Tausend Brände gibt es jedes Jahr um die Weihnachts- und Neujahrszeit in der Schweiz. Viele davon sind laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) auf Wachskerzen zurückzuführen. Mit Achtsamkeit und moderner Technik ist es aber möglich, noch sicherer zu feiern, ohne an Gemütlichkeit einzubüssen.
Gibt es Alternativen zu Kerzen?
Vergessene Kerzen sind eine der häufigsten Ursachen für Brände. Der einfachste Schutz ist der Umstieg auf LED-Lichter, die oft kaum vom echten Kerzenlicht zu unterscheiden sind. Es gibt auch Echtwachskerzen mit LED-Licht - sogar in abgestuften Höhen etwa für den Adventskranz.
Worauf ist bei echten Kerzen zu achten?
Wem die technische Variante dennoch zu unromantisch ist, sollte auf jeden Fall auf feste Kerzenhalter auf dem Adventskranz oder am Weihnachtsbaum achten. Ausserdem dürfen die Kerzen nicht unbeaufsichtigt bleiben – auch nicht beim kurzen Verlassen des Raums.
Was ist bei Kindern im Haushalt zu beachten?
Kleine Kinder sollten nicht mit den Kerzen allein gelassen werden. Das Spiel mit dem Feuer oder das Zündeln sind ebenso eine Gefahr wie das versehentliche Umstossen der Kerzen. Auch sollten Feuerzeuge und Streichhölzer für Kinder unerreichbar sein. Wegen der Unfallgefahr sollten auch keine Haustiere wie Hunde und Katzen allein in einem Raum mit Kerzenlicht sein.
Gibt es besonders gefährliche Standorte für Kerzen?
Kerzen sollten nicht an Orten mit starker Zugluft stehen. Ausserdem gehören sie nicht in die Nähe von leicht brennbaren Gegenständen wie Vorhängen oder Geschenkpapier.
Dürfen echte Kerzen an den Weihnachtsbaum?
Wegen der Vielzahl an Kerzen und der im Lauf der Weihnachtszeit immer trockener werdender Zweige sind Weihnachtsbäume mit echten Kerzen ein Risiko. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte die Kerzen immer von oben nach unten anzünden. Gelöscht werden sollten sie dann nach Empfehlung der Versicherungswirtschaft von unten nach oben.
Was kann ich zum Brandschutz unternehmen?
Der Weihnachtsbaum sollte möglichst im Wasser stehen, denn eine trockene Tanne im Wohnzimmer ist leichter entflammbar. Laut Feuerwehren steigt wegen der immer trockener werdenden Bäume und Gestecke im Lauf des Advents die Brandgefahr. Zudem gehören ein Kübel mit Löschwasser oder ein Handfeuerlöscher in die Nähe. Geschenke sollten nicht direkt unter einen Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen gelegt werden.
Gibt es noch andere Brandquellen?
Überlastete Mehrfachsteckdosen können überhitzen und in Brand geraten. Gerade an Weihnachten kommen oft entweder durch neue Geschenke oder durch Kochgeräte wie Raclettegrills zusätzliche Stromnehmer an Mehrfachstecker, die diese überlasten können. Um das zu vermeiden, muss der Gesamtverbrauch der Geräte addiert und mit der Maximalleistung der Mehrfachstecker verglichen werden. Auf keinen Fall sollen mehrere Mehrfachstecker ineinandergesteckt werden, das erhöht die Überlastungsgefahr deutlich.
Was ist im Brandfall zu tun?
Rauchmelder warnen durch ihr Piepen, wenn es unbemerkt zu brennen anfängt. Wer löschen will, sollte dies nur selbst tun, wenn er sich dabei nicht selbst gefährdet. Ansonsten lautet die Empfehlung, die Tür zum Brandraum zu schliessen, die Wohnung zu verlassen und unter der 118 die Feuerwehr zu rufen.
Wie können Brandschäden reguliert werden?
Die Hausratversicherung ersetzt Schäden, die etwa durch Feuer oder Löschwasser an der Einrichtung entstehen. Auch verbrannte Weihnachtsgeschenke fallen unter den Versicherungsschutz. Schäden am Gebäude ersetzt die Wohngebäudeversicherung. Die Schäden müssen schnellstmöglich gemeldet werden. (AFP)