Knigge rund um Babynamen
Was bei der Namenswahl geht – und was nicht

Darf ich mein Baby gleich nennen wie das Kind einer Freundin? Muss ich meinen Vater fragen, wenn ich meinen Sohn nach ihm benennen möchte? Babynamensberaterin Andrea Horka erklärt, wie werdende Eltern Konflikte rund um die Namenswahl vermeiden können.
Publiziert: 26.03.2025 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2025 um 13:58 Uhr
Ein Name stiftet Identität und prägt das ganze Leben eines Menschen.

Darum gehts

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Sylvie KempaRedaktorin Service

Ein Name ist nicht nur ein Wort. Er stiftet Identität und prägt das ganze Leben eines Menschen. Babynamen-Coach Andrea Horka (42) berät Eltern bei der Suche nach einem passenden Vornamen für ihr Kind.

Die Zürcher Vornamensammlerin Andrea Horka hilft Eltern, passende Babynamen zu finden.
Foto: zVg (Michael Sonderegger)

Wie viele Vornamen gibt es eigentlich?

Dabei steht der Zürcherin eine beeindruckende Auswahl zur Verfügung. Allein in der Schweiz wurden in den vergangenen 100 Jahren mehr als 68’000 unterschiedliche Vornamen an Babys vergeben. Dies geht aus den Daten des Bundesamts für Statistik hervor. 

Regeln für die Vornamenwahl in der Schweiz

In der Schweiz gibt es auch gesetzliche und administrative Vorgaben, die die Vornamenswahl für Eltern einschränken. Folgende Kriterien muss der Babyname eurer Wahl erfüllen, um vom Zivilstandsamt akzeptiert zu werden:

  • Der Name muss dem Geschlecht des Kindes entsprechen oder unisex sein.
  • Der Name sollte als Vorname für Menschen bekannt sein und nicht einem Orts-, Tier- oder Gegenstandsnamen entsprechen. Hier gibt es allerdings Ausnahmen. So gibt es beispielsweise Ortsnamen, die mittlerweile auch als Vornamen gängig sind.
  • Der Name darf das Kind nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Eltern sollten laut Andrea Horka zudem darauf achten, dass auch die Initialen keine Kombination bilden, die zu Hänseleien führen könnte, zum Beispiel WC, BH, OMG oder WTF.
  • Alle Vornamen zusammen dürfen nicht länger als 100 Zeichen sein, da dies der maximal zur Verfügung stehende Platz im amtlichen Personenstandsregister ist. Im Pass sind sogar nur 45 Zeichen möglich, auf der ID maximal 30 Zeichen.

In der Schweiz gibt es auch gesetzliche und administrative Vorgaben, die die Vornamenswahl für Eltern einschränken. Folgende Kriterien muss der Babyname eurer Wahl erfüllen, um vom Zivilstandsamt akzeptiert zu werden:

  • Der Name muss dem Geschlecht des Kindes entsprechen oder unisex sein.
  • Der Name sollte als Vorname für Menschen bekannt sein und nicht einem Orts-, Tier- oder Gegenstandsnamen entsprechen. Hier gibt es allerdings Ausnahmen. So gibt es beispielsweise Ortsnamen, die mittlerweile auch als Vornamen gängig sind.
  • Der Name darf das Kind nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Eltern sollten laut Andrea Horka zudem darauf achten, dass auch die Initialen keine Kombination bilden, die zu Hänseleien führen könnte, zum Beispiel WC, BH, OMG oder WTF.
  • Alle Vornamen zusammen dürfen nicht länger als 100 Zeichen sein, da dies der maximal zur Verfügung stehende Platz im amtlichen Personenstandsregister ist. Im Pass sind sogar nur 45 Zeichen möglich, auf der ID maximal 30 Zeichen.

Wie viele Vornamen es weltweit gibt, darüber kann man nur spekulieren. Nameberry, die grösste Vornamensplattform der Welt, listet mehr als 70’000 Rufnamen aus allen Ländern in ihrer Datenbank.

Obwohl die Auswahl riesig ist, stehen Eltern immer wieder vor der Herausforderung, dass ein Name, der ihnen gefällt, bereits im engeren Umfeld vergeben wurde oder auf der Liste eines befreundeten Elternpaars steht. Andrea Horka erklärt anhand dreier Fälle, wie sich ein Babynamensdilemma lösen lässt. 

Foto: Getty Images

«Hilfe, meine beste Freundin und ich mögen denselben Babynamen!»

Fallbeispiel: Sarah ist schwanger. Schon früher hat sie sich oft mit ihrer besten Freundin Mara über Babynamen ausgetauscht. «Wenn ich einmal eine Tochter habe, möchte ich sie Ella nennen», hat Mara immer gesagt. Nun steht für Sarah die Namenswahl an – und der Vorname Ella gehört zu ihren Favoriten. Sie fragt sich: «Ist es in Ordnung, meinem Baby diesen Namen zu geben, weil er mir gefällt? Oder wäre es angebracht, mit Mara darüber zu sprechen, da ich weiss, dass sie diesen Namen vielleicht später für ihr eigenes Kind wählen möchte?» 

Das sagt Andrea Horka: «Freundinnen ticken oft ähnlich – das zeigt sich auch in der Namenswahl. Man gehört zur gleichen Generation, wurde durch ähnliche Einflüsse geprägt. Doch die Entscheidung für einen Namen hängt nicht nur davon ab, was einem gefällt. Neben dem Klang spielen viele weitere Faktoren eine Rolle: Gefällt der Name auch dem Partner oder der Partnerin? Passt er zum Nachnamen? Ich würde meinen Kindern zum Beispiel nie einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben B geben, weil die Initialen dann mit meinem Nachnamen Horka BH ergäben – das könnte in der Schule für Hänseleien sorgen. Zudem finde ich es schön, wenn ein Name eine individuelle Bedeutung für die Familie hat. Falls nach diesen Überlegungen ein Name in die engere Wahl kommt, den auch die Freundin mag, würde ich das Gespräch suchen. So kann eine Lösung gefunden werden, bei der sich niemand übergangen oder gar bestohlen fühlt. Wer weiss – vielleicht ist ihr der Name inzwischen gar nicht mehr so wichtig? Der persönliche Geschmack kann sich im Laufe der Zeit ändern.»

«Soll ich meinen Grossvater fragen, bevor ich mein Baby nach ihm benenne?»

Fallbeispiel: Max stand seinem Grossvater Willi immer sehr nahe. Er erinnert sich gerne daran, wie sie zusammen Waldhütten gebaut und Feuer gemacht haben. Als Max erfährt, dass er Vater eines Sohnes wird, kommt ihm sofort der Gedanke, den Kleinen nach Willi zu benennen. Soll er vorher mit seinem Grossvater darüber sprechen – oder wäre es eine schöne Überraschung? 

Das sagt Andrea Horka: «Wenn man sein Kind nach einer Person benennt, mit der man eine enge Beziehung hat, ist die Namenswahl oft als Hommage oder Ehre zu verstehen. Dennoch würde ich den Grossvater darauf ansprechen, denn der Rufname ist im Alltag ständig präsent. Anders sehe ich es, wenn das Kind den Namen des Grossvaters als Zweitnamen tragen soll. In diesem Fall kann es eine schöne Überraschung sein, die dem Grossvater Freude bereitet. Eine weitere Möglichkeit, die ich ebenfalls sehr schön finde, ist, den Namen leicht abzuwandeln. So ehrt man eine Person, bleibt aber trotzdem individuell. Zum Beispiel könnte aus Willi ein Liam werden. So wird der Name des Grossvaters nicht einfach rezykliert, sondern bekommt einen modernen Twist.»

«Ist es seltsam, einem Haustier einen Babynamen zu geben?»

Fallbeispiel: Manuela möchte ihren Welpen Nala nennen. Sie kennt den Namen aus dem Trickfilm «König der Löwen» und versteht ihn klar als Tiernamen. Allerdings gibt es in ihrem weiteren Bekanntenkreis ein Baby, das ebenfalls Nala heisst. Ist es unangebracht, diesen Namen für ihr Haustier zu wählen? 

Das sagt Andrea Horka: «Grundsätzlich finde ich es völlig in Ordnung, auch Menschennamen für Haustiere zu verwenden. Allerdings würde ich mein Haustier nie wie jemanden nennen, den ich persönlich kenne – das fände ich tatsächlich unpassend.»

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