Darum gehts
- Christine Mittermayr zeigt kreative Ostereier-Färbetechniken mit natürlichen Farben
- Essigbad entfernt Wachsschicht und verbessert Farbaufnahme der Eier
- Eier 8 Minuten kochen für festen Dotter
Christine Mittermayr ist selbständige Keramikerin. Genauso kunstvoll wir wie das Geschirr, das sie herstellt, sind ihre Ostereier. Die Färbetechnik, die sie als Kind gelernt hat, wendet die Oberösterreicherin heute noch an. In «Das kleine Buch: Ostereier färben. Natürlich und kreativ» zeigt die gebürtige Bauerntochter auf zahlreichen Fotos ihre Kunstwerke, gibt Anleitungen zum Selbermachen und erläutert Tricks zum Ostereierfärben mit natürlichen Farben.
Nicht aufs Essigbad verzichten
Vor dem Kochen legt Mittermayr die Eier – gekauft bei einem Bio-Bauer – in eine Schale mit Essig und entfernt mit einem Geschirrtuch (Baumwolle oder Leinen) allfällige Flecken und andere Verunreinigungen. Auch bei konventionellen Eiern aus dem Supermarkt lohne sich ein Essigbad, sagt Mittermayr. «Es entfernt die natürliche ‹Wachsschicht› des Eis und ätzt das Kalzium der Schale etwas an. «So kann die Farbe besser aufgenommen werden.» Schmeckt man eigentlich die Farbe beim Essen des Eis? «Nein», sagt Mittermayr. Trotzdem würden die Inhaltsstoffe der Farbe in geringer Menge durch die poröse Schale ins Innere gelangen. «Gefärbte Eier mit Lebensmittel-Zusatzstoffen, wie Supermärkte sie im Sortiment haben, würde ich persönlich nie essen.»
Eier kochen, bis der Dotter fest ist – aber nicht zu fest
Mittermayr kocht die Eier in einem Sieb, das in einem Topf mit Wasser hängt. Acht Minuten lang – dann sei der Dotter fest genug fürs Eierpecken (bei uns besser bekannt als «Eiertütschen») und fürs Schneiden des Eis in Viertel. Wichtig: Eier mindestens dreissig Minuten vor dem Kochen aus dem Kühlschrank nehmen. «Wenn sie zimmertemperiert sind, zerspringt die Schale beim Kochen nicht so leicht.»
Zutaten beim Warmfärben vorkochen – mit Ausnahmen!
Fürs Warmfärben kocht Mittermayr einen Sud aus Wasser und Färbe-Ingredienzen – zum Beispiel helle Zwiebelschalen – 20 bis 30 Minuten auf höchster Stufe. Erst dann hängt sie die Eier ins Wasser, um auch sie 8 Minuten lang zu kochen. Danach werden die gefärbten Eier vorsichtig mit kaltem Wasser abgekühlt, in dem man sie mit dem Sieb unter den kalten Wasserstrahl hält. Anschliessend die Eier mit einem Löffel aus dem Wasser nehmen und auf ein Tuch legen, wo sie abtropfen. Bei dunklen Zutaten wie rote Zwiebelschalen, Kaffee und Kurkuma kann man die Eier von Anfang an im Sud 8 Minuten lang zu kochen.
Fürs Kaltfärben Kühlschrank verwenden
Beim Kaltfärben werden die Eier normal gekocht. Nachdem sie gekühlt wurden, legt oder tunkt man sie in Farbsude, die man vorher vorbereiten muss (siehe Anleitung unten). Je länger die Eier in der Farbe liegen, umso intensiver wird sie. Mittermayr: «Du kannst die Eier sogar über Nacht im Kühlschrank im Farbbad stehen lassen. Bei Rotkrautsud ergibt das einen wunderschönen Blauton.»
Blaue oder violette Ostereier bekommst du zum Beispiel von Rotkraut, Holunderbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. Einen Farbsud aus ½ kg Rotkraut und/oder ½ kg blauen Beeren stellst du folgendermassen her: Das geschnittene Gemüse beziehungsweise die Beeren circa eine halbe Stunde in 1,5 Liter Wasser köcheln lassen, abkühlen und abseihen – fertig ist der blaue beziehungsweise violette Sud zum Kaltfärben.
Blaue oder violette Ostereier bekommst du zum Beispiel von Rotkraut, Holunderbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. Einen Farbsud aus ½ kg Rotkraut und/oder ½ kg blauen Beeren stellst du folgendermassen her: Das geschnittene Gemüse beziehungsweise die Beeren circa eine halbe Stunde in 1,5 Liter Wasser köcheln lassen, abkühlen und abseihen – fertig ist der blaue beziehungsweise violette Sud zum Kaltfärben.
Zum Polieren eine Speckschwarte verwenden
Damit die Eier schön glänzen, müssen sie nach dem Färben poliert werden. Man könne das mit Olivenöl machen, das man auf ein weiches Küchentuch träufle, sagt Mittermayr. Oder mit einer Speckschwarte. «Ich komme vom Bauernhof», fügt sie an. Eine Schwarte sei dort ein Überbleibsel gewesen, das man auf diese Weise weiterverwenden konnte. «Ich mag den Speckduft, die den das Polieren mit einer Schwarte den Eiern verleiht.»