Sie vermissen die exotischen Flora von Dschungel, Wüste oder Regenwald? Holen Sie sich die Pflanzen nach Hause. Manche Gewächse lassen sich nämlich ganz einfach daheim anpflanzen.
China: Chinesischer Roseneibisch
Sommerstimmung? Kein Problem mit dem Chinesischen Roseneibisch. «Der immergrüne Strauch kann eine Höhe von ein bis drei Metern erreichen und sollte, entsprechend seinem Ursprung in China, auch auf dem heimischen Balkon an einem sonnigen, warmen Platz gedeihen», sagt Arthur Küng, Inhaber des Gartencenters Guggenbühl in Bonstetten ZH. Der Strauch überwintert bei 5 bis 15 Grad Celsius. Neben der ansprechenden Optik hat der Roseneibisch auch andere Vorteile: Die Blütenfarbe kann als biologische Lebensmittelfarbe verwendet werden, ganze Teile der Pflanzen kann man kochen und essen. Was passt schliesslich besser zu einem entspannten Tag auf dem Balkon als ein Glas Hibiskus-Eistee? Ausserdem wird das Gewächs in einigen Teilen Asiens symbolisch verwendet. In China gilt der Roseneibisch als Symbol für Ruhm und Macht. Seit 1960 ist er die Nationalblume Malaysias.
Mittelamerika/Asien/Afrika: Passionsblume
Die Passionsblume gehört rein optisch zu den farbenfrohsten Blumen überhaupt. Je nach Art unterscheiden sich die Exemplare durch den Durchmesser ihrer radiärsymmetrischen Blüten voneinander. Dieser variiert zwischen einem und bis zu 18 Zentimetern. Die Früchte der Kletterpflanze, je nach Art Passionsfrucht oder Maracuja, sind wohl den meisten bekannt. Schliesslich findet man sie in fast jedem Supermarkt. Neben dem kulinarischem Ertrag hilft die Pflanze laut dem österreichischen Gesundheitsmagazin «MedMix» auch bei der Stressbewältigung. Passionsblumenextrakt löst, egal ob als Tee oder Tinktur, Anspannungen und wirkt beruhigend. Früher schrieben christliche Einwanderer der Passionsblume, auch Passiflora genannt, ausserdem eine religiöse Bedeutung zu: Sie soll die Leiden Christi symbolisieren. Die zehn grossen Blütenblätter stehen für zehn Apostel, Judas und Petrus werden weggelassen. Die Nebenkronenblüten symbolisieren die Dornenkrone Jesu, die fünf Staubblätter die ebenso vielen Wundmale Christi und die drei Blütennarben die Kreuznägel.
Japan: Japanischer Ahorn
Wer an Japan denkt, sieht vielleicht die Millionenstadt Tokio vor seinem inneren Auge. Oder Kirschblütenbäume in Kyoto. Beides ist schwierig auf einem Balkon zu realisieren. Arthur Küng kennt eine Alternative: Der Japanische Ahorn gedeiht auch hierzulande gut und ist im Handel in 20 bis 30 verschiedenen Varianten zu finden. Sie unterscheiden sich in Lichtverträglichkeit oder Wuchshöhe. Allen gemein sind die typisch gefächerten, am Rand gezackten Blätter. Im Sommer sind sie grün, im Herbst leuchtend rot. Besonders verbreitet ist der Strauch auf den japanischen Halbinseln Hokkaido und Honshu. Im Winter kann die Pflanze Temperaturen bis zu –15 Grad gut überstehen.
Iberische Halbinsel: Portugiesischer Lorbeer
Wer nicht auf die mediterrane Vegetation verzichten möchte, kann selbst einen Portugiesischen Lorbeer anpflanzen. Wie die Tanne, im «Oh Tannenbaum» so schön besungen, ist auch der Lorbeer immergrün. Die Heckenpflanze kann eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen und muss darum regelmässig geschnitten werden. Allerdings nur mit Handschuhen: Die Blätter des Portugiesischen Lorbeers sind nämlich giftig. Charakteristisch für die Pflanze sind ausserdem die dunkelroten Stiele und die dunkelgrünen, ledrigen Blätter. Der Lorbeer stand in der Antike für das ewige Leben, die Freundschaft und den Ruhm.
Süd-/Mittelamerika: Dipladenia
Keine andere Pflanze schlängelt sich so schön der Wand entlang wie die Dipladenia. Ursprünglich stammt sie aus dem südamerikanischen Dschungel, im 19. Jahrhundert brachte der britische Diplomat Henry John Mandeville ein erstes Exemplar der Pflanze nach Europa. Daher kommt auch ihr zweiter Name «Mandevilla». Die Kletterpflanze weist eine beachtliche Auswahl an Blütenfarben auf: Je nach Gusto kann man sich ein Exemplar mit weissen, gelben, rötlichen, violetten oder purpurnen Blüten zutun. Eine weitere Besonderheit: Ihre Blütezeit währt von Mai bis in den Herbst im Vergleich zu anderen Pflanzen besonders lang. Gut ist das nicht nur für die Optik, sondern auch für die Bienen. Weil die Blüten speziell nektarreich sind, dienen sie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen nämlich als Nahrungsquelle. So ist auch der Umwelt gedient.