltfreundlichen Leben auch Zuhause im Garten oder auf Wanderungen aktiv werden.
Wenn man unterwegs problematische Pflanzen, die eine Bedrohung für andere darstellen, eindeutig identifizieren kann, sollte man sie laut Expertin ausreissen. Diese problematischen Arten sind in der Schwarzen Liste zusammengefasst. Eine davon ist die spätblühende Goldrute, die ganze Wälder oder Flussufer bedecken kann. «Nach dem Ausreissen nicht im Kompost entsorgen, sondern im Biogas- oder normalen Abfall», so Hassold.
Um Pflanzen zu schützen, sollte man auf Wanderungen nicht einfach pflücken, was einem gefällt. «Die Wahrscheinlichkeit, dass eine gefährdete Art darunter ist, ist in den Bergen sehr gross», erklärt die Botanikerin. Pflanzen bewundert man am besten draussen in der Natur. Bedrohte Arten der Region findet man übrigens meistens auf Infotafeln bei Wanderwegen.
Wer einen Garten hat, kann dort auch seltene Pflanzenarten vermehren. Es gibt spezielle Projekte zur Artenförderung, denen man sich anschliessen kann. Wer der Natur einen Gefallen tun möchte, sollte im eigenen Garten nicht alles sofort herausreissen oder zurückschneiden. Verwilderte Gärten sind für den Pflanzenschutz besser.