Mit Blumen lässt sich viel sagen: Sei es ein Dankeschön, eine Aufmunterung oder eine Entschuldigung – oder einfach mal für sich selbst. Die Blüten bringen Farbe in die eigenen vier Wände und verbreiten gute Laune. Und je länger man etwas von der natürlichen Deko hat, desto besser. Etwa sieben Tage können Blumensträusse im Durchschnitt halten. Einzelne Blüten sogar noch länger, wie Ann-Christin Schertzinger (40), die Leiterin vom Schweizer Blumenversand SayFlowers, weiss.
Praktisch jede Pflanze kann man für einen Strauss verwenden, wobei nicht alle gleich lange halten und es laut der Expertin auch auf die richtige Kombination an Blumen ankommt. «Feine Bergblumen oder Blumen aus dem eigenen Garten, wie beispielsweise Vergissmeinnicht, haben meist eine geringere Haltbarkeit», erklärt Schertzinger im Gespräch mit Blick.
Pflege-Basics für Blumensträusse
Vor dem Einstellen ins Wasser solle der Blumenstrauss mit einem scharfen, glatten Messer angeschnitten werden, sagt Schertzinger. «Ideal sind spezielle Blumenmesser. Eine normale Schere ist zu vermeiden, denn sie kann die Stile abquetschen und so die Wasseraufnahme gefährden.» Beim Anschnitt solle ausserdem darauf geachtet werden, dass die Schnittfläche möglichst lang und schräg ist, damit die Blume das Wasser optimal aufnehmen kann.
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Danach könne der Blumenstrauss in eine passende Vase mit handwarmem Leitungswasser eingestellt werden. Der Strauss solle am besten vor direkter Sonneneinstrahlung und Durchzug geschützt und von Heizkörpern ferngehalten werden. Die übliche Raumtemperatur sei ideal.
«Bei den meisten Blumen und bei gemischten Sträussen kann die Vase zu gut dreiviertel mit Wasser aufgefüllt werden. So stellt man sicher, dass die Blumen wirklich ausreichend mit Wasser versorgt werden. Gibt man ausserdem etwas Chrysal-Blumennahrung hinzu, hält diese das Wasser länger frisch und trägt so zur längeren Haltbarkeit des Blumenstrausses bei», rät Schertzinger. Sobald sich die Blumennahrung im Wasser befinde, reiche es, das Wasser in der Vase aufzufüllen, anstatt es regelmässig auszuwechseln. Ohne eine solche Blumennahrung sollte das Wasser laut der Expertin alle zwei Tage ausgewechselt werden.
Weitere Profi-Tipps
Damit Blumensträusse besonders lange halten und frisch aussehen, empfiehlt Schertzinger, verwelkte Blumen zeitnah aus dem Strauss zu entfernen. Zudem solle man sie nicht in die Nähe von Früchten stellen. «Ein weiterer Trick, um die Haltbarkeit zu verlängern: Stellen Sie den Strauss über Nacht an einen kühlen Ort, beispielsweise in den Keller», so der Blumen-Profi.
Im Winter sei ausserdem darauf zu achten, dass Blumen bei kalten Temperaturen, insbesondere bei Minusgraden, für den Transport immer in Papier eingepackt werden, damit sie keinen Schaden durch Frost nehmen.
Richtige Vase wählen
«Grundsätzlich hängt die Auswahl hier stark vom eigenen Geschmack ab. Ein guter Anhaltspunkt ist jedoch die Höhe des Strausses. Als Faustregel gilt: Die Vase sollte etwa ein Drittel der Höhe des Blumenstrausses ausmachen, aber nicht mehr als die Hälfte», beschreibt die Leiterin des Schweizer Blumenversands SayFlowers.
Entscheidend sei auch der Durchmesser der Vasenöffnung. Ist diese zu gross für den Strauss, können die Blumen kippen. Der Profi meint dazu: «Ein guter Anhaltspunkt für einen durchschnittlich grossen, rund gebundenen Strauss ist eine Vase mit einer Höhe von 20 Zentimetern und einer Öffnung von zehn Zentimetern. Für langstielige Sträusse eignet sich meist eine Vase mit einer Höhe von mindestens 25 Zentimetern und einer Öffnung von zehn Zentimetern.»
Wichtig sei es, die Vasen vor Gebrauch immer gut mit warmem Wasser und Spülmittel zu reinigen. Ansonsten können abgelagerte Bakterien die Haltbarkeit des Blumenstrausses gefährden, warnt Schertzinger.
Blumen mit besonderen Anforderungen
Nicht alle Pflanzen sind gleichermassen pflegeleicht, manche haben besondere Ansprüche. Als Expertin für Blumensträusse weiss Schertzinger, worauf bei welchen Gewächsen zu achten ist.
Hier einige Beispiele für Blumen mit speziellen Anforderungen:
- Tulpen und Ranunkeln benötigen einen geraden Anschnitt und nur wenig Wasser.
- Alle Wolfsmilchgewächse, die einen weissen Saft beim Anschnitt aufweisen, sollten nach dem Anschnitt mit einem Feuerzeug leicht angebrannt werden, um das Auslaufen des Milchsaftes zu stoppen, welcher das Wasser verunreinigt. Zu solchen Gewächsen zählen unter anderem Euphorbia oder Oxypetalum.
- Holzige Stiele, wie zum Beispiel bei Flieder, können mit einer Baumschere beim Anschnitt noch gespalten werden. Dies dient dazu, dass der holzige Stiel das Wasser besser aufnehmen kann.
- Sonnenblumen brauchen viel Wasser. Dies gilt in der Regel für dicke und/oder langstielige Blumen, wie Gladiolen und Delphinium.
- Ausnahmen der zuvor genannten Regel sind Amaryllis und alle Zwiebelgewächse. Dort gilt die Faustregel eher sparsam mit Wasser zu sein. Ein Zentimeter genügt, sonst wird das Wasser leicht schleimig.
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